In ihrer Funktion als Sprecherin für Familien-, Senioren-, Behinderten- und Gleichstellungspolitik der CDU-Fraktion in Thüringer Landtag besuchte Frau Abgeordnete Beate Meißner die Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstelle in der Sonneberger Bismarckstraße. Sie ist thüringenweit eine von insgesamt 6 Beratungsstellen in Trägerschaft des pro familia Landesverbandes Thüringen e.V.
Herzlich empfangen wurde Sie dort von der Landesgeschäftsführerin pro familia Thüringen, Frau Elke Lieback, der Referentin für Frauen, Familie und Beratungsstellen des Landesverbandes des Paritätischen Wohlfahrtverbandes Frau Julia Hohmann sowie der Beratungsstellenleiterin in Sonneberg, Frau Heike Schellhammer.
Die seit 1992 in Sonneberg ansässige Schwangerschaft- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle hat allein im Jahr 2022 406 Beratungen nach § 2 SchKG, 123 Schwangerschaftskonfliktberatungen, und 25 sexualpädagogische Veranstaltungen durchgeführt. Dazu kommen noch 98 Stiftungsanträge.
„Die Beratungsstellen sind einerseits eine Pflichtleistung der Länder und andererseits von unschätzbarem Wert für die Frauen und Familien in unserer Region, die Geburt eines Kindes ist eines der schönsten Ereignisse überhaupt“, so die Abgeordnete.
Doch nicht in allen Familien ist das bevorstehende Glück ungetrübt. Wirtschaftliche Notlagen, unzählige Fragen oder unvorhergesehene Ereignisse können Familien in Notlagen bringen, bei deren Bewältigung die Beraterinnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ob bei der Beantragung von finanziellen und sozialen Hilfen, Rechtsfragen, Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen, einer Schwangerschaftskonfliktberatung und vieles andere mehr sind die Beratungsstellen ein kostenloser Ansprechpartner vor Ort und vermitteln an weitere Fachkräfte oder sind behilflich bei der Antragstellung an die Thüringer Stiftung HandinHand, um Notlagen abzumildern. Aber auch Unterstützung von
Kinderwunschbehandlungen einerseits und Hilfen bei der Entscheidungsfindung bei ungewollten Schwangerschaften fallen in die Zuständigkeit der Beratungsstellen. Die Beratungen erfolgen unentgeltlich und auf Wunsch auch anonym. Die Mitarbeiterinnen der Schwangerschaftsberatungsstelle unterliegen der Schweigepflicht.
„Auch an den Beratungsstellen gehen Inflation und erhöhte Sachkosten, wie Miete und Stromkosten nicht spurlos vorüber. Das stellt uns vor erhebliche Probleme.“, bestätigte die Landesgeschäftsführerin der pro familia Thüringen. Ein weiteres Problem sieht man im Fachkräftemangel bzw. der Qualifizierung von Mitarbeiterinnen. Um in der Beratungsstelle tätig werden zu können, muss eine Qualifizierungsmaßnahme von 150 Stunden abgeleistet werden. In anderen Bundesländern benötigt man für die Anerkennung nur 120 Stunden. Besonders erschwerend kommt hinzu, dass die Kosten hierfür durch die Bewerberinnen selbst getragen werden müssen, wenn der Träger dafür nicht aufkommen kann. Das macht eine Anstellung natürlich mehr als unattraktiv. „Hier müssen andere Wege gefunden werden!“, bestätigt auch die Abgeordnete.
Doch Humanismus verpflichtet, ist sich die Frauenrunde am Ende des Gespräches einig. Beeindruckt von der engagierten Arbeit und mit vielen Aufträgen für die Landespolitik im Gepäck, verabschiedet sich die Abgeordnete mit dem Versprechen, sich für den Erhalt der Beratungsstelle mit aller Kraft einzusetzen.