
Ein Gaumenschmaus aus der Genussregion Coburger Land
Heidrun Mücke ist mit Leib und Seele Wirtin im Gasthaus Hofmann, das sich im Neustadter Stadtteil Mittelwasungen befindet. An den Festtagen wird sie ihren Gästen ein besonderes Drei-Gänge-Menü servieren. Von der Vorspeise bis zum Dessert – die Köchin verwendet dafür ausschließlich frische regionale Zutaten aus der Genussregion Coburger Land.
Heute lässt sie sich beim Kochen über die Schultern blicken: Der Damwildbraten kommt aus dem Gehege Rebiger aus Mittelwasungen. Die Wirtin hat das Fleisch bereits am Vorabend in einem Sud eingelegt. Welche Zutaten sie genau verwendet, das verrät Heidrun Mücke aber nicht. Nur so viel: „Buttermilch ist dabei, aber was sonst noch reinkommt, das ist mein Geheimrezept.“ Die Wirtin des Tradition-Gasthauses Hofmann legt auf Frische und Qualität höchsten Wert. Am Vortag hat sie bei den Partnern der Genussregion Coburger Land eingekauft: Kartoffeln aus Wellmersdorf, Gemüse vom Gartenbau Pressel in Untersiemau und Kunzelmanns Bauernhofeis aus Neundorf. „Man braucht zwar ein bisschen mehr Zeit, aber dafür sind Frische und gute Beratung garantiert“, sagt sie.

Die Genussregion Coburger Land ist ein Netzwerk mit rund 70 Partnerbetrieben aus der regionalen Lebensmittel- und Spezialitätenproduktion sowie der Gastronomie und Beherbergung. Sie unterstützt die Mitglieder durch gemeinsame Aktionen, Bewerbung und die Vernetzung der Partner untereinander. „Eines unserer Ziele ist es verstärkt regionale Produkte in die heimische Hotellerie und Gastronomie zu bringen, sei es als spezielles Gericht auf der Speisekarte, in Form von regionalen Frühstücksbuffets und Lunchpaketen oder als Urlaubs-Mitbringsel“, so Tobias Gruber von der Coburg Stadt und Land aktiv GmbH, der das Netzwerk betreut. Auf diese Weise sollen Erzeuger, Gastronomie und Hotellerie gleichermaßen profitieren.
Heidrun Mücke gibt den vorbereiteten Braten in die geschmolzene Butter. „Für den Grundgeschmack mache ich die braune Soße so wie es früher üblich war“, erklärt sie. Dazu gehört Brühe, in den Sud kommen unter anderem Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und Preiselbeeren. Vieles, erzählt die Wirtin, habe sie sich abgeschaut, ausprobiert und im Laufe der Jahre dazu gelernt. Der Gasthof Hofmann wurde einst von ihren Eltern Erna und Rudi Hofmann gegründet, Heidrun und ihr Mann Eduard führen die Gaststätte weiter. „Um mit der Zeit zu gehen, mussten wir uns überlegen, wie wir auf dem Land die Leute auf uns aufmerksam machen können“, erzählt sie während sie kocht. Die Mückes bieten nun Themen-Essen an, bekannt sind die Ritteressen, die neben dem Genuss auch eine Riesengaudi sind.
Ungefähr zwei bis drei Stunden je Größe, erzählt Heidrun Mücke, brauche das Damwild bis es zart gebraten ist. Sie bereitet in der Zwischenzeit die traditionellen Neustadter Klöße zu, die zum Damwild gehören und aus gekochten und rohen Kartoffeln bestehen. Zum Gelingen der Klöße trägt die Sorte der Kartoffeln bei. „Wer beim Bauern nach Klößkartoffeln fragt, bekommt die Richtigen“, empfiehlt die Wirtin den Einkauf in der Genussregion Coburger Land.
Flink schält und schneidet sie die Erdäpfel in kleine Stückchen und lässt sie in den Topf wandern, wo sie weich gekocht werden. In der Zwischenzeit wird ebenso flink der Krautkopf in feine Streifen geschnitten. Für den ersten Gang liegen ein Muskatkürbis und Portulak, eine Feldsalatsorte, bereit.
Mittlerweile kocht auch der Rotkohl im Topf, für den besonderen Geschmack sorgt ein Apfel, den die Köchin dazu gibt. Für die Kürbissuppe wird die Schale entfernt, die Frucht in Stücke geschnitten und mit einer Kartoffel gekocht, püriert und schließlich abgeschmeckt. Die inzwischen weich gekochten Kartoffeln für die Klöße werden zu Brei püriert und mit den ausgepressten vorbereiteten rohen Kartoffeln vermengt. Damit die Klöße gelingen, muss der Brei kochend heiß mit den rohen Kartoffeln vermengt werden. In der Küche des Gasthauses Hofmann geschieht dies mit viel Muskelkraft und einem Holzquirl, genau so wie in alten Zeiten. Aus der heißen Masse formt Heidrun Mücke geschickt Klöße und legt sie ins heiße Wasser. Auch der Braten ist fertig, die Soße stimmt die Köchin noch perfekt ab. Nun darf geschlemmt werden. Das Menü aus regionalen Produkten ist fertig und schmeckt köstlich. Zur Verdauung darf es ein Schnaps aus der Destillerie Möbus sein. Ebenso werden Säfte aus heimischem Anbau bei Mückes angeboten.
Das Festtagsmenü:
Vorspeise:
Suppe vom Muskatkürbis oder Salate mit Produkten aus heimischem Anbau
Hauptgang:
Damwildbraten aus dem Gehege Rebiger mit Neustadter Klößen und Blaukraut
Nachspeise:
Kunzelmanns Bauernhofeis
Genießen kann man dies am 3., 10., 17., 25. und 26. Dezember.
Um Vorbestellung wird gebeten. Telefon: 09562-8804
Gasthaus Hofmann, Neustadt-Mittelwasungen, Kornweg 7
Weitere Informationen: www.gasthaushofmann.de