Neujahrsempfang Neustadt bei Coburg:

OB Frank Rebhan zeichnete zahlreiche Bürger für ihr soziales Engagement aus

 „Goethe hat einmal an eine Freundin geschrieben: ‚Entschuldige bitte, dass mein Brief so lang ist, ich hatte wenig Zeit‘. Ich hatte in den vergangenen Wochen auch wenig Zeit und bedanke mich daher für Ihre Geduld – und Ihre Aufmerksamkeit“. Damit beendete Oberbürgermeister Frank Rebhan seine Rede zum Stadtempfang im Neustadter Rathaus. Der Einladung waren etwa 500 Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Unter ihnen natürlich auch Prominenz aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Rebhan stellte die Frage, in welcher Gesellschaftsform man eigentlich leben wolle und ging auf die Bürgergesellschaft ein. Stellte vor, was es aus seiner persönlichen Sicht heißt „gemeinsam zu leben“. Im Kleinen: der älteren Nachbarin mal morgens den Schnee vor ihrem Grundstück weg zu schippen, ohne großen Dank zu erwarten; ein Stück Papier auf der Treppe einfach mal aufzuheben, ohne zu erwarten, dass es der Hausmeister tut; als Unternehmer den Beitrag der Mitarbeiter anzuerkennen, statt Löhne aufs Minimum zu drücken und es geht in der Bürgergesellschaft auch um die Rentner, die nicht zu Nörglern werden, sondern mit ihrem langjährigen Erfahrungs­schatz sich einbringen in das Gemeinwesen. Rebhan schaffte damit auch den Übergang zu den Ehrungen des Abends. „Ich erlebe Engagement und Bürgersinn auf allen Ebenen. Und in jedem Alter. Ein „früher war alles besser“ greift viel zu kurz. Im Gegenteil, ich erlebe bei vielen jungen Menschen enormes Engagement. Und ich erlebe Engagement, das seit Jahrzehnten aus der „richtigen Haltung“ heraus erbracht wird. Wenn ich also ein Wort für die Gesellschaftsform finden muss, die ich will, dann ist es die „Bürgergesellschaft“ in diesem, ganz einfachen Sinn. In dem Sinn, dass Viele Verantwortung für Vieles übernehmen“.

Geehrt werden heute Menschen, die ihren Teil in vollkommen unterschiedlichen Be­reichen erbringen, zeigte Rebhan auf. „Ich weiß, dass nicht jeder von Ihnen etwas mit Angeln und Gewässerpflege zu tun hat oder mit Kleingärten. Aber wie viel eingeschränkter und ärmer wär´s, wenn es diese Vielfalt nicht gäbe? Wir leben von der Vielfalt des Engagements. Und das zeigen die Ehrungen des heutigen Abends.“

 

Stadtmedaillen überreicht

Die „Bronzene Stadtmedaille“ erhielt aus den Händen des Oberbürgermeisters Ilona Schramm, die seit 1999 Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Stadtrandsiedlung Neustadt ist.

Für seine Verdienste um die Marinekameradschaft „Flotten­verein“ in Neustadt erhielt Hein­rich Waschkeit die „Silberne Stadtmedaille“.

Für ihre herausragende musikalische Tätigkeit erhielten Rainer Hein, Günter Lorenz und Robert Matthes die „Goldene Stadtmedaille“.

Eine weitere „Goldene Stadtmedaille“ ging an Thomas Boller und Tom Scheler. Boller ist seit 1990 Vorsitzender des Angelclubs Neustadt. Scheler trat sein Amt als Gewässerwart beim Angelclub bereits ein Jahr zuvor an.

Mehr als 30 Jahre lang hat sich Alois Grötzner als Vorstandsmitglied im Verein der Gartenfreunde in Neustadt engagiert. Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement um den Verein der Gartenfreunde wurde Alois Grötzner nun mit der „Goldenen Stadtmedaille“ ausgezeichnet.

Rainer Schmailzl ist als 2. Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Wildenheid seit 30 Jahren tätig. Auch er erhielt die „Goldene Stadtmedaille“ aus den Händen des Oberbürgermeisters.

Eine Auszeichnung mit Tusch erhielt Heinrich „Heini“ Luthardt. Eine Laudatio auf Heinrich Luthardt zu halten könnte abendfüllend werden, so der OB. Der Dank der Stadt Neustadt an Heinrich Luthardt wurde mit der „Goldenen Stadtmedaille“ zum Ausdruck gebracht.

Text: Martin Backert