Anne Ackermann, Inhaberin des Sportstudios „Arcadia Körperwerkstatt“ in Sonneberg, hat auch in diesem Jahr wieder kräftig die Spendentrommel gerührt und für Unterstützung des in Jena ansässigen Vereins Elterninitiative für krebskranke Kinder gebeten. „So sind heuer 620 Euro zusammengekommen“, sagt die 34-Jährige stolz, die selbst förderndes Mitglied ist. 2012 waren es noch 305 Euro. Vor Kurzem übergab sie den Scheck an Uwe Kleinschmidt, Schatzmeister des Vereins.

Ackermanns Schwester Ines erkrankte Mitte der 1990er Jahre als 13-Jährige an akuter lymphatischer Leukämie, wurde ein Jahr lang stationär in der Kinderklinik Jena behandelt. Dort angekommen, musste sich die Familie mit der neuen Situation vertraut machen, sich anfreunden mit der Krankheit – und eine Unterkunft suchen, damit Ines – heute 31 Jahre alt – nicht alleine blieb mit ihrem Schicksal. „So sind wir auf den damals noch jungen Verein aufmerksam geworden“, erinnert sich Ackermann. Ihr Vater Uwe Kleinschmidt sei umgehend beigetreten und engagiert sich seitdem für die Belange der Elterninitiative für krebskranke Kinder.

Gegründet wurde der Verein 1990 von Eltern, deren Kinder an der Universitätskinderklinik Jena in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Immunologie behandelt wurden oder verstorben sind. „Auch viele meiner damaligen Leidensgenossen sind in der Zwischenzeit leider von uns gegangen“, sagt Ines Herbst. Sie selbst habe die Krankheit überstanden.

Um mit den psychischen und physischen Belastungen während der langen Therapiezeit besser umgehen zu können, haben die Vereinsmitglieder seit 23 Jahren vieles bewirkt. Der gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, krebskranken Kindern und deren Familien Hilfe im seelischen und sozialen Bereich anzubieten. Darüber hinaus wird die onkologische Abteilung der Kinderklinik unterstützt, um die Aufenthaltsbedingungen der dort behandelten Kinder angenehmer zu gestalten. Besonders wichtig ist die Unterbringung in der Nähe der Klinik. Deshalb haben die Mitglieder drei Etagen in einem Wohnhaus gemietet, in denen sich die Beratungs- und Betreuungsstelle für Familien mit einem krebskranken Kind mit angeschlossenen Wohnungen für die Eltern befindet. Bei professionell ausgebildeten und teilweise selbst betroffenen Personen finden die Angehörigen Gehör und Verständnis. Solche Gespräche ermöglichen es den Eltern, ihren kranken Kindern auf der Station Mut zu machen, Kraft zu geben und die immense Betreuungsarbeit gut zu bewältigen. Auch Klinikclown Knuddel, der die Kinder auf Station besucht und ihnen etwas Ablenkung von der Krankheit verschafft, gehört zum Vereinsprogramm. Darüber hinaus werden erlebnisreiche Kindernachmittag arrangiert, ambulanter Hausbesuchsdienst angeboten sowie Familien- und Jugendtreffen organisiert.

Aus eigener Erfahrung wissen Uwe Kleinschmidt und seine Töchter Anne und Ines um die enorme Bedeutung solcher familiengerechter Angebote. „Deshalb bin ich all unseren Spendern aus dem gesamten Landkreis von ganzem Herzen dankbar“, sagt Anne Ackermann. Diese sind im Einzelnen: Kathrin und Sven Suffa (Hexenstich Darkside), Naturheilpraxis Katharina Bock-Giernoth, Stefan Fischer (sixpackshop.de), Andrea Wöhner (Aktiv Lounge Schalkau), Nicole Röser (Mobiler Friseur), Ronny Söllner (Sänger, Neustadt bei Coburg), Michaela Helbig (Vertrieb von Pflegeprodukten), Familie Pfeifer (Subway Sonneberg), Regina Löffler (Café Baccara) sowie die Kunden der Arcadia-Körperwerkstatt.

Ackermann betont nachdrücklich: „Wir werden weiterhin um Spenden bitten, damit betroffene Familien dieselbe wertvolle Unterstützung erhalten können, die uns damals zuteilwurde.“