Bereits im Sommer 2018 sollen die neuen Bewohner in das sanierte und geschichtsträchtige Gebäude einziehen können. Wo früher Spielzeug lagerte, entstehen nun neue, moderne und barrierefreie Wohnungen für Menschen, die hilfe- oder pflegebedürftig sind.
Das knapp hundert Jahre alte Kresge-Geschäftshaus wurde 1921 von dem amerikanischen Unternehmen S. S. Kresge & Co. in Auftrag gegeben, um Einfluss, Macht und wirtschaftliche Größe zu demonstrieren. Die Entwürfe für den ersten Bauabschnitt stammten von den ortsansässigen Architekten Franz Boxberger und Ernst Herbart. Die südliche Erweiterung erfolgte 1927 auf Basis der Entwürfe von Walter Buchholz. Das Gebäude vereint Stilelemente des Expressionismus und des Art déco. Es ist, bedingt durch seine Größe und seinem auffallenden achteckigen Turm, der beide Gebäudeflügel miteinander verbindet, ein absoluter Blickfang.
Der Hintergrund solcher Niederlassungen in Sonneberg war der für die Amerikaner günstige Dollar-Mark-Kurs, der es ihnen erlaubte, günstige Spielwaren und Christbaumschmuck aus der Region zu kaufen und gewinnbringend in die USA zu exportieren. Nach der Wende zogen in den früheren 90-iger Jahren Geschäfte, ein Pub, eine Feinbäckerei, Banken, Ärzte, ein Fitnessstudio und die Rentenversicherung ein. Zuletzt wurde das Gebäude nur noch von einigen Geschäften genutzt, bis es endgültig mehrere Jahre lang leer stand. Der Sonneberger Unternehmer Andreas Franke erwarb bereits vor 5 Jahren nun das gesamte Areal und lässt nun den linken Flügel zu einem ansprechenden, modernen Wohnquartier umbauen. Hier werden zukünftig die Vorzüge von ambulanten Pflege- und Betreuungsleistungen und verschiedener barrierefreier Wohnformen optimal unter einem Dach vereint. In die rechte Objekthälfte zieht ein Facharztzentrum ein, welches von Dr. Christian Franke im gleichen Zeitraum entwickelt wird, so dass ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht.
Ein Wohnsitz, der keine Wünsche offen lässt
Mit der Sanierung und dem Umbau ist für den südlichen Teil das regionale Planungs- und Architektenbüro Otto & Zehner beauftragt, das bereits mit der Entkernung des Gebäudes begonnen hat. Die historische Front wird im Rahmen der Sanierungsarbeiten vollständig erhalten bleiben, bzw. an einigen Stellen sogar wieder zum Vorschein kommen. Den Besitzern ist daran gelegen, dem Objekt seine einstige Ausstrahlung und Größe zurück zu geben.
Mit der Neuausrichtung des Gebäudes werden in den linken oberen Etagen helle und freundliche Ein- und Zweizimmer-Wohnungen entstehen, die bei Bedarf über Fahrstühle zu erreichen sind. Alle Wohneinheiten werden über ein eigenes, modernes und barrierefreies Badezimmer sowie einen Küchenbereich verfügen. Im Erdgeschoss wird sich eine großzügige, einladende Tagespflege erstrecken, an die gemütliche und wohnliche Ruheoasen und Therapieräume grenzen. Abgerundet wird die Wohnqualität durch eine hauseigene im Innenhof gelegene Gartenanlage.
Selbstbestimmt leben
Der Betreiber der zukünftigen Tagespflege und des Betreuten Wohnens wird die Pflegebienen SSSN GmbH sein, die zur Unternehmensgruppe Pflege mit Leidenschaft gehört. Die Pflege mit Leidenschaft zählt heute bereits mit über 250 Mitarbeitern, neun regionalen Standorten und einer eigenen Küche zu den größten privaten Pflegeanbietern Thüringens. Das erklärte Ziel ist es, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen, die Pflege- und Serviceleistungen anzubieten, welche sie brauchen, um ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Allein an den Standorten in Sonneberg, Frankenblick und Schalkau, mit derzeit acht Einrichtungen, kümmern sich über 120 Mitarbeiter – die PflegeBienen – jeden Tag um die Bedürfnisse der Menschen.
Die Unternehmensgruppe bietet ein stetig wachsendes, weitreichendes und vor allem flexibles Pflege- und Leistungsangebot an. Es erstreckt sich über ambulante Pflege, medizinische Pflege, Betreuungsleistungen, einen hauseigenen Hol- und Bringdienst, einen Wäscheservice, hauswirtschaftliche Hilfen, Pflegeberatung und einen Essenservice.
Der neue geschichtsträchtige Wohnsitz eröffnet seinen Bewohnern die Vorzüge von barrierefreien, gemütlichen Wohnformen und die Möglichkeit flexibel alle Hilfe- und Pflegeleistungen zu beziehen, die sie brauchen. Dadurch können sie selbst bei einem steigenden Pflegebedarf in ihren Wohnungen wohnen bleiben. Bereits jetzt gibt es zahlreiche Interessenten und Anfragen, was zeigt: Das Konzept kommt bei den Menschen an.