Der Maler und Lackierer David Schnappauf ist Landessieger im Leistungswettbewerb des
Handwerks

Wilhelmsthal. Markus Schnappauf gibt in jeder Hinsicht den Ton an: Er ist nicht nur der Patenonkel, sondern auch der Chef, Ausbilder und nicht zuletzt Dirigent von David Schnappauf. Der 19-Jährige hat gerade seine Lehre im Betrieb des Onkels beendet und diese gleichzeitig mit einem Landessieg im Leistungswettbewerb des Handwerks gekrönt. Zusätzlich spielt David auch schon seit Jahren in der Blaskapelle des Musikvereins Friesen Posaune, Bariton und Schlagzeug, die
wiederum Patenonkel Markus Schnappauf leitet.

Flexibel, abwechslungsreich und kreativ, so ist nicht nur der Beruf des Malers und Lackierers, so ist auch David Schnappauf. In Kronach hat er die Gottfried-Neukam- Mittelschule besucht, danach erst einmal ein Praktikum bei einem Installateurbetrieb gemacht. „Das Handwerk war von Anfang an mein Ziel“, sagt der junge Mann, für den die Industrie nie in Frage kam.

Doch gerade die Industrie sei im Kronacher Raum besonders stark, sagt Markus Schnappauf, der gerne mehr ausbilden würde, aber keine geeigneten Lehrlinge findet. „Wenn, dann gehen sie in die Industrie, da tun wir uns vom Handwerk schwer“, sagt er. David ist erst sein zweiter Lehrling in der noch jungen Firmengeschichte. Und bildete seinen Neffen so gut aus, dass er gleich Landessieger wurde und beim Bundeswettbewerb den guten vierten Platz belegte. Doch auch mit weniger eigenen Nachwuchs, gedeiht der Betrieb stetig: 2005 war Markus Schnappauf als Einzelkämpfer an den Start gegangen, heute hat er sechs Mitarbeiter, alles ausgebildete Maler und Lackierer.

Der Betrieb des 41-Jährigen arbeitet hauptsächlich für private Kundschaft in einem Radius von zehn bis 15 Kilometern, nur ganz wenige industrielle Aufträge sind dabei, kaum öffentliche. Derzeit
ist die Firma ausgelastet. „Wir schieben die Aufträge vor uns her“, so der Chef. Mit den vielen  kleinen Malern im Umkreis gebe es keine echte Konkurrenzsituation, eher ein gutes Miteinander. Mit David sei genau der richtige Azubi gekommen. Er hatte schon zu Schulzeiten in den Ferien beim Onkel gejobbt und er wird auch jetzt nach der Lehre in der Firma weiterarbeiten. Ganz
normale Malerarbeiten, Trockenbau oder Tapezieren, das liegt ihm besonders, er hat aber auch außergewöhnliche Spachteltechniken drauf.

Genau damit erreichte David jetzt auch den ersten Platz im Leistungswettbewerb des Handwerks, der für die Maler und Lackierer diesmal in Augsburg stattfand. Von den Noten war er sowieso der Beste in der Freiherr-von- Rast-Berufsschule in Coburg, ebenso auf Bezirksebene. Anfang Oktober musste er dann in Augsburg einen Eingangsbereich für die weltberühmte Augsburger Puppenkiste erschaffen. „Da kommt es auf viele Kleinigkeiten an“, sagt der Landessieger. Auf Kreativität sowieso, aber auch auf Farbigkeit und nicht zuletzt auf sauberes Arbeiten. David hatte das Wettbewerbsmotto samt Aufgabe zwei Wochen vorher bekommen und extra eine eigene Tapete anfertigen lassen.

 

 

Wettbewerbe scheinen dem pfiffigen Gesellen zu liegen. Gerade ist er im Bestenwettbewerb der Sto-Stiftung als einer von 100 Lehrlingen bundesweit für seine herausragenden Leistungen ausgezeichnet worden. Die Stiftung hatte ein Farbenhersteller aus Baden Württemberg gegründet, um junge Leute in ihrer handwerklichen Ausbildung zu unterstützen. Als Fernziel möchte David die Meisterprüfung machen.

Bis dorthin ist es allerdings noch ein wenig Zeit. Er wird deshalb auch weiterhin einmal pro Woche
an den Proben des Musikvereins Friesen unter der Leitung seines Chefs teilnehmen und er wird
sich derweil bei den Pfadfindern engagieren oder für den FC Bayern München die Daumen halten,
der in Friesen einen offiziellen Fanclub hat. Natürlich ist David Schnappauf dort Mitglied.