Im Auftrag des Landkreises Sonneberg entsteht in den kommenden 15 Monaten ein Ersatzneubau für die Gemeinschaftsschule Sonneberg auf dem Gelände der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg (SBBS). Gemäß der guten Tradition lud der Landkreis am 28. April Entscheider, Fördermittelgeber, Bauleute, Schulfamilie, Medienvertreter und weitere Beteiligte zum feierlichen Spatenstich ein.
Das rund 5,3 Millionen Euro umfassende Investitionsvorhaben ist Kernstück der im Januar 2016 vom Kreistag Sonneberg beschlossenen Fortschreibung der Schulnetzplanung. Demnach zieht die Staatliche Gemeinschaftsschule Sonneberg-Köppelsdorf nach Fertigstellung des Ersatzneubaus vom stark sanierungsbedürftigen Altstandort auf das moderne, großzügige und nahe gelegene Gelände der SBBS im Ortsteil Steinbach. Hier soll ab dem Schuljahr 2018/19 parallel zum Berufsschulzentrum die dreizügige Gemeinschaftsschule Sonneberg der Klassen fünf bis zehn mit insgesamt 18 Klassen errichtet werden. Um Synergieeffekte zu schaffen werden dabei vorhandene Fachräume, Werkstätten, Gemeinschaftsbereiche sowie die Sporthalle und Freisportanlagen der SBBS mitgenutzt. Der allgemeine Unterrichtsbereich und der Lehrer- und Verwaltungsbereich der Gemeinschaftsschule sind wiederum als Ersatzneubau vorgesehen. Das Vorhaben wird durch den Freistaat Thüringen mit der höchst möglichen Zuwendung in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro gefördert. Die Eigenmittel des Landkreises Sonneberg belaufen sich demnach auf rund 1,9 Millionen Euro.
Weil auf dem Gelände der SBBS durch den Ersatzneubau ein großartiger Schulcampus entstehe, sprach Landrätin Christine Zitzmann in ihrer Rede von einem „bedeutenden Tag für die Bildungs- und Wirtschaftsregion Landkreis Sonneberg“: „Seit vielen Jahren haben wir bereits in Neuhaus am Rennweg einen Schulcampus, jedoch ohne örtliche Berufsschule. Von heute an entsteht in der Spielzeugstadt Sonneberg nun ein zweiter Bildungscampus, dem wir mit Vorfreude entgegenblicken. Ab dem Schuljahr 2018/19 werden an dieser modernen Bildungsstätte auf einem Gelände vom Hauptschulabschluss, über die Mittlere Reife, das Abitur, Berufsausbildungsabschlüsse in vielfältigsten Gewerken bis hin zu Techniker- und Fachschulabschlüssen angeboten. Mit der Verbindung aus Gemeinschaftsschule und Berufsschulzentrum mit seinem Beruflichen Gymnasium und den Fachschulen gehen wir im Landkreis Sonneberg einen neuen Weg, der in Thüringen wie in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen wird. Durch diese zukunftsweisende Verknüpfung wird die angestrebte Durchlässigkeit unseres Schulsystems räumlich verwirklicht. Dieser Schulstandort wird deshalb das Herz jedes gestandenen Bildungspolitikers höher schlagen lassen“, ist sich die Landrätin sicher.
Innerhalb des zweigeschossigen Atriumgebäudes gruppieren sich die einzelnen Unterrichtsräume in den Gebäudeecken ringförmig um ein zentrales, von oben belichtetes Atrium mit repräsentativer Sitzstufenanlage. Dieses bildet in Ergänzung mit der hellen Eingangshalle, dem zuschaltbaren Mehrzweckraum und der angrenzenden Pausenfläche mit Freitreppe das Herzstück des Gebäudes und soll als offenes Raumgefüge auch für schulische Veranstaltungen genutzt werden können. Im Erdgeschoss finden die Verwaltung, der Mehrzweckbereich und die älteren Jahrgänge Platz; im Obergeschoss die jüngeren Schüler. Die einzelnen Fachbereiche werden durch zusätzliche Gruppenräume und Lernbereiche in den Fluren ergänzt und bilden zusammen mit der nachhaltigen Materialwahl den perfekten Rahmen für einen zukunftsfähigen, differenzierten Unterricht.
Im Rahmen des Neubaus werden die Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllt. Zudem wird auch die bestehende Busschleife auf dem Gelände überplant und vergrößert. Von hier wird die Gemeinschaftsschule künftig über einen großzügigen Vorplatz mit schattenspendenden Bäumen und Sitzmöglichkeiten erschlossen, welcher zugleich als allwettertauglicher Pausenbereich genutzt wird. Zur Neuhäuser Straße hin wird er durch eine teilbefestigte, untere Pausenfläche ergänzt. Eine breite Sitzstufenanlage vermittelt zwischen beiden Pausenbereichen und bietet als zentrales Element einen attraktiven Aufenthalts- und Funktionsbereich, der unter anderem als „Grünes Klassenzimmer“ oder für Theateraufführungen genutzt werden kann.
Mit dem Spatenstich beginnen die offiziellen Baumaßnahmen. Die Fertigstellung ist für August 2018 geplant. In ihrer Ansprache dankte Landrätin Christine Zitzmann nicht zuletzt dem Freistaat Thüringen für die großzügige Förderung sowie allen Beteiligten für das zielgerichtete, gemeinsame Wirken und wünschte dem Bauvorhaben einen zügigen wie unfallfreien Verlauf.