Westlicher Pavillon im Coburger Hofgarten wird seiner neuen Nutzung übergeben

In der Einladung zur offiziellen Einweihung am Samstag, 27. Juli, wird darauf hingewiesen, dass die ruhmreiche Vergangenheit als öffentliche Bedürfnisanstalt nun wirklich der Vergangenheit angehört und das Gebäude über keine Toilette mehr verfügt. Das Gebäude, um das es geht, wurde als Lusthäuschen und Teehaus um 1700 gebaut und steht im Coburger Hofgarten. Im 20. Jahrhundert wurde es erst zum Milchhäuschen, dann zur Toilettenanlage umfunktioniert. Der westliche Pavillon wurde jetzt in fast einjähriger baulicher Rekonstruktion aus dem Dornröschenschlag erweckt. Der aus der Pfalz stammende Künstler Benno Noll, der vor etwa 20 Jahren nach Coburg zog, will den Westpavillon als Atelier nutzen. Im Mai ist er schon eingezogen. Nun wird am letzten Juli-Wochenende das Gebäude von den beiden Bürgermeistern Norbert Tessmer und Hans-Heinrich Ulmann feierlich eingeweiht und mit einem Sektempfang um 14.30 Uhr (Sa., 27. Juli) übergeben. Noll war es auch, der den Anstoß zur Renovierung des barocken Gebäudes im Hofgarten gab. Das war allerdings schon im Jahr 2007. Erst im vergangenen Jahr wurde von der Stadt Coburg der Betrag von 329.000 Euro zur Generalsanierung des Pavillons genehmigt. Fast ein Jahr dauerte der Um- und Ausbau. Nun erstrahlt das Gebäude wieder in altem / neuem Glanz. Das Gebäude wird von Benno Noll als Atelier und Produzentengalerie genutzt. Noll kann sich auch eine Zusammenarbeit mit der Volkshochschule der Stadt Coburg vorstellen. Er selbst will in dem Gebäude an seinen Gemälden arbeiten und sie hier vor Ort auch der Öffentlichkeit präsentieren. Hier begibt sich Noll mit dem Gebäude wieder in Zeiten, in denen bereits im frühen 19. Jahrhundert Kunstausstellungen stattfanden. Die bekannten Coburger Bildhauer Ferdinand Lepcke, Eduard Müller und Carl August Sommer hatten ihre Heimatstadt Repliken ihrer Kunstwerke geschenkt und diese wurden im Westpavillon ausgestellt. Die drei monumentalen Gipsmodelle der Bildhauer, die seit langer Zeit im Pavillon ein „tristes, fast vergessenes Leben“ führten ,werden hier nun wieder zusammen mit den Werken von Benno Noll ein würdiges Zuhause finden. Aktuell arbeitet Benno Noll an einem Klaus Kinski-Zyklus. Diplom-Ingenieurin Sibylle Fugmann, vom Hochbauamt der Stadt Coburg, die die Sanierungsmaßnahme begleitete, erklärt: „Der Pavillon wurde im Jahre 1754 erbaut. Auf Basis des restauratorischen Befundberichts aus dem Jahr 2000 einigten sich die Vertreter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Hochbauamtes der Stadt Coburg auf die Restaurierung des Pavillons in der Fassung von 1879“.

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