Gleich mehrere Anlässe, um in Uniform ins Rathaus zu kommen, hatten kürzlich einige Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sonneberg. Für langjährige aktive Mitarbeit von zehn, 25 und 40 Jahren wurden etwa Mürschnitzer, Unterlinder und Kameraden aus Hüttengrund geehrt (siehe Liste unten). Ihre Ernennungs- bzw. Beförderungsurkunden konnten sich ebenfalls eine Reihe von Männern und Frauen im großen Sitzungssaal des Rathauses von Bürgermeister Dr. Heiko Voigt abholen. „Danke, dass Sie alle zum Wohle unserer Bürger in Sonneberg immer wieder ausrücken, Hilfe leisten, Brände löschen und ihre Freizeit für die Gesellschaft opfern“, sagte der Bürgermeister anerkennend. Zudem erhielten sieben Feuerwehrmänner ihre Zertifikate zum BOS-Fernpiloten, die sie formal berechtigen, eine Drohne bei Einsatzlagen zu fliegen. 

Ebenjene Drohne erhielt im Rathaussaal ein Extra-Podium. Das stadteigene Gerät wurde bereits im Juli vorigen Jahres bestellt, kam Ende November in Sonneberg an und ergänzt die im Katastrophenschutz des Landkreises eingesetzte Drohne bei Bedarf. Seit Dezember kann sie regulär über die Leitstelle in Suhl alarmiert und so bei Einsätzen hinzugezogen werden. Beim Brand einer Gartenhütte sowie bei einem Verkehrsunfall mit vermisster Person war dies bereits kurz vor Weihnachten und während der Feiertage der Fall. Nun wurde sie offiziell vorgestellt.

Warum überhaupt eine Drohne beim Feuerwehreinsatz? Das erklärt Stadtbrandmeister Andreas Hartwig folgendermaßen: „Verwendet werden kann so eine Drohne zum Beispiel bei der Vermisstensuche. Mit relativ überschaubarem Personalaufwand können große Gebiete damit abgesucht werden. Bei der Lokalisierung von Glutnestern bei Wald-, Flächen- oder Gebäudebränden kann sie sich ebenfalls bewähren.“ Nicht zuletzt, so Hartwig, diene sie bei großen Einsatzlagen für die Auswertung und Dokumentation der Ereignisse, indem Luftbildaufnahmen gemacht werden können.

Dafür ist die für einen höheren vierstelligen Betrag von der Stadt Sonneberg angeschaffte Drohne bestens ausgestattet: Neben einer Dual-Kamera mit 32-fachem Digitalzoom besitzt sie eine Infrarotkamera und eine Wärmebildkamera. Zusätzlich können im Einsatz ein Arbeitsscheinwerfer und ein Außenlautsprecher behilflich sein. „Bei einer Personensuche kann sie automatisch ein vordefiniertes Gebiet eigenständig abfliegen und meldet etwaige Veränderungen im Wärmebild. Alles in allem eine große Arbeitserleichterung für die Kameraden“, fasst der Stadtbrandmeister zusammen. Vier selbstheizende Akkus stellen insgesamt eine Flugzeit von 60 Minuten am Stück sicher. Auf einer eigens angefertigten Sonneberger „Landeplane“ mit dem Sonneberger Reiterlein hat die Drohne einen im Gelände gut sichtbaren Start- und Landeplatz. Zurzeit hat die Feuerwehr Sonneberg drei komplett ausgebildete Drohnenführer und vier weitere Kameraden, die die Drohne im Einsatzfall betreiben können. Zwei Anschaffungen seien laut Stadtbrandmeister nun noch zur optimalen Auswertung der Luftaufnahmen geplant – eine Ladefunktion für die Drohne im entsprechenden Feuerwehrfahrzeug sowie ein großer Bildschirm zur sofortigen Wiedergabe.    

Auszeichnungen/Beförderungen/Bestellungen

Oberlind:                   
Sebastian Schröter, Bestellung zum Gruppenführer
Dirk Kirsten, Beförderung zum Oberfeuerwehrmann
Nicole Hummel, Beförderung zur Hauptfeuerwehrfrau

Son-Ost:
René Gundermann, Ernennung zum Wehrführer und Ehrenbeamten
Sandro Räder, Ernennung zum stellv. Wehrführer und Ehrenbeamten
David Straube, Bestellung zum Verbandsführer

Mürschnitz:
Marcel Oberender, Ernennung zum stellv. Wehrführer und Ehrenbeamten
Florian Santen, Auszeichnung 10 Jahre Feuerwehr

Unterlind:  
Rolf Frank, Auszeichnung 25 Jahre Feuerwehr
Lucas Tenner, Auszeichnung 10 Jahre Feuerwehr
Sebastian May, Auszeichnung 10 Jahre Feuerwehr

Hüttengrund:             
Frank Wolf, Auszeichnung 40 Jahre Feuerwehr

Verschiedenste Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen wurden während des Rathaustermins von Bürgermeister Dr. Heiko Voigt vorgenommen. Foto: Stadt Sonneberg

Weiterhin erhielten die Kameraden: Tommy Büttner, Matthias Schuch, Udo Böttcher, Rene Ehrhardt, Sandro Bauer, Jörg Lützelberger und Andreas Hartwig ihre Zertifikate zum BOS-Fernpiloten zur Berechtigung des Betriebes einer Drohne im Feuerwehreinsatz.