Der Rücken wird im Alltag stark belastet: Beim Sitzen müssen die Bandscheiben einen hohen Druck aushalten, das Anheben von schweren Gegenständen beansprucht Rückenmuskulatur und Bandscheiben und nachts muss der Rücken mitunter eine schädliche Schlafposition oder eine Matratze mit falschem Härtegrad aushalten. Dadurch kann das Zusammenspiel von Wirbeln, Bandscheiben und Muskeln schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folgen sind hartnäckige Schmerzen, die den Alltag erschweren und jede Bewegung zur Qual machen können.

Rückenschmerzen dürfen nicht einfach als lästiges Übel hingenommen werden. Die Ursache des Schmerzes muss vom Arzt diagnostiziert und durch eine individuelle Therapie bekämpft werden, bevor Bereiche des Rückens dauerhaft geschädigt werden und der Schmerz dadurch chronisch wird. Je nach Art der Beschwerden kann der Arzt verschiedene Therapiemöglichkeiten anordnen. Bei einer Physiotherapie stellt der Therapeut für den Patienten ein individuelles Übungsprogramm zusammen, das dabei Hilft, die Ursachen für die Rückenschmerzen zu beheben. Durch Chiropraktik werden Muskel, Gelenke und Bindegewebe durch Druck, Zug und Gegenzug, Dehnung und Entspannung mobilisiert, sodass Funktionsstörungen beseitigt werden. Eine Massage verbessert die Durchblutung, aktiviert Stoffwechselvorgänge und löst Muskelverhärtungen. Bei einer Elektrotherapie werden einzelne Muskeln mit Stromstößen versetzt, sodass sie besser durchblutet und gekräftigt werden. Besonders niedrige oder hohe Temperaturen werden bei der Thermotherapie eingesetzt, um Schmerzen zu lindern.

Was viele nicht wissen: In speziellen Fällen bezahlen die Krankenkassen auch alternative Behandlungsmethoden, um die angeordneten therapeutischen Maßnahmen zu unterstützen. Schmerzt der Bereich der Lendenwirbelsäule, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Akupunktur. Bei dieser Behandlungsmöglichkeit werden feinste Nadeln entlang der Energiebahnen des Körpers, den so genannten Meridianen, gesetzt, damit sich die Energiezentren des Körpers wieder miteinander verbinden und das Chi, die Lebensenergie des Menschen, wieder ungestört fließen kann. Besonders bei Rückenschmerzen durch Verschleißerscheinungen oder Muskelverspannungen macht es Sinn, diese Behandlungsmethode zu testen. Bei einer osteopathischen Behandlung gibt es von einigen Krankenkassen immerhin eine Zuzahlung, wenn der Arzt die Notwendigkeit bestätigt und der behandelnde Osteopath über eine nachgewiesene Qualifikation verfügt. Auch die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Sie geht davon aus, dass sich alle Körperstrukturen und –funktionen gegenseitig beeinflussen und vor allen Dingen Veränderungen im Bindegewebe an vielen Krankheiten und Beschwerden schuld sind. Mit den Händen ertastet der Osteopath diese Gewebeblockaden und löst sie dann mit verschiedenen Massage-, Dehn- und Grifftechniken.

Da die Schmerzursache von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, hilft jedem etwas anderes gegen den Schmerz. Deshalb lohnt es sich, viele verschiedene Therapiekonzepte auszuprobieren und einen Mix aus verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.