Nach langer Umbauphase präsentiert sich die Diakonie in neuem Glanz

Nach eineinhalbjähriger Planungs- und Bauzeit zog die Diakoniestation Ludwigsstadt Anfang Juni 2016 in die neuen, 300 qm großen Räumlichkeiten der ehemaligen Kartonagenfabrik Harnisch um. Die Vergrößerung war insbesondere auch zur Verbesserung und Optimierung der Arbeitsbedingungen notwendig.

„Im März 2014 überlegten wir uns, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Die Räume der Diakoniestation in der Bahnhofstraße waren für die mittlerweile 40 Mitarbeiter viel zu eng“, erklärt Pfarrer Albrecht Bischoff, 1. Vorsitzender des Diakonievereins Ludwigsstadt. „Nun haben wir den idealen Standort gefunden“, freut sich die verantwortliche Pflegefachkraft (PDL) und Qualitätsbeauftragte Bernhilde Treuner, bei der seit dem 1. März 2010 die Verantwortung für die pflegerische und wirtschaftliche Situation liegt. Als stellvertretender PDL steht ihr Roman Heyder zu Seite, der die Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft hat. Zudem wird die ausgebildete Pflegedienstleiterin Kerstin Haag in naher Zukunft in die Pflegedienstleitung mit integriert.

Die Diakoniestation Ludwigsstadt bietet ein vielseitiges – individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmtes – Hilfsangebot. Für viele Pflegebedürftige bedeutet eine professionelle, liebevolle Pflege eine wesentliche Verbesserung ihrer Lebenssituation. Auch ihre Angehörigen werden entlastet. Derzeit werden rund 100 Patienten aus der Großgemeinde Ludwigsstadt wie auch vereinzelt aus Lehesten betreut. Träger der Diakoniestation Ludwigsstadt ist der rund 400 Mitglieder zählende Evangelische Diakonieverein Ludwigsstadt e.V. Nachdem die Vorstandschaft des Diakonievereins im Winter 2015 den Kauf des Anwesens in der Feldstraße 12 beschlossen hatte, konnte mit den Planungen begonnen werden: Im Juli 2015 wurde der Bauantrag gestellt; im Oktober 2015 erhielt man die Baugenehmigung und im Januar 2016 ging es los. Ende Mai war die neue Diakoniestation soweit fertig, dass die Mitarbeiter ihren Dienst von dort aus verrichten konnten. Den Mittelpunkt der neuen Geschäftsstelle bildet ein großer Aufenthalts- beziehungsweise Besprechungsraum mit einer offenen Küche. Mit auf der Etage befinden sich die Büros von Bernhilde Treuner und der beiden Büroangestellten. Im Tourenzimmer werden die für die jeweilige Tour benötigten Materialien vor- und nachbereitet. Im Pflegequalitätsmanagement-Raum erfolgt die Dokumentation. Geschaffen wurden auch neue Sanitär- sowie Umkleide-Räume. Im unteren Bereich des Gebäudes findet sich die hauswirtschaftliche Abteilung mit einem Bügel- und Waschraum als angebotene Serviceleistungen. In der großen Garage hat ein Großteil der Fahrzeuge der Diakoniestation Platz.

Diakonieverein gibt es seit 85 Jahren

Der Diakonieverein Ludwigsstadt wurde am 1. Januar 1932 mit 377 Mitgliedern gegründet. Nachdem Dekan Degel in langen Verhandlungen mit der Evang.-Luth. Diakonissenanstalt Neuendettelsau um die Bereitstellung einer Diakonisse als Gemeindeschwester für Ludwigsstadt Erfolg hatte, wurde Schwester Marie Pfister Anfang 1932 in der Gemeinde eingeführt. Über 40 Jahre wurde die Ludwigsstädter Bevölkerung von Diakonissen betreut. Die Zunahme der Pflegebedürftigkeit führte dazu, die ersten freiberuflichen Schwestern einzustellen. Anfang 1990 wurde im Gebäude der Bahnhofsmission ein Zimmer frei und zum kleinen Büro der Diakoniestation umfunktioniert. Die Räumlichkeiten wurden immer mehr erweitert. Nach Schließung der Bahnhofsmission 1995 wurde das Gebäude Sitz der Diakoniestation Ludwigsstadt. Im Frühjahr 2001 begann man mit dem Umbau des Gebäudes, am 1. Oktober 2001 konnte das „Haus der Diakonie“ seiner Bestimmung übergeben werden. Dienstälteste Mitarbeiterin ist Regina Baumann. Große Verdienste hat sich insbesondere auch (Kranken-)Schwester Christa Großmann aus Ebersdorf erworben, die ein Ehrengast beim Jubiläum sein wird.

Einweihung und zwei „Tage der offenen Tür“

Die offizielle Einweihung am Freitag, den 7. Oktober beginnt mit einem Gottesdienst in der Michaeliskirche um 14 Uhr. Danach wird der Architekt die Räumlichkeiten in der Feldstraße vorstellen und den Schlüssel übergeben. Die Bevölkerung kann sich am Samstag, den 8. Oktober ab 14 Uhr und Sonntag, den 9. Oktober nach dem Gottesdienst ein Bild von der Arbeit auf der Station und den Räumlichkeiten verschaffen. Am Samstag erfolgen Führungen durch die neuen Räume, Ausstellungen und Präsentationen. Interessierte können in einem „Altersanzug“ die Beschwernisse des Älterwerdens erfahren. Für die Umrahmung sorgen die Stadtkapelle Ludwigsstadt, die Blaskapelle Ebersdorf, der Musikverein Lauenstein, die Gesangvereine wie auch die Volkstanzgruppe der Landjugend Steinbach an der Haide mit Tanzauftritten. Der Diakoniesonntag beginnt mit einem zentralen Gottesdienst in der Feldstraße 12 um 10 Uhr, danach Kirchenkaffee, Weißwurstfrühstück mit Musikkapelle und Besichtigungsmöglichkeit. Es ergeht herzliche Einladung. hs