Das Eine-Welt-Team der Kirchengemeinde Lauenstein spendet zum wiederholten Male für den guten Zweck. Dieses Mal kommen dem „House of Hope“ in Manila die Spende zugute. Kaffee, Kakao, Tee und Wein, Schokolade, Gewürze, aber auch  kleine Dinge des täglichen Lebens: Das Lauensteiner Weltladen-Team bietet jeden ersten Freitag im Monat fair gehandelte Waren an, dessen Verkauf den Erzeugern ein menschenwürdiges Einkommen sichert. Seit vielen Jahren besteht ein enger Kontakt mit dem „House of Hope“ in Manila – ein Kinder- und Waisenhaus für Babys und kleinen Kindern bis sechs Jahren sowie Kindern mit medizinischen Nöten. In diesem Kinderhaus arbeiten auch die Missionare Andreas Zuberbühler und seine aus Ludwigsstadt stammende Ehefrau Doreen vor Ort mit. Das Eine-Welt-Team bedachte bereits mehrere Male diese so wichtige und wertvolle Einrichtung in Manila mit großherzigen Spenden. Nun konnte aktuell eine weitere Spende von 875 Euro übergeben werden (inklusive 375 Euro Privatspenden).

Der Eine-Welt-Verkauf erfolgte erstmals im Juli 2008 im Ludwigsstädter Rathaus. Durchgeführt wird dieser vom Eine-Welt-Team der Kirchengemeinde Lauenstein, wobei insbesondere das Ehepaar Karl-Heinz und Johanna Ziener für die Organisation verantwortlich zeichnet. Sie holen die zu verkaufenden Waren im Karibu-Weltladen ab und bringen diese zurück. Zudem bäckt Johanna Ziener jeden Monat leckeren Kuchen und auch Herzhaftes, das die Gäste mit einer Tasse Kaffee oder Tee im Foyer des Rathauses gratis genießen können. Dem Team gehört auch Pfarrer i.R. Rainer Hennig an. Er war es auch, der damals einen regelmäßigen Verkauf fair gehandelter Produkte aus der – wie es zu jener Zeit noch hieß – „Dritten Welt“ vorschlug.

 

Der „Renner“ ist nach wie vor Kaffee. „Die Erzeuger der Rohstoffe wie Kaffee- und Cacao-Bauern sollen einen fairen Preis für ihre Arbeit bekommen“, betonte Karl-Heinz Ziener bei der Spendenübergabe. Bei fair gehandelten Produkten bekämen diese einen garantierten Preis – im Gegensatz zum freien Handel, bei dem sich der Preis nach Angebot und Nachfrage richte. Seit seinem Beginn erzielte der Eine Welt-Verkauf einen Umsatz von 37.072,18 Euro; die daraus erwirtschaftete Provision betrug 1.476,83 Euro. Inklusive der jetzigen Spende konnten insgesamt 3.250 Euro für wohltätige Zwecke gespendet werden. „Der Überschuss kommt vom kostenlos gereichten Kaffee und Selbstgebackenem“, erklärte Ziener. So gäben die Kunden gerne eine Spende, wenn sie eine Tasse Kaffee trinken oder ein Stück Kuchen essen. Fahrkosten, Kosten für Backwaren und weitere Kosten werden nicht ermittelt, sondern von den Ehrenamtlichen selbst getragen. Viele Käufer rundeten auch den Verkaufspreis bei den fair gehandelten Waren auf. Ihnen allen galt Zieners Dank wie auch der Stadt Ludwigsstadt für die kostenlose Nutzung der Räumlichkeiten. Die Waren werden im Foyer verkauft. Für das Kaffeekränzchen nutzt man das Besprechungszimmer gleich beim Eingang. Erfreulicherweise konnte der Umsatz in den letzten Monaten gesteigert werden. Allgemein betrachtet, sehe es leider – so Ziener – nicht so gut aus. Trotz Zuwachsraten sei der Anteil des in Deutschland getrunkenen Kaffees aus fairem Handel um ein Vielfaches niedriger als in anderen Ländern – und das, obwohl man die Waren heute ja auch in Supermärkten kaufen könne.

 

Die Spende wurde an die Kirchengemeinde Lauenstein übergeben. Entgegengenommen wurde sie von Pfarrer Johann Beck, der diese entsprechend weiterleitet. Der Pfarrer dankte dem Team für seinen langjährigen Einsatz. Der kleine Verkaufsstand mit dem Kaffeekränzchen sei eine feste Institution und zudem eine gute Gelegenheit, zusammenzukommen und sich auszutauschen. Erstmals gebe es nunmehr sogar Luther-Kaffee im Angebot. „Martin Luther wollte fröhliche Menschen“, zeigte sich Beck sicher. Er rief dazu auf, die Passionszeit bewusst zu erleben: nachdenklich, aber auch fröhlich und in dem kürzer zu treten, was uns nicht gut tue.

Bei der Spendenübergabe anwesend war auch Uwe Gräbner, Bildungsreferent für Globales Lernen, der das Programm „Bildung trifft Entwicklung” vorstellte. Dieses engagiert sich für ein Lernen, das Brücken von globalen Zusammenhängen zur Lebenswelt der Lernenden schlägt. Es vermittelt geschulte Referenten für Bildungsveranstaltungen des Globalen Lernens an Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Zurückgekehrte Fachkräfte und Freiwillige aus der Entwicklungszusammenarbeit sowie Menschen aus Ländern des globalen Südens werden dabei unterstützt, ihre eigenen Erfahrungen mit globalen Zusammenhängen an die deutsche Gesellschaft weiterzugeben. hs

Der Eine-Welt-Verkauf: hat jeden ersten Freitag im Monat jeweils von 14 Uhr bis16 Uhr im Foyer des Ludwigsstädter Rathauses geöffnet. Es gibt keine Sommerpause. hs