Zum 14. Mal veranstaltete die Siegmund-Loewe-Schule im Mai ihren Sponsorenlauf auf dem Gelände der Festung Rosenberg. Die Schüler der letztjährigen fünften und sechsten Klassen „erliefen“ und „erwanderten“ 3.352,75 Euro für soziale Zwecke.

Mehr als 31.000 zurückgelegte Kilometer und erzielte Spendengelder von über 58.000 Euro – Die Erfolgsgeschichte des Sponsorenlaufs der RS II geht weiter und die Begeisterung für das beispielhafte Schulprojekt ungebrochen. Auch bei der diesjährigen Benefiz-Veranstaltung konnte jeder der insgesamt 181 Teilnehmer zwischen dem Kilometerweg Rosenhof bis zum Festungspark so viel, schnell und oft laufen, wie er wollte beziehungsweise konnte. Zeitgleich machte sich eine Wandergruppe auf den Weg zur Festung. Die Mädchen und Jungen der fünften und sechsten Klassen legten dabei beeindruckende 1.879,5 Kilometer zurück. Bereits im Vorfeld hatten sich die jungen Sportskanonen Sponsoren im Verwandten- und Bekanntenkreis gesucht, die eine frei wählbare Summe pro gelaufenen Kilometer spendeten. Die Klassen durften über die Verwendung der Spendengelder selbst entscheiden. Diese wurden am Freitag an verschiedene Hilfsorganisationen übergeben. Gleichzeitig wurden die fleißigsten Spendensammler und besten Läufer geehrt.

„Ihr wart super!“, lobten Direktor Uwe Schönfeld und Beratungslehrer Ralf Müller – Gründer, Initiator und Organisator des Sponsorenlaufs – den Einsatz aller Teilnehmer. „Was ihr drauf habt, ist ganz unglaublich“, meinte Müller angesichts vieler toller Laufleistungen. Bis an die eigene Leistungsgrenze zu gehen, um anderen Menschen in Not helfen zu können, verdiene größten Respekt – unabhängig von der gelaufenen Kilometeranzahl. Der Beratungslehrer hatte  einige Schnappschüsse vom sportlichen Highlight in einer Präsentation zusammengestellt. Zu fetziger Musik gab es viele tolle Bilder der „Renn-Asse“ zu sehen, die mit knallroten, verschwitzten Gesichtern eine Runde nach der anderen liefen und offensichtlich auch noch jede Menge Spaß dabei hatten. Alles eine Frage der Motivation: Jede geschaffte Runde bedeutete einen weiteren Stempel, jeder Stempel mehr Geld in die Sponsorenkasse. Das spornte die Realschüler an, neue Kraftreserven an sich zu entdecken – und nicht nur sie. Erstmals hatte dabei auch Direktor Uwe Schönfeld seine Ausdauer in den Dienst der guten Sache gestellt – mit sehr respektablen 15 Kilometern. „Ich habe mich sehr angestrengt. Einige Schüler sind aber ganz locker an mir vorbeigelaufen“, schmunzelte er. Das langjährige Benefiz-Projekt sei ein besonders schönes Beispiel dafür, welch großen Stellenwert Solidarität und Mitgefühl für Menschen in Not an der Realschule einnehme. Darauf sei man stolz. Sein Dank galt in diesem Zusammenhang allen Teilnehmern sowie insbesondere dem Initiator Ralf Müller. Dieser gab das Lob an den eigens für den Sponsorenlauf gegründeten Arbeitskreis weiter. Das Helferteam aus den achten Klassen übernahm die Betreuung und Info der Klassen; kümmerte sich um die Datenverarbeitung und sicherte die Laufstrecke ab. Dem Schulsanitätsdienst dankte er ebenso wie allen Sponsoren und Gönnern, dabei insbesondere Omnibus-Buckreus für den kostenlosen Fahrdienst.

Auch in diesem Jahr gab es eine Reihe hervorragender Leistungen. Mit Oliver Schubert, Aron Brunner, David Stöcker und dem besten Mädchen Patricia Skall schafften gleich vier Sechstklässler sowie als einziger Fünftklässler Luis Deckelmann die diesjährige Bestleistung von 22,5 km. Die Spendensumme konnte sich wiederum sehen lassen. Besonders tief in die Tasche griffen die Sponsoren der fleißigsten Spendensammler von Niclas Friedlein (165 Euro), Timo Kapustjanski (130 Euro) und Lucas Blinzler (125 Euro).

Über die Verwendung der Spenden entschieden die Jungen und Mädchen selbst. Der Verwendungszweck wurde von Vertreten der Hilfsorganisationen beziehungsweise vom Sponsorenlauf-Arbeitskreis vorgestellt. Seit 2009 besteht eine Patenschaft der RS II mit einer Schule in der Bamberger Partnerschaftsdiözese Thies im Senegal. Drei Mädchen wird dort mit einer jährlichen Spendensumme von je 250 Euro der Schulbesuch ermöglicht. Die 750 Euro hierfür werden traditionell vom Sponsorenlauf gespendet. 289,19 Euro gingen an Humedica sowie 375,95 Euro an Unicef. Humedica engagiert sich unter anderem für den Brunnenbau in Äthiopien. „Jede Minute sterben vier Kinder auf der Welt an verunreinigtem Wasser“, zeigten sich Bastian und Tim betroffen. Oft befinde sich der nächste Brunnen einen Tagesmarsch von der eigenen Bleibe entfernt und so machten sich gerade auch Kinder jeden Morgen auf, um die benötigte Tagesration für ihre Familien herbeizuschaffen. „Wenn die Menschen Zugang zu sauberem Wasser haben, können die Kinder in die Schule und müssen nicht Wasser schleppen“, so Bastian und Tim. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef arbeitet weltweit mit Programmen in rund 150 Ländern und hilft, dass das Recht jedes Kindes auf Überleben, Bildung und Schutz Wirklichkeit wird. Entgegengenommen wurde die Spende von Ulrike Rubenbauer von der Arbeitsgruppe Oberfranken. Das Geld soll für Bildungsprojekte verwendet werden, da Bildung – laut Rubenbauer – die beste Basis für die Entwicklung der Kinder sei.

Die größten Spenden gingen an die Kindernothilfe – Schutz für Straßenkinder – über 867,58 Euro sowie an die Stiftung für krebskranke Kinder Coburg über 1.070,02 Euro. Die Kindernothilfe ist eines der größten christlichen Hilfswerke in Deutschland. Sie setzt sich seit 1959 für Not leidende Kinder ein, mittlerweile in 31 Ländern Asiens, Afrikas, Osteuropas und Lateinamerikas. „Mit dem nachhaltigen Entwicklungsprojekt werden Kinderrechte vorangetrieben“, würdigten die Schülerinnen Elena und Sarah. Uwe Rendings und Franz Kluge von der Kinderkrebshilfe betonten, wie wichtig jeder gespendete Euro sei, betreue die Stiftung doch zahlreiche Familien mit krebskranken Kindern aus der Region. Bei der Krebserkrankung eines Kindes verändere sich der Alltag einer Familie dramatisch. Wichtig sei – neben der medizinischen – auch seelische und finanzielle Hilfe. Viele aus der Krankheit resultierende „Nebenkosten“ – wie Nachhilfe für die Kinder oder Fahrtkosten der Klinikbesucher – würden nicht von den Krankenkassen übernommen. Deshalb sei die Stiftung so wichtig. Musikalisch umrahmt wurde die Spendenübergabe vom Bläserensemble der Schule unter Leitung von Axel Stumpf. hs

Die RS II ehrte die besten Läufer des Sponsorenlaufs 2017. Foto: hs

Beste Ergebnisse: 22,5 km: (damalige) 5. Klassen: Luis Deckelmann, (damalige) 6. Klassen: Oliver Schubert, Aron Brunner, Patricia Skall, David Stöcker, 20 km: (damalige) 5. Klassen: Kevin Butakov, Sipho Doppel, Timo Kapustjanski, Louis Müller, Lukas Thümlein,  Niklas Wich, Maximilian Zapf, (damalige) 6. Klassen: Jonas Schütz, Philipp Weiß, 17,5 km: (damalige) 5. Klassen: Bastian Fritz, Jakob Fischer, Nick Haderdauer, Jasmin Reißig, Hannes Richter, (damalige) 6. Klassen: Fabio Müller, Dustin Renk, Luan Vogel.

Die RS II ehrte die fleißigsten Spendensammler. Foto: hs

Die fleißigsten Spendensammler der (damaligen) 5. und 6. Klassen: 1. Niclas Friedlein (165 Euro), 2. Timo Kapustjanski (130 Euro), 3. Lucas Blinzler (125 Euro), 4. Celina Vogler (93,75 Euro), 4. Kilian Schmidt (90 Euro), 5. Hannes Richter (87,50 Euro), 6. Emma Müller (80 Euro), 7. – 10. Paula Barnickel, Lukas Thümlein, Leonie Thiel, Benedikt Köstner (jeweils 60 Euro) – sowie Direktor Uwe Schönfeld (142,50 Euro)

Spendenempfänger: Schulpatenschaft Senegal: 750 Euro, Kindernothilfe: 867,58 Euro, Stiftung für krebskranke Kinder: 1.070,02 Euro, Unicef: 375,95 Euro, Humedica: 289,19 Euro.