Baumeister Maximilian von Welsch wäre stolz auf das Wiedererschaffene

Er war ein deutscher Architekt, ein Oberbaudirektor und ein Festungsbaumeister – und er ist ein Sohn der Cranachstadt Kronach: Maximilian von Welsch.

In der Stauer Straße steht sein Geburtshaus – wieder im Glanz, wie es sich für einen weltberühmten Architekten gebührt. Lange Zeit war dieses Geburtshaus dem Verfall hingegeben. Niemand kümmerte sich um dieses Kleinod. Das Häuschen stand zum Verkauf. Stephan Höllein hatte in dem Haus die einzige noch nutzbare Fläche als Ausstellungsraum mit ca. sechs Quadratmetern angemietet und wollte dies auch gern für seinen Sonnefelder Betrieb als Werbefläche erhalten. Kurz entschlossen kaufte er das Haus in der Stauer Straße in Kronach, vis-a-vis der evangelischen Kirche. Dass es sich dabei um das Geburtshaus des berühmten Architekten des Barock, Johann Maximilian von Welsch handelte, wusste er zum Kaufzeitpunkt nicht, wie er lachend zugibt. Die beiden Schaufenster waren ihm als Ausstellungsfläche mittlerweile wichtig geworden, da die Öfen, die er dort präsentierte, sich als Hingucker bewährten und Kundschaft brachten.

Bevor Stephan Höllein und sein Team mit der Arbeit begonnen haben, sah es im von Welschen Geburtshaus eher trostlos aus: Raumhöhen unter zwei Meter, ein undichtes Dach, nicht nutzbare Räumlichkeiten, der Befall mit Schimmelpilzen und Algen sowie eine praktisch kaum noch vorhandene Bausubstanz ließen das Haus für eine zeitgemäße Wohnnutzung ungeeignet erscheinen. Im Frühjahr 2010 kaufte Stephan Höllein das nur rund 4,80 Meter breite und etwa 13 Meter lange Wohn- und Geschäftshaus, das 20 Jahre ohne jegliche Nutzung war.

Wohngesundheit und Wohlfühlqualität

Großen Wert legte Stephan Höllein bei seinem Vorhaben der Sanierung und Restaurierung des Gebäudes auf Wohngesundheit und Wohlfühlqualität. Seine Freunde, ohne die das Projekt nicht hätte realisiert werden können, und er schafften das Kunststück einer „wohngesunden“ Sanierung in Einklang mit der Denkmalpflege und der Erhaltung wertvoller Bausubstanz. Liebevoll ausgesuchte alte Möbelstücke, Antiquitäten, Accessoires und Erinnerungstücke komplettieren die Inneneinrichtung. Heute dient das Haus als Ferienwohnung. Und es wird gut genutzt. Aus allen Teilen Europas waren schon Gäste hier und loben die stilvolle Sanierung. Eine kleine Besonderheit wurde im Sommer letzten Jahres, rechtzeitig zu ‚Kronach leuchtet’ noch fertig gestellt. Der kleine Garten mit Blick auf die Festung Rosenberg. Das ist das i-Tüpfelchen auf die Restaurierung, unterstrich auch Kronachs Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, der schon angekündigt hat, mal 14 Tage im Haus leben zu wollen. che