Neujahrsempfang der Stadt Sonneberg: Abel ist stolz auf das Erreichte

Und trotzt der ganzen Welt, bewaffnet doch als Friedensheld – so heißt es bei Wilhelm Buschs Lied vom „Fuchs und Igel“, den die Gesangsgruppe „Bebos“ beim Neujahrsempfang der Stadt Sonneberg im Gesellschaftshaus vorgetragen hat. Bürgermeisterin Sibylle Abel konnte zahlreiche Gäste begrüßen, unter ihnen auch den Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Klaus Dicke.

Besonders herzlich begrüßte Abel die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sonneberg, die Verantwortung übernommen haben, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben und die freiwillige Dienste für die Allgemeinheit leisten. „Alle Einwohner aus Blechhammer, Eschenthal, Friedrichsthal, Georgshütte, Haselbach, Hasenthal, Hüttengrund, Schneidemühle, Spechtsbrunn und Vorwerk heiße ich herzlich als neue Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt Sonneberg willkommen“, so Sibylle Abel, die damit die Fusion mit Oberland ansprach.

Wie war das Jahr 2013, was wird das Jahr 2014 bringen? Fragen, die sich wohl jeder zum Jahreswechsel gestellt hat. Ob nun 2013 ein gutes oder ein schlechtes Jahr war, lässt sich nicht so einfach beantworten. Sonneberg ist von größeren Katastrophen oder Tragödien verschont geblieben. „Dafür bin ich sehr dankbar“, erklärte Abel und wirft die Frage auf, was wird den Sonnebergern vom Jahr 2013 in Erinnerung bleiben? Eines war besonders wichtig: Der erste Bauabschnitt zum Umbau des Deutschen Spielzeugmuseums Sonneberg zusammen mit dem Landkreis Sonneberg wurde realisiert. Auch der erste Schritt beim Umbau des Sportstadions ist geschafft. Sehr erfreut zeigte sich Abel, dass nach einigen Investitionen in die Kitas „Kunterbunt“ und „Knirpsenburg“, jetzt Kinder im Alter ab einem Jahr aufgenommen werden können. Damit verbessere sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Stadt weiter. „Für uns ist das eine Grundvoraussetzung, damit sich junge Familien in unserer Stadt wohlfühlen, sich Existenzen aufbauen und dauerhaft bleiben“, zeigt Abel auf.

Besonders stolz ist die Bürgermeisterin, dass im vergangenen Oktober Sonneberg in die Metropolregion Nürnberg aufgenommen wurde. „Wir wurden erstes Mitglied aus den neuen Bundesländern und sehen es als eine große Chance für die Stadt Sonneberg, für die Region und auch für Thüringen.

Einerseits öffnet Sonneberg der Metropolregion die Eingangspforte zu Thüringen und im Gegenzug bringen wir uns in ein Netzwerk ein, das bereits europaweit große Aufmerksamkeit erlangt hat“, zeigt Abel auf.

Das Jahr 2013 wartete für die Wirtschaft der Stadt mit sehr positiven, aber auch weniger erfreulichen Ereignissen auf. Sehr erfreulich gestaltete sich die Entwicklung des Arbeitsmarktes mit einer Arbeitslosenquote um die 4 Prozent. „Damit lagen wir an der Spitze der neuen Bundesländer und haben uns weiter an den Daten im oberfränkischen Raum angenähert“, erläutert die Bürgermeisterin.

Doch der Fachkräftemangel in einigen Branchen und vor allem dem Rückgang der Schülerzahlen – als Folge der jahrelang niedrigen Geburtenrate, bereitet der Bürgermeisterin Sorgen.

Sie appellierte an die Unternehmerinnen und Unternehmer, Handwerker, Händler und Gewerbetreibende, sich am 15. und 16. Mai in der Multifunktionshalle der Stadt Sonneberg an der FAMOS 2014 zu beteiligen. Sie dankte den ortsansässigen Unternehmen, die wieder kräftig investiert und den Standort Sonneberg weiter ausgebaut haben, wie z. B. PIKO Spielwaren, FCT Anlagenbau, OBECK Verpackungen oder Metallbau Heublein. Im Gewerbegebiet Hönbach konnten neue Eigentümer die NS Kunststofftechnik mit 300 Mitarbeitern übernehmen. Erfreut zeigte sich Abel über Neuansiedlungen bzw. Verlagerungen, wie der Neubau des Produktions-

standortes des Ingenieurbüros Neubauer im Gewerbegebiet Sonneberg-Föritz, die Errichtung des eigenen Firmensitzes der ME:SCH GmbH in der Steinacher Straße, die Erweiterung des Standortes der EFB Elektronik im Gewerbegebiet Mittlere Motsch, Venanz Fischer mit neuem Logistikzentrum im Gewerbegebiet Malmerz und die Ansiedlung der Firma INNOWAMESS.

Der Wirtschaftsstandort Sonneberg ist bei der Untersuchung der Wirtschaftsregionen in Deutschland beim aktuellen FOCUS Money-Bericht vom Platz 7 auf Platz 2 hinter der kreisfreien Stadt Jena im Freistaat Thüringen gerückt ist. „Innerhalb der neuen Bundesländer rangieren wir somit auf Position 6 hinter den namhaften Standorten wie Leipzig und Jena“, berichtete Abel.

Auf Grund dieser guten Position rückt der Wirtschaftsstandort Sonneberg nun ins Mittelfeld der deutschen Wirtschaftsregionen auf und etabliert sich damit auch gut innerhalb der Metropolregion Nürnberg.

Mit dem 1. Januar 2014 hat sich die Kreisstadt Sonneberg vergrößert und verändert. Ortsteile kamen hinzu mit Unternehmen, Geschäften, Kindergärten und Vereinen. Die Einwohner der neuen Sonneberger Stadtteile haben sich mehrheitlich für die Fusion mit der Stadt Sonneberg ausgesprochen.

„Je größer unsere Stadt Sonneberg ist, umso mehr werden wir im Land Thüringen wahrgenommen und bekommen die Möglichkeit, unsere Interessen umzusetzen. Außerdem gewinnen wir an Entwicklungspotenzial. Unsere Wettbewerbsposition verbessert sich und neue raumplanerische Möglichkeiten eröffnen sich uns. Längerfristig betrachtet wirkt sich dies in vielerlei Hinsicht auf die Attraktivität der Stadt aus. Und jede Stärkung der Stadt bedeutet auch eine Stärkung des Sonneberger Raumes“, so die Bürgermeisterin.

Im November kann Deutschland „25 Jahre Grenzöffnung“ feiern. Vieles hat sich verändert im Ergebnis der ersten deutschen friedlichen Revolution. Allein an der Entwicklung der Stadt Sonneberg lässt sich erkennen, welche neuen Horizonte sich nach der politischen Wende für die Stadt auftaten. Sonneberg ist vom äußersten Rand, von einer totalen Abgrenzung in die Mitte Deutschlands gerückt. „Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern“, zitierte Abel und verwies darauf, um Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln, um die Gegenwart zu gestalten, bedarf es des Rückblicks, der analysierenden Betrachtung vergangener Ereignisse.

„Nunmehr werden wir ein größeres Sonneberg mit vielen engagierten Menschen, die mit ihrer Stadt, mit ihrer Heimat eng verbunden sind, gestalten und entwickeln, damit es sich lohnt weiter hier zu leben“, so die engagierte Bürgermeisterin. che