Es gibt wohl kaum ein schöneres Gefühl für Urlaubsreisende, als am Wunsch-Urlaubsort anzukommen, aus dem Auto oder Zug zu steigen und sich direkt herzlich willkommen zu fühlen. Dabei sind nicht nur die Menschen und Gastgeber vor Ort entscheidend, sondern auch der Gesamteindruck der Umgebung und der Informationsangebote. Wie die beiden letzteren Punkte künftig für die Urlaubsregion Coburg.Rennsteig umgesetzt werden sollen, stellte der Vorstand des Tourismusvereins Coburg.Rennsteig vergangenen Dienstag im Rahmen eines Pressetermins vor.

Auch im siebenten Jahr nach Gründung des Tourismusvereins Coburg.Rennsteig startet die Geschäftsstelle bestens gewappnet in die neue Urlaubs-Saison: „Mit unserem bewährtem Marketing-Mix aus den Bereichen Webseite, Print und Messen konnten wir in den ersten Wochen des neuen Jahres bereits zahlreiche potenzielle Gäste erreichen und über die Angebote unserer Region informieren“, freute sich der Geschäftsführer des Tourismusvereins, Dr. Jörg Steinhardt. „Mit der Einführung unserer ›Willkommenskultur Coburg.Rennsteig‹ wollen wir nun den nächsten Schritt gehen.“

Doch was versteht der Tourismusverein unter „Willkommenskultur“? Die herzliche Begrüßung, die Begegnung mit den Gastgebern, das authentische Umfeld, aber auch die Wahrnehmung der Region und die wichtigen Informationen zur richtigen Zeit – erst in der Summe fühlt sich jeder Gast willkommen und geborgen. Dazu möchte der Tourismusverein seinen Beitrag leisten und verschiedenste Elemente zur Verfügung stellen – von Broschüren, kleinen Werbegeschenken, Informationstafeln bis hin zu größeren Willkommensschildern. Diese Elemente können von allen unseren Partnern, ob Gastgeber, Freizeiteinrichtung oder Kommune, genutzt werden. Neben der Entwicklung ebendieser Elemente bildet auch die in den vergangenen Jahren neu aufgebaute gemeinsame Datenbank den Grundstein der Willkommenskultur: „Alle Daten aus unserer Datenbank – Ausflugsziele, Gastronomische Betriebe, Veranstaltungen und vieles mehr – werden inklusive der zugehörigen Informationen, Öffnungszeiten und Bilder für die Gestaltung der einzelnen Elemente verwendet“, erläutert Dr. Steinhardt.

Im „Handbuch für Partner“ sind alle Elemente vorgestellt und können von den Mitgliedern und Leistungsanbietern genutzt werden. Einige Highlights stellte der Vorstand vor:

Progressive Web App

Worauf verlassen sich Gäste heute am häufigsten, wenn sie am Urlaubsort nach dringend benötigten Informationen wie etwa Öffnungszeiten suchen? „Wir alle wissen, wonach wir da als Erstes greifen“, hielt der Vorsitzende des Tourismusvereins, Landrat Sebastian Straubel, sein Smartphone in die Höhe: „Und auch hier können wir sie mit unserer Willkommenskultur direkt vor Ort abholen.“ Aus der Gesamtdatenbank entstanden ist eine so genannte Progressive Web App (PWA) – eine Zwischenform zwischen einer Webseite und einer App. Diese PWA enthält tagesgenau alle Informationen aus der Datenbank und stellt diese in Abhängigkeit vom jeweiligen Standort des Nutzers übersichtlich dar.

Auch Landrat Straubel nutzt die PWA bereits: „Gerade was Veranstaltungen angeht, informiere ich mich gerne in unserer PWA, was in der Region los ist.“ Einen Appell hatte der Landrat dabei aber auch an alle Veranstalter, Kommunen und Vereine: „Die PWA gewinnt an immer mehr Bedeutung, je mehr Daten sie enthält. Daher bitten wir bei der Eintragung der Veranstaltungen um aktive Mithilfe.“ Für Fragen zur Eintragung stehe die Geschäftsstelle jederzeit sehr gerne zur Verfügung.

Je nach Standort werden in der App zudem alle Ausflugsziele, Gastronomien und vieles mehr in unmittelbarer Nähe gezeigt. Besonders vorteilhaft: Aufgrund der hinterlegten Öffnungszeiten aus der Datenbank werde angezeigt, welche Betriebe gerade geöffnet haben. „Für Gäste, die vielleicht gerade auf der Suche nach einem Café zur Einkehr sind, ist diese Funktion enorm hilfreich“, so der Vorsitzende. Damit biete die App aber nicht nur Informationen für Urlaubsreisende: Auch Einheimische können diese für ihre Freizeitgestaltung nutzen, ist sich Straubel sicher.

Wie können Gäste und Einheimische die App erreichen? „Auf direktem Weg über den Link willkommen.coburg-rennsteig.de. Für alle Partner des Tourismusvereins stellt dieser Aufsteller in verschiedenen Größen mit einem QR-Code zur Verfügung, die in öffentlichen Bereichen oder direkt in Hotelzimmern oder Ferienwohnungen platziert werden können“, erläuterte Geschäftsführer Dr. Steinhardt. Zudem sei auch die Direkt-Einbindung in ein Gast-WLAN möglich.

Datenbank als Basis für Online-Buchungssystem

Dass die für alle touristischen Leistungen gemeinsam aufgebaute Datenbank nicht nur für die Umsetzung einer App gut war, konnte Coburgs 2. Bürgermeister und Vorstandsmitglied Hans-Herbert Hartan nur unterstreichen: „Als erste Kommune innerhalb der Urlaubsregion setzt Coburg bereits auf das gemeinsame Buchungssystem“, zeigte er sich stolz. Auch das sei Teil der Willkommenskultur, ergänzte Geschäftsführer Dr. Steinhardt: „Eine gemeinsame Datenbasis, die dem Gast auf der Destinations- und der Ortsebene identische Informationen liefert.“ So finden alle Gäste, welche die Webseite von Coburg Marketing oder die von Coburg.Rennsteig besuchen, das identische Unterkunftsangebot und die Gastgeber müssen sich nicht mehr entscheiden, wo sie sich beteiligen. Im Laufe des vergangenen Jahres zeichnete sich gerade in diesem Bereich eine besonders erfreuliche Entwicklung ab: „Immer mehr unserer Hotels entschieden sich dafür, auch auf unseren Seiten buchbar zu werden und diese als zusätzliche Verkaufskanäle neben den großen, bekannten Plattformen zu nutzen“, freute sich Hartan. Der Ausbau der Online-Buchbarkeit auf den regionalen Webseiten stärke wiederum die Willkommenskultur und somit den positive Gesamteindruck beim Gast. Dass die Buchung auf regionalen und kommunalen Seiten von Gästen genutzt werde, zeige auch die Statistik des letzten Jahres mit einem deutlichen Anstieg der Buchungen“, zeigte sich Hartan begeistert.

Touristische Informationstafeln

Ein weiteres Beispiel für die Nutzung konnte Sonnebergs stellvertretender Landrat Jürgen Köpper vermelden: „Wir haben die Webseite des Landkreises komplett neu aufgebaut und konnten dabei die Inhalte der Datenbank nutzen. Egal ob Veranstaltungen, Freizeiteinrichtungen oder Tourenvorschläge, der Landkreis greift dabei auf die Datenbank der Tourismusregion Coburg.Rennsteig zu.

Handelt es sich bei der Willkommenskultur also hauptsächlich nur um digitale Angebote? Definitiv nicht, berichtete Vorstandsmitglied Jürgen Köpper: „Wir möchten, dass unsere gemeinsame Urlaubsregion auch vor Ort für die Gäste sicht- und erlebbar ist.“ Neben den Broschüren, die bereits in zahlreichen Partner-Einrichtungen kostenfrei ausliegen, biete der Tourismusverein künftig auch Informationstafeln an. „Die Tafeln zeigen die Karte der gesamten Region, verorten den Gast an seinem aktuellen Standort und geben Tipps, welche POI unbedingt besichtigt werden sollten“, erläuterte Dr. Steinhardt und Jürgen Köpper ergänzte: „Das unterstreicht und fördert noch einmal einen Grundgedanken unserer gemeinsamen Tourismusregion: Nämlich, dass der Gast in Coburg eventuell gar nicht weiß, dass er sich nur 40 km entfernt vom Geburtstort des gläsernen Christbaumschmucks in Lauscha befindet. Wir möchten ihn darauf aufmerksam machen und unsere Informationstafeln sind dabei ein weiteres Element unseres Marketings.“ Besonders interessant seien diese Tafeln laut Tourismusverein für Tourist-Informationen aber auch insbesondere für kleinere Anbieter oder für Rezeptionen und Eingangsbereiche. Beim Material hätten die Partner zudem die Wahl zwischen Papier oder stabileren Materialen. „Erste Ferienwohnungen haben die Tafeln bereits in ihren Eingangsbereichen befestigt“, konnte Köpper berichten.

Begrüßungsschilder an Ortseingängen und Bahnhöfen

Waren das schon alle Elemente der Willkommenskultur? „Sicherlich nicht“, betonte der gesamte Vorstand. Entstanden sind im Zuge des Entwicklungsprozesses der Willkommenskultur auch weitere Elemente, wie etwa Begrüßungsschilder für Ortseingänge und Bahnhöfe. In naher Zukunft soll es in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement Coburger Land ein entsprechendes Förderprojekt geben, um die Willkommenskultur weiter auszubauen.  

Eine erste praktische Umsetzung können Gäste bereits seit Ende letzten Jahres an der Autobahn A73 sehen: Die touristischen Unterrichtungstafeln, die Autofahrer in der Urlaubsregion Coburg.Rennsteig begrüßen.

Die Willkommenskultur Coburg.Rennsteig: Ein gemeinsames Projekt

Alles, was die Willkommenskultur repräsentieren soll, war bereits in ihrer Entstehungsphase ein wichtiger Grundsatz und Baustein: Die gemeinsame Arbeit und Anstrengungen aller Partner, die Region gemeinsam touristisch voranzubringen. Besonders engagiert waren dabei die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Regionalen Tourismusausschusses rund um dessen Vorsitzende Lutz Lange (Landkreis Sonneberg) und Björn Cukrowski (IHK zu Coburg). In gemeinsamen Workshops wurden Bedarfe und Wünsche ermittelt, die letztlich zu gemeinsamen Ideen und Umsetzungsvorschlägen führten. „Wir freuen uns, dass wir jetzt sichtbare Ergebnisse dieses gemeinsamen Herzensprojektes bereits an zahlreichen Standorten in der Region präsentieren können“, so Björn Cukrowski. Im Namen aller Mitwirkenden brachte er die Hoffnung und den Wunsch zum Ausdruck, dass möglichst viele Partner die Elemente der Willkommenskultur nutzen und dieses gemeinsame Projekt mit Leben zu befüllen: „Lasst unsere Region für unsere Gäste sichtbar werden.“ Diesem Appell schloss sich auch Kerstin Pilarzyk, Inhaberin des Braugasthof Grosch in Rödental und Mitglied des Regionalen Tourismusausschusses an: „Wir nutzen bereits einige Elemente der Willkommenskultur und ich kann nur bestätigen, dass unsere Gäste im Haus dankbar sind für die Angebote und Informationen, die wir Ihnen zur Verfügung stellen.“

„Die Umsetzung unserer Willkommenskultur ist also bereits angelaufen“, fasste Geschäftsführer Dr. Steinhardt abschließend zusammen: „Wir freuen uns über viele weitere Partner, die sich beteiligen. Für Rückfragen und Bestellungen stehen unsere Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle sehr gerne zur Verfügung.“

Über den Tourismusregion Coburg.Rennsteig e.V.

Der Tourismusregion Coburg.Rennsteig e.V. (Gründung Juli 2015) ist eine länderübergreifende Kooperation, die sich aus Vereinsmitgliedern aus den Landkreisen Coburg (Bayern) und Sonneberg (Thüringen), der Stadt Coburg (Bayern) sowie Kommunen aus dem Landkreis Hildburghausen (Thüringen) zusammensetzt. Die Tourismusregion schlägt somit eine Brücke zwischen Nord-Bayern und Süd-Thüringen. Gemeinsam soll der Tourismus durch eine enge Verzahnung der einzelnen Angebote aller Mitglieder gefördert und ausgebaut werden.

Gelegen zwischen Deutschlands beliebtem Höhenwanderweg, dem Rennsteig, und der ehemaligen Residenzstadt Coburg, bietet die Urlaubsregion Coburg.Rennsteig neben wunderschöner Natur vor allem auch kulturelle Highlights. Die vielfältigen touristischen Angebote erstrecken sich von Aktiv-Natur über Kultur und Geschichte bis hin zu Gesundheit und Wellness. Zu den Besonderheiten der Region zählen vor allem die jahrhundertealten Traditionen im Spielzeug- und Glashandwerk.