Wer kennt das nicht: nebenan ziehen neue Nachbarn ein. Und schnell tauchen die üblichen Fragen auf: Wer sind die Menschen? Woher kommen sie? Und wie sind sie wohl so?
In der Haßfurter Straße im Coburger Stadtteil Wüstenahorn sind in der letzten Zeit viele neue Nachbarn eingezogen. Dort wurde vor kurzem die erste Wohnanlage des Wohnungspakts Bayern in Oberfranken fertiggestellt. Dabei handelt es sich um Wohnraum mit einfachem Wohn- und Baustandart, der für anerkannte Asylbewerber und einheimische Bedürftige zur Verfügung steht.
Mittlerweile sind fast alle der insgesamt 24 Wohnungen belegt. Familien und Wohngemeinschaften aus Rumänien, Syrien, Afghanistan, Eritrea und Deutschland haben ein neues Zuhause gefunden. „Menschen verschiedener Nationalitäten und Glaubensrichtungen leben nun Tür an Tür mit der ‚alteingesessenen‘ Bevölkerung. Wir wollten deshalb eine Gelegenheit zum besseren Kennenlernen und Verstehen schaffen“, erklären Stefan Krug, Bereichsleiter bei der Regierung von Oberfranken, und Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak die Idee des gemeinsamen Nachbarschaftsfests.
Rund 150 Gäste folgten der Einladung. Bewohner und Nachbarn, Vereins-, Feuerwehr- und Behördenvertreter, die Rektorin der örtlichen Grundschule, die Quartiersmanagerin sowie Repräsentanten der christlichen Kirchen und der muslimischen Gemeinde. Sie alle sorgten gemeinsam für ein buntes Fest mit Spielmöglichkeiten für die Kinder, Coburger Bratwürsten und türkischen Köstlichkeiten. Dass die Verantwortlichen mit dem Fest der Begegnung richtig lagen, zeigt der
Wunsch vieler Gäste nach Wiederholung. Neuauflage 2018 also nicht ausgeschlossen.
Hintergrund:
Mit dem im Oktober 2015 durch die bayerische Staatsregierung initiierten Wohnungspakt Bayern sollen bis 2019 mit einer Gesamtinvestition von rund 2,6 Milliarden Euro insgesamt zusätzliche 28.000 Wohnungen in Bayern entstehen. Im Rahmen des staatlichen Sofortprogramms – der ersten Säule des Wohnungspakts – plant und baut die Staatsbauverwaltung selbst Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge und einheimische Bedürftige. Die zweite Säule besteht aus einem kommunalen Förderprogramm. Dieses Vier-Jahres-Programm startete 2016 und umfasst 600Millionen Euro. Damit sollen jährlich 1.500Wohnungen finanziert werden. Mit der dritten Säule soll die staatliche Wohnraumförderung weiter ausgebaut werden. Quelle: Regierung von Oberfranken