Sie hat wieder begonnen, die sehnsüchtig erwartete Spargelzeit.

Spargel wird auch im Volksmund das „königliche Gemüse“ genannt. Der Spargel ist eine Pflanzen-Gattung der Liliengewächse. Eigentlich wird er angebaut in gemäßigten und subtropischen Gebieten und erreicht eine Höhe zwischen 20 Zentimeter bis zu zwei Meter. Rund 100 Spargelarten sind bekannt. In Europa heißt die gebräuchlichste Art „Asparagus officinalis“. Die Spargelzeit erstreckt sich für die Ernte von Mitte April bis zum 24. Juni, dem Johannistag, ein Datum das traditionell von deutschen Spargelbauern eingehalten wird. Spargel, der auch schon bei Griechen und Römern sehr beliebt war, war auch außerhalb von Krisenzeiten aufgrund seines geringen Kaloriengehaltes nie Grundnahrungsmittel, sondern eine wohlschmeckende Ergänzung auf dem Speiseplan von Königen, Adeligen und Prälaten. Die Rezepte waren variantenreich: er wurde gekocht, gebraten, eingelegt, gebacken oder gegrillt. Das älteste bekannte Rezept stammt von dem Römer Gavius Apicius, um 40 v. Chr. Er empfahl Spargel in Eierkuchen. Jedes Jahr im Frühjahr treiben aus den Knospen des ausdauernden Wurzelstockes wieder Sprossen (=Pflanzentriebe) nach oben aus. Die mit feinen schuppenförmigen Schutzblättern bedeckten Sprosse sind das, was als Spargelstangen in einer Länge von etwa 20 cm geerntet oder besser gesagt gestochen wird. Die Spargelpflanze ist eine mehrjährige Staude, deren Wurzelstock viele dickfleischige Wurzeln ausbildet und deren oberirdische Teile im Herbst absterben. Am Wurzelstock entwickeln sich im Frühjahr aus Seitenknospen die Sprossen. Da­bei werden die aufrecht wachsenden, oberirdischen Hauptsprossen bei einer Länge von circa 20 Zentimeter als Stangelspargel „gestochen“. Dieses „Stechen“ bzw. die Ernte wird im Frühjahr durchgeführt. Die Stangen werden anschließend auf dem Markt verkauft. Da Deutschland nur 40 % des Spargelverbrauchs aus einheimischen Spargelfeldern er­wirtschaftet, muss der Rest importiert werden. Und ge­sund ist der Spargel auch: Rund zwei Prozent pflanzliches Eiweiß, viel Vitamin C und Vitamine der B-Gruppen sind in den Spargelstangen enthalten. Das Aroma wird durch den hohen Gehalt der freien Asparaginsäure bewirkt. Wenn man die Hauptsprossen nicht bei ca. 20 cm abschneidet (Grünspargel) oder unter der Erde „sticht“ (Weißspargel), entwickeln sich daraus bis zu zwei Meter hohe und dünne verzweigte Stängel mit kleinen, schuppenförmigen Blättern. Spargel aus der Region: Volkach am Main und das Nürnberger Land (Spargelmarkt) ge­hören zu Deutschlands wichtigsten Anbaugebieten. Auch die Gastronomie hat sich auf die Spargelzeit eingestellt. In den meisten Restaurants werden zur Spargelzeit besondere Varianten angeboten. So unter anderem mit gekochtem Schinken, Kalbsschnitzel oder einfach nur mit „neuen“ Kartoffeln und einer Bechamel-Sauce. Im Spargelmekka Schrobenhausen (Bayern) wird jährlich eine Spargelkönigin gewählt. Ihre Aufgabe ist es, in der Spargelsaison für das Edelgemüse zu werben. Die Be­liebtheit des Spargels in Eu­ropa wächst genauso schnell wie die Anbauflächen, damit dürften die Spargelpreise auch in diesem Jahr relativ stabil bleiben. In Deutschland werden jährlich über 75.000 Tonnen „gestochen“. che