Der „Tag des Deutschen Bieres“ wird am 23. April gefeiert – Gaststätten laden in die Biergärten ein
Mit dem „Tag des Deutschen Bieres“ wird seit 1994 von den deutschen Bierbrauern der Erlass des bayerischen Reinheitsgebots im Jahr 1516 gefeiert. Der „Tag des Deutschen Bieres“ findet jährlich am 23. April statt, dem Jahrestag des Erlasses. Einige mittelständische und Familien-Brauereien in Süddeutschland, die sich in der „Gütegemeinschaft Traditionsbier“ zusammengeschlossen haben, brauen seit 2003 jeweils zum „Tag des Deutschen Bieres“ limitierte Spezialbiere unter dem Namen „Jahrgangsbier 23.04.“ ein, das nach etwa 120 Tagen (also Ende August) in den Handel kommt. Der Sud ist auf etwa 6000 Liter pro Brauerei beschränkt, jede Flasche trägt eine Seriennummer. In Deutschland wurde erstmals im Jahr 736 im bayerischen Geisenfeld von einem besonderen Gerstensaft berichtet. Bereits 766 wurde in der ersten Bierurkunde der Welt eine Lieferung von Bier in das Kloster St. Gallen von Geisingen an der Donau beglaubigt. Klöster spielten bei der Bierherstellung im Mittelalter eine große Rolle. Einige heute bekannte Biermarken sind nach Ordensgemeinschaften benannt, wie zum Beispiel Paulaner oder Franziskaner.
Wenn es warm wird in Deutschland, zieht es die Menschen in die Biergärten. Was braucht man mehr als ein kühles Getränk unter Schatten spendenden Bäumen, dazu noch ein Brotzeitteller, eine Brezel oder eine Bratwurst oder eine sonstige kulinarische Kleinigkeit. Die Entstehung des Biergartens ist dem Zufall zu verdanken – und dem bayerischen König Ludwig I. Er hatte nämlich bestimmt, dass Bier nur in den Wintermonaten gebraut werden durfte.
Da es noch keine künstliche Kühlung gab, konnte es in der warmen Jahreszeit nicht gebraut werden. Um trotzdem im Sommer Bier trinken zu können, ließen die Brauer außerhalb der Stadt an den Flusshängen tiefe Kellerhöhlen schlagen. Hier lagerte und reifte das Bier in Fässern unter riesigen Brocken von Natureis, das im Winter aus Flüssen und Seen geschlagen wurde. Zum Schutz vor der Sonnenwärme streuten die Brauer hellen Kies auf den Boden des Hangs und pflanzten Schatten spendende Kastanien oder Linden.
An diesem angenehmen Ort wurde im Sommer das frische Bier ausgeschenkt, was Scharen von Durstigen anzog – und geboren war der Biergarten, der sich bis heute größter Beliebtheit erfreut.