Was hält die Zukunft für Sonnebergs Wirtschaft bereit? Um das herauszufinden, hat die IHK Südthüringen Unternehmen aus dem Landkreis zur momentanen Geschäftslage und ihrer Einschätzung für die Zukunft befragt. Das Ergebnis: Auf die Sonneberger Firmen kommen im nächsten Jahr Herausforderungen zu, die das Wirtschaftswachstum ausbremsen könnten – werden diese aber überwunden, haben etliche Sonneberger Unternehmen noch Steigerungspotential.

Die Prognose der IHK Südthüringen ergibt sich aus dem Konjunkturklimaindikator, der anhand der Befragungsergebnisse errechnet wurde. Er setzt sich aus den Einschätzungen der Firmen zu ihrer aktuellen Lage und ihren Erwartungseinschätzungen für das kommende Jahr zusammen. Die momentane Geschäftslage wurde von den Unternehmen größtenteils positiv eingeschätzt: Etwa die Hälfte aller Sonneberger Firmen gaben an, ihre eigene Lage als gut zu bewerten, mehr als ein Drittel aller  Sonneberger Unternehmen vermeldeten Auftragssteigerungen im Vergleich zum Vorjahr und 29 Prozent konnten ihre Ertragslage verbessern. Die Erwartungen der Unternehmen sind allerdings ernüchternd: Lediglich 13 Prozent der befragten Firmen gehen davon aus, im kommenden Jahr bessere Geschäfte zu machen, der größte Teil der Unternehmen rechnet damit, auf dem aktuell erreichten Niveau zu bleiben. Deshalb geht auch der Konjunkturklimaindikator für den Raum Sonneberg leicht zurück: Von maximal 200 Punkten ergibt sich laut der Umfrageergebnisse ein Wert von 115,0 Punkten. Somit geht er um 3 Punkte im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Laut Dr. Ralf Pieterwas, dem Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, liege das an den zahlreichen Herausforderungen, die auf die Sonneberger Firmen zukommen werden. „Angesichts eines langsameren Wirtschaftswachstums in vielen Partnerregionen, politischer Unsicherheit im Handel, hoher Rohstoff- und Faktorkosten und den weiterhin ausgeprägten Fachkräfteengpässen wird es zunehmend schwerer, die Betriebsergebnisse weiter zu verbessern“, erklärt er. Trotz der aktuell erschwerten Rahmenbedingungen sehe er die Zukunft der Sonneberger Wirtschaft optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass für etliche Unternehmen Steigerungspotential besteht – dafür sprechen die für die nächsten Monate geplanten Investitionsvorhaben.“

Und das sind nicht gerade wenig: 71 Prozent der Sonneberger Firmen planen Investitionsprojekte. Geplant sind Modernisierungen und Ersatzinvestitionen, aber auch Betriebserweiterungen angesichts hoher Nachfrage. Vor allem in der Industrie wird erweitert: In dieser Branche wollen 38 Prozent der Unternehmen ihre Kapazitäten erweitern.