Die Erweiterung des Gefäßzentrums durch die zweite Angiographieanlage verringert die Wartezeit auf wichtige Gefäßuntersuchung deutlich
Nach 2-jähriger Planungs- und Bauzeit ging am 28. September 2022 die zweite kombinierte Angiographie- und Herzkatheteranlage an der REGIOMED Klinik Sonneberg in Betrieb. Etwa 2,5 Mio. EUR wurden investiert, um die Angiographieanlage der neuesten Generation installieren zu können, die in einem komplett neu ausgebauten und speziell an die Bedürfnisse des REGIOMED-Gefäßzentrums angepassten Trakt des Klinikums errichtet wurde. „Dies ist eine wichtige und inzwischen auch lang erwartete Verbesserung der minimalinvasiven Behandlung unserer Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems“ so Dr. Marcus Thieme, Chefarzt der Abteilung für Angiologie und Kardiologie. „Denn trotz einer seit einigen Jahren eingeführten Spätschicht waren wir zuletzt kaum noch in der Lage, die ständig steigende Zahl der Patienten zeitgerecht zu bewältigen“. So hat sich die Zahl der Katheterinterventionen bei Gefäßpatienten, die inzwischen aus einem Umkreis von bis zu 100km in unser REGIOMED Gefäßzentrum nach Sonneberg kommen, in den letzten 12 Jahren auf inzwischen knapp 2.000 jährlich verfünffacht. Durch den zweiten Messplatz gehören Terminverschiebungen hoffentlich der Vergangenheit an, denn wir können jetzt beispielsweise Notfalleingriffe an einer Anlage durchführen, während die geplanten Patienten an der zweiten Anlage versorgt werden. “Aber auch in der Kardiologie können wir durch die neue Anlage unser Angebot an Herzkatheteruntersuchungen, Interventionen an den Herzkranzgefäßen u. a. bei akuten Myokardinfarkten sowie bei Herzschrittmacher- und Defibrillatorimplantationen deutlich erweitern.
Die hochmoderne Anlage verbessert auch die Versorgung jedes einzelnen Patienten, da viele Untersuchungen durch komplett digitale Bildverarbeitung mit weniger Röntgenstrahlung sowie niedrigeren Kontrastmitteldosen möglich sind“, erklärt Assist-Prof. PD Dr. Hans Krankenberg. „Außerdem können Voruntersuchungen wie MRT und CT mit dem Live-Röntgenbild verschmolzen werden.“ Dies ist wichtig bei komplexen Fällen und erhöht die Sicherheit der Eingriffe. „Dank der Möglichkeit, auch CT-Untersuchungen an der Angiographie-Anlage durchzuführen, können wir das Spektrum nochmals erweitern und auch neue Methoden wie beispielsweise Prostata-Embolisationen oder die gefäßmedizinisch unterstützende Behandlung von Lebertumoren in enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern im Klinikverbund anbieten.“
Mit der Technik kann also das gesamte Spektrum der interventionellen Gefäßmedizin abgedeckt werden und große Gefäßoperationen lassen sich noch häufiger vermeiden, wovon gerade ältere oder mehrfacherkrankte Betroffene profitieren. „Und sollte eine solche Operation doch notwendig sein, haben wir die Raumlufttechnik so ausgestattet, dass sie auch OP-Standard entspricht“, ergänzt Michael Musick, Geschäftsführer der thüringischen Einrichtung des REGIOMED-Gesundheitsverbundes und designierter Geschäftsführers des Gesamtverbundes. „Durch die Auslegung als sogenannten Hybrid-Operationssaal (Kombination von klassischem Operationssaal und Katheterlabor) besteht die Möglichkeit, die Vorteile der Gefäßchirurgie und der mininmal-invasiven Kathetertechniken zusammenzuführen zu Eingriffen, die mit wenigen kleinen Schnitten auskommen und dadurch besonders schonend sind“. Darüber hinaus erlaubt dies eine unmittelbare Kontrolle der Gefäßstrukturen während und nach dem Eingriff. „Dies trägt entscheidend dazu bei, Folgeeingriffe und Komplikationen zu vermeiden.“
„Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Angiologie und Gefäßchirurgie innerhalb des REGIOMED-Gefäßzentrums, aber auch die enge Kooperation mit unseren Partnern im REGIOMED-Klinikverbund und vielen niedergelassenen Kollegen war einer der wesentlichen Gründe für den Erfolg des hiesigen Gefäßzentrums. Die erfolgte Investition sehen wir als Lohn unserer gemeinsamen Arbeit für unsere Patienten und als Ansporn, auch in Zukunft hochmoderne Gefäßmedizin hier vor Ort zu betreiben“, fasst Chefarzt Dr. Marcus Thieme zusammen.