Im Gebäude „Living Glas“ im Langen Rain in Rödental war am 5. Februar mächtig was los: Dort, wo die Mittelschule Rödental-Oeslau während der Sanierung des Schulgebäudes übergangsweise untergebracht ist, trafen sich lokale Unternehmer, Schüler und Lehrer bei der Rödentaler Lehrstellenbörse.

Obwohl etwa 200 Schüler der Mittelschule Rödental-Oeslau und der Realschule Neustadt bei Coburg im Laufe des Vormittags eintrudelten, blieb an den Ständen noch genug Raum für intensive Gespräche. Das war vor allen Dingen der besonderen Organisation zu verdanken: Damit immer gleich viele Schüler da sind, wurde vorher festgelegt, welche Klasse wann zur Lehrstellenbörse geht. Durch die konstante Schülerzahl hatte am Ende jeder die gleiche Chance darauf, an einem der Stände mit den Ausbilder oder Auszubildenden des Unternehmens zu sprechen. „Unsere Lehrstellenbörse ist eine ganz exklusive Möglichkeit für unsere Schüler und die der Realschule, Kontakte zu den regionalen Firmen zu knüpfen“, erklärt Bernd Schick, Schulleiter der Mittelschule Rödental-Oeslau. Das passe vor allen Dingen in das Lehrkonzept der Mittelschule: „Schon ab der 5. Klasse hat der Unterricht bei uns das Ziel, die Schüler auf das spätere Berufsleben vorzubereiten – ab der 7. Klasse wird das so intensiviert, dass wir ausbildungsreife Absolventen haben.“

Die Rödentaler Stadträtin Gisela Böhnel und Andrea Kiermayer, die Sozialpädagogin der Mittelschule Rödental-Oeslau, haben die Lehrstellenbörse als gemeinsames Projekt von Stadt und Mittelschule ins Leben gerufen. „Wir sind mächtig stolz auf das, was aus unserer Lehrstellenbörse geworden ist“, sagt Gisela Böhnel. Mittlerweile seien fast viermal so viele Unternehmen in der Mittelschule Rödental-Oeslau vertreten als noch am Anfang. „Auch, wenn wir trotzdem ein bisschen kleiner sind, müssen wir uns nicht verstecken – bei uns präsentieren sich viele sehr große Firmen der Region“, sagt sie. Für Andrea Kiermayer ist vor allen Dingen die Regionalität wichtig: „Die Schüler sollen sehen, dass sie hier in der Region gute Berufschancen haben und nicht weit weg müssen.“

Aber nicht nur Schüler und Veranstalter sind mit dem Verlauf der Rödentaler Lehrstellenbörse zufrieden. Die Aussteller freuten sich, dass die vielen Schüler an ihren Ständen kennenlernen durften. Johannes Weinfurtner und Anke Walter von der AWO freuten sich, dass viele der Schüler auf sie zugekommen seien und auch Fragen gestellt haben, die über den Erkundungsbogen der Schule hinausgingen. Sandra Rögner, die im zweiten Ausbildungsjahr im Büro der Regiomed-Kliniken arbeitet, konnte von ihren Erfahrungen berichten. „Mir gefällt meine Ausbildung, weil ich nicht nur im Büro sitze, sondern auch viel Kontakt mit den Patienten habe“, erzählt sie. Den Schülern, die beim Stand der Regiomed-Kliniken vorbeigeschaut haben, hat sie erklärt, was sie für ihren Ausbildungsberuf mitbringen müssen: „Sie müssen auf jeden Fall Spaß im Umgang mit dem Computer haben, aber auch freundlich sein und gut organisieren können.“ Für Bettina Rösch, die als Ausbilderin am Stand der Regiomed-Kliniken zu finden war, habe den Vormittag positiv erlebt: „Am Anfang waren die Schüler etwas verhalten und schüchtern, aber im Laufe des Vormittags hat sich das gut entwickelt.“ Sie fand schön, dass die meisten Schüler bei ihr stehen geblieben sind: „So konnten wir zeigen, dass bei uns eine Vielzahl an verschiedenen Ausbildungsberufen angeboten werden.“