Historisches Geschäftshaus in Sonneberger Altstadt findet neue Bestimmung

Mächtig und erhaben präsentiert sich das Wohn- und Geschäftshaus in der Unteren Markt straße 33 in Sonneberg. Als „Tor zur Altstadt“ wird dieser Bereich bezeichnet, in dem die Coburger Allee und die Kirchstraße in die Untere Marktstraße einmünden, welche dann weiter in die Sonneberger Altstadt führt. War dieser Straßenzug gerade zu Beginn des letzten Jahrhunderts geprägt vom Handel und der Produktion von Puppen und Spielzeug und wurde nach dem Krieg bis 1993 von der Herko zum großen Teil genutzt, erfuhr er von Hausnummer 29 bis 33 bis vor wenigen Monaten eher ein Schattendasein. Mit dem Abriss der Fabrikanlage Haus Nummer 30, der einstigen Herko im Jahr 1997, entstand eine große Brachfläche, die bis heute nur als Parkplatz genutzt wurde. Selbst das einstige Herko- Gebäude, welches im Jahr 1900 durch die Familie Dressel, eine alteingesessene Sonneberger Fabrikantenfamilie, gebaut wurde, soll nun im nächsten Jahr, so nach Willen der Sonneberger Stadtplaner, einem neuen Lebensmittel-Discounter und einem Pflegeheim weichen. Im Anschluss daran soll in Richtung der beiden Eller-Villen ein neues Wohnbaugebiet mit dem Na men „Röthenpark“ entstehen. Auch die Zukunft des Sonneberger Geschäftshauses in der Unteren Marktstraße 33 war bis vor einem Monat noch ungewiss. Das durch Leerstand und Vandalismus verkommene Haus stand sozusagen mehrmals „Unter dem Hammer“. Seit nunmehr vier Wochen ist zu sehen, dass viele fleißige Handwerker an diesem historischen und als Bau denkmal ausgewiesenen Haus tätig sind. Wir vom amadeus gingen diesem nach, um zu erfahren, was hier Genaueres geschieht. Unsere Recheren ergaben, dass dieses Gebäude seit 8 Wochen im Besitz des Sonneberger Geschäftsmannes Stefan Hopf ist. Er wird dieses ehrenwürdige 3-stöckige Geschäftshaus, welches im Jahr 1886 durch den bekannten Architekten Prof. Albert Schmidt erbaut wurde, im nächsten Jahr komplett grundhaft sanieren. Das Gebäude lies der Kaufmann Julius Hutschenreuther in Massivbau mit Erkerturm und Walmdach im Neurenaissance- Stil errichten. Im Erdgeschoss, das als Gewerbe- bzw. Büroflächen genutzt wurde, werden bis Ende nächsten Jahres die Wüstenrot Bausparkasse AG und die HHW Haus- und Mietverwaltungs GmbH wie auch die H&T Immobilien GmbH ihre neuen Räume beziehen. In den drei Obergeschossen werden 8 neue Wohnungen entstehen. Diese werden als 2-5-Raum- Wohnungen ausgebaut und sollen ab August 2013 bezugsfertig sein. Die Sanierung des Objektes erfolgt unter energetischen Gesichtspunkten komplett neu und es entsteht ein „KFW-Effizienzhaus- Denkmal“. Auch die Freiflächen um das Haus sollen neu gestaltet und dazu 12 Pkw- Stellplätze errichtet werden. Einzigartig und von großem historischem Wert sind in den Wohnungen im 2. Obergeschoss die original Holzvertäfelungen und die großen Kamine, welche auch zukünftig erhalten werden und den Wohnungen einen besonderen Charme verleihen