
Oberbürgermeister Norbert Tessmer fand zu Beginn der kleinen Feierstunde im Coburger Rathaus deutliche Worte: „Ihnen ist es mit Fingerspitzengefühl, Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft gelungen, Menschen an Kultur heranzuführen, für die Kultur nicht selbstverständlich ist. Sie haben die wirkliche, gelebte Teilhabe in der Stadt ermöglicht. Im Namen der Stadt Coburg: Meinen allerherzlichsten Dank.“ Die Worte galten den beiden „Geburtshelfern“ der Coburger KulturTafel, Brigitte Schult-Debusmann und Angelika Kirchner-Carl. Nach jahrelanger, oft aufopfernder Arbeit, gehen beide Damen nun in den wohlverdienten ehrenamtlichen Ruhestand.
Die Coburger KulturTafel greift dabei das Prinzip der bekannten Lebensmittel-Tafeln auf. Menschen mit niedrigen Einkünften soll das Kulturleben der Stadt Coburg schmackhaft gemacht werden und es ermöglichen, am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Es werden also keine Lebensmittel verteilt, sondern Gutscheine für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen.
Ein Projekt, dass Brigitte Schult-Debusmann vom ersten Moment an betreute und sofort gefallen an der Idee der kulturellen Teilhabe fand: „Am kulturellen Leben seiner Stadt teilzunehmen, sollte jedem Menschen möglich sein. Es aktiviert, belebt, beglückt, gibt dem Alltag Farbe und Würze. Deshalb war es mir eine Freude, mich bei der KulturTafel zu engagieren.“ Als die einstige Lehrerin dann einige Monate ins Ausland ging, sprang dann schließlich Angelika Kirchner-Carl in die Bresche. Beide Frauen zeigten einen beherzten Einsatz wenn es darum ging, neue Angebote und Partner zu gewinnen. Egal ob Kino, Waldbühne Heldritt oder Theater – mit Überzeugungskraft und dem nötigen Charme erweiterten beide das Angebot für die Kultursuchenden der Stadt ständig.
Auch deshalb wiegt für den Leiter des Coburger Amtes für Kultur, Schulen und Bildung, Klaus Anderlik, der Abschied der umtriebigen Ehrenamtlichen schwer: „Die Stadt hatte mit Frau Schult-Debusmann und Frau Kirchner-Carl zwei herausragend engagierte Helferinnen. Das Zusammenspiel zwischen Verwaltung und den Damen war über die Jahre ideal gewachsen. Deswegen trifft mich der Abschied umso mehr.“
Das Angebot der KulturTafel wird es auch in der Zukunft weiter geben. Unter der Leitung der neuen Kulturmanagerin der Stadt, Johanna Rosenzweig, entsteht für das Angebot zur kulturellen Teilhabe momentan ein neuer Internetauftritt.