Immer mehr Leute legen bei der Wahl ihrer Nahrungsmittel Wert auf regionale Produkte

Der Erhalt der Landschaft, des sozialen Zusammenhalts und einer gesunden regionalen Wirtschaft ist das erklärte Ziel zahlreicher Landwirte, Direktvermarkter, Handwerker und Produzenten in der Region zwischen Rennsteig und Main.

In punkto Genuss hält die Region zwischen Rennsteig und Main gleich drei Weltrekorde. Gemessen an der Einwohnerzahl – denn nur so kann man unterschiedlich große Regionen vergleichen – gibt es in Südthüringen und Oberfranken die meisten Bäcker- und Konditoreien, die meisten Metzgereien und die meisten Brauereien der Welt. Mit den Zahlen verbunden, zum Beispiel dass auf ca. 1500 Einwohner eine Metzgerei kommt, die auch noch traditionell und meist als Familienunternehmen arbeitet, ist eine ebenfalls rekordverdächtige Vielfalt regional erzeugter Lebensmittel. So hat, ähnlich wie Südthüringen, die historisch bedingte Vielschichtigkeit der fränkischen Kulturlandschaften eine unvergleichliche Fülle an unterschiedlichen Spezialitäten beschert, mit denen häufig noch ein sorgsam überliefertes und gepflegtes Brauchtum verbunden ist. Neben den vielschichtigen Spezialitäten aus Metzgereien und Bäckereien/ Konditoreien, werden in Obefranken knapp 1000 verschiedene Biere gebraut: vom Pils und Märzen über die dunklen Biere zu den Saison- und Festbieren, mit den festlich inszenierten Bockbieranstichen; von den unfiltrierten und ungespundeten Kellerbieren, dem Beck’n Bier oder dem Kräusen hin zu den verschiedenen Weizenbieren oder den Spezialbieren wie dem Roggala oder dem Rauchbier. Wenn man jeden Tag ein anderes Bier trinken würde, hätte man erst nach 3 Jahren alle oberfränkischen Biere durchprobiert. Ähnlich sieht es in Thüringen aus, wo es neben den großen Brauereien besonders in Südthüringen noch kleine Brauereien gibt, die die Wendezeit überstanden haben und noch heute ihre gebrauten Spezialitäten an Gaststätten und Getränkemärkte der Region liefern.

Anbau und Tierhaltung vor der Haustür
Die Nachfrage nach „Regionalen Lebensmitteln“ wird nicht nur für Landwirte immer bedeutsamer. Sie stehen für eine hohe Nachvollziehbarkeit und eröffnen Verbrauchern die Mög-lichkeit, Landwirte und Verarbeiter vor Ort in den Blick zu nehmen – das schafft Vertrauen. Regionale Produkte sind authentisch, weil sie – wie etwa bei Obst und Gemüse – in der Saison reif geerntet werden, kurze Transportwege zum Handel und damit zu den Verbrauchern benötigen und somit eine Möglichkeit darstellen, Klima schonend einzukaufen. Wenn sensible Ware statt 600 nur 20 Kilometer fahren muss, dann schmeckt das der Verbraucher. Nichts ist so frisch wie ein Radieschen, das erst in den frühen Morgenstunden geerntet wurde, so ein Landwirt aus der Südthüringer Region. Dazu stehen auch kleine und mittelstän-dische Lieferanten der Region, die ihre Früchte saisonal anbauen und dabei auf natürlichen Schutz für die Pflanzen setzen. Der emotionale Bezug des Verbrauchers ist wesentlich höher als zu einem unbekannten Produzenten in weiter Ferne und damit wird das Lebensmittel auch gefühlt wertvoller. che