Samstag, 20. August 2022, 18 Uhr Holzkirche Neuhaus / Rwg. und
Sonntag, 21. August, 10 Uhr Kirche St. Kilian, Effelder (Frankenblick)

Heinrich Schütz ist der bedeutendste deutsche Musiker des 17. Jahrhunderts. Im Verlauf seines knapp 90-jährigen Lebens hat er die musikalischen Entwicklungen in Mitteldeutschland so stark geprägt und begleitet wie kein Zweiter. Die Musikwelt gedenkt in diesem Jahr seines 350. Todestages.

Neben Samuel Scheidt (Halle/Saale) und Johann Hermann Schein (Leipzig) wurde der Dresdner Hofkapellmeister als einer der „besten drey Componisten in Teutschland” gehalten; Schütz selbst wurde schon zu Lebzeiten als „Vater unserer modernen Musik” angesehen.

1585 in Köstritz geboren, verbrachte er seine Kindheit in Weißenfels, wo ihn Landgraf Moritz von Hessen entdeckte und nach Kassel holte. Ein Musikstudium in Marburg schloß sich an. 1609 reiste er für längere Zeit nach Venedig und lernte dort italienische Kompositionstechniken kennen. 1617 verpflichtete ihn der sächsische Kurfürst Johann Georg I. nach Dresden, wo er über 50 Jahre wirkte. Durch den Dreißigjährigen Krieg, der 1631 Dresden erreichte, kam das musikalische Leben nahezu zum Erliegen. Den Zuständen entsprechend fielen seine Kompositionen aus: 1636 erschienen die „Kleinen geistliche Konzerte” mit 1-3stimmigen Sätzen, die nur durch Orgel und Baß begleitet werden. Mit 71 Jahren entpflichtete ihn der Kurfürst und Schütz zog nach Weißenfels. Während eines Aufenthaltes in Dresden Ende 1672 ereilte ihn der Tod.

Im Vocalensemble „Benedicantus” haben sich Sänger verschiedener Kammerchöre, Kantoren und Chorleiter aus dem gesamten mitteldeutschen Raum von Oberfranken über Südthüringen bis Dresden, Naumburg und Halle zusammengefunden, um anspruchsvolle Kirchenmusik in Konzerten und Andachten zu Gehör zu bringen. Das Ensemble wird von Matthias Erler, Kantor im Kirchenkreis Sonneberg, geleitet.

Die Sänger haben sich in den Probenphasen die Musik des Dresdner Meisters erschlossen und bringen sowohl im Konzert in der Neuhäuser Holzkirche als auch im musikalisch besonders ausgestalteten Gottesdienst in der Effelder Kilianskirche Motetten aus der „Geistlichen Chormusik 1648”, Chorsätze aus dem „Beckerschen Psalter” und Stücke aus den „Kleinen geistlichen Konzerten” (1636) zu Gehör. Der geneigte Zuhörer kann sich damit ein eigenes Bild von der Meisterschaft Schütz’ machen und eintauchen in eine schon im 17. Jahrhundert sehr reiche musikalische Landschaft.

Die beteiligten Kirchgemeinden laden sehr herzlich zum Konzert am Samstag, 20. August 2022 um 18 Uhr in der Holzkirche Neuhaus am Rennweg und zum musikalischen Gottesdienst am Sonntag, 21. August um 10 Uhr in der Kirche St. Kilian in Effelder (Frankenblick) ein.

Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende zur Deckung der Unkosten gebeten.