Am 09.Juni wurde das neue Operationssystem mit dem Namen „DaVinci“ als Neuerung für besonders schonende Eingriffe am REGIOMED Klinikum Coburg eingeführt. Knapp fünf Monate später hat nun schon die 100. Operation mit diesem Robotersystem stattgefunden. In Anbetracht der Eingewöhnungsphase für Mitarbeitende und der Änderung von Behandlungsprozessen eine Rekordgeschwindigkeit, die auch von der besonderen medizinischen Fachexpertise sowie der Nachfrage und Notwendigkeit von spezialisierter Medizintechnik am Klinikum zeugen.
Durch den erfahrenen DaVinci-Operateur Prof. Dr. Dr. Thomas Bschleipfer, Chefarzt der Urologischen Klinik am Klinikum, der mit seinem Dienstantritt in Coburg die Einführung dieser Technik begleitet hat, konnte das System schnell integriert werden. Auch durch die besondere Erfahrung vieler Operateure am Klinikum sowie das persönliche Engagement konnte die Anlernphase für das technisch anspruchsvolle Gerät für Mediziner und Mitarbeitende im Operationssaal auf ein Minimum reduziert werden. Mit seiner langjährigen Erfahrung konnte Prof. Bschleipfer zusammen mit weiteren chirurgisch versierten Medizinern des Klinikums auch die Einsatzgebiete des modernsten Operationsverfahrens bereits ausdehnen: aktuell werden am REGIOMED Klinikum Coburg nicht nur urologische Operationen, sondern auch gynäkologische und allgemeinchirurgische Eingriffe mittels des Robotersystems vorgenommen. Angedacht ist, das Indikationsspektrum maximal zu erweitern, so dass möglichst vielen Patienten der Zugang zu dieser besonderen OP-Technik ermöglicht werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil der roboterassistierten Operation ist die besondere Beweglichkeit des Systems. Damit kann ein erfahrener Operateur/eine erfahre Operateurin selbst feinste Strukturen freilegen und auch schwer zugängliche Stellen durch die Operationsarme erreichen. Auch die besondere Vergrößerung und die HD-Bildtechnik erlauben ein millimetergenaues Operieren. Dabei werden die beweglichen Operationsarme mittels einer Konsole gesteuert. Das DaVinci-Verfahren, eine Weiterentwicklung der minimalinvasiven Eingriffstechnik, ist besonders schonend und hilft dadurch Komplikationen zu vermeiden, den Blutverlust auf ein Minimum zu begrenzen und führt so zu einer schnelleren Genesung und weniger Schmerzen.
REGIOMED-Geschäftsführer Michael Musick freut sich, dass durch die Einführung des Systems bereits nach so kurzer Zeit vielen Patienten ein besonders modernes Operationsverfahren angeboten werden kann. „Dass inzwischen schon vielen Betroffenen durch das neue Verfahren zielgenauer geholfen werden konnte, ist eine echte Meisterleistung. Dafür gilt mein herzlicher Dank den Operateuren und dem gesamten OP-Team, die sich mit viel Einsatz und Engagement mit dem neuen System vertraut gemacht haben, damit nun nach Einführung das bestmögliche Ergebnis für die Patientinnen und Patienten erreicht werden kann.“
Der 100. Einsatz im Operationssaal des REGIOMED Klinikums Coburg war eine gynäkologische Tumoroperation vom Leitenden Oberarzt Dr. Harald-Hans Altmann. Gerade bei der Entfernung von Tumoren sind die besondere Beweglichkeit des Systems und die zehnfache Vergrößerung wesentliche Vorteile der roboter-assistierten Methode. Anders als bei der klassischen Operationsmethode steht der Operateur nicht direkt beim Patienten, sondern sitzt an einer Konsole, völlig abgekoppelt vom Patient und steuert so die beweglichen Operationsarme. Hierfür ist ein großer Erfahrungsschatz und Routine beim Operierenden notwendig. Der Patientin wurde in der mehrstündigen Operation tumorbedingt die Gebärmutter mitsamt den Eierstöcken entfernt. Zusätzlich dazu wurden Lymphknoten identifiziert, die bereits vom Krebs betroffen waren. Eine Entfernung der dem Tumor nächstgelegenen Lymphknoten bzw. befallener Lymphknoten hilft, die Ausdehnung der Krebserkrankung zu erkennen und durch eine präzise Entfernung die Heilungschancen zu verbessern. Gerade bei Operationen im Becken, die besonders gewebeschonend durchgeführt werden müssen, kann der DaVinici-Roboter zusammen mit den Fertigkeiten des Operateurs seine Vorteile ausspielen: das präzise Operieren auf engstem Raum durch den Einsatz der höchst flexiblen Roboterarme. Die Patientin konnte sechs Tage nach der aufwendigen Krebsoperation entlassen werden. Eine weiterführende Beobachtung und Nachbehandlung der Patientin erfolgt auch durch das REGIOMED Onkologische Zentrum, in dem auch das gynäko-onkologische Zentrum der Frauenklinik zertifiziert ist und nach den neuesten Erkenntnissen einer effektiven Krebsbehandlung arbeitet.