Neben den Feuerwehren, dem THW und anderen Hilfsorganisationen war auch eine Delegation von Ehrenamtlern des Deutschen Roten Kreuzes Kreisverband Sonneberg im Hochwassereinsatz. Das allein wäre schon Anlass genug für einen Erfahrungsaustausch gewesen. Doch ging es der CDU-Landtagsabgeordneten Beate Meißner auch um eine erste Zwischenbilanz der Bewältigung der Corona-Pandemie im Landkreis Sonneberg. Auch dabei spielten die Haupt- und Ehrenamtlichen des Sonneberger DRK eine entscheidende Rolle. Schon bisher war ohne deren Engagement das gesellschaftliche Leben, wie wir es bisher kannten, nicht möglich. Doch gerade die letzten Monate haben noch einmal gezeigt, wie wichtig das Ehrenamt ist. „Durch die Corona-Pandemie oder die Hochwasserkatastrophe im Südwesten unseres Landes ist deutlich geworden, dass wir neben der Feuerwehr immer mehr auch die weißen Hilfskräfte brauchen“, so Beate Meißner im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Andy Söllner in der DRK-Kreisgeschäftsstelle.
Vor allem die Frage, wie wir den Bevölkerungsschutz in Thüringen und im Landkreis Sonneberg für zukünftigen Gefahrenlagen aufstellen müssen, beschäftigte beide. „Genau das sei der Grund, warum die Sonneberger Helfer oftmals frühzeitig bei Hilfseinsätzen außerhalb von Thüringen beteiligt seien“, so Andy Söllner. So war man schon zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 in Berlin unterwegs und habe dort Erfahrungen sammeln können, auf die man in den Folgemonaten im heimischen Landkreis zurückgreifen konnte.
Das DRK mit seinen ehrenamtlichen Helfern ist seitdem ein wichtiger und verlässlicher Partner für das Landratsamt Sonneberg. Ein Dauereinsatz, der kräftezerrend, hoch emotional und auch mit vielen Gefahren für die eigene Gesundheit verbunden war. Die Probleme waren mannigfaltig und man kam nicht umhin zu improvisieren, um handeln zu können. So erinnerten sich beide daran, dass es am Anfang weder genügend Masken und Schutzanzüge gab, noch Schnelltests vorhanden waren. Es galt Teststellen im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung aufzubauen, mit mobilen Teams in Pflegeheimen präsent zu sein und mit Einfallsreichtum den zu testenden Kindergartenkindern die Angst zu nehmen. Dann kam das Impfen hinzu. „Selbstverständlich lief im Nachhinein betrachtet das ein oder andere nicht rund. Aber aus solchen Krisensituationen kann man nur lernen, sich besser vorbereiten, um schlussendlich für kommende Herausforderungen besser gewappnet zu sein“, ist sich die Abgeordnete mit dem DRK-Chef einig.
Neben der Pandemie kam dann noch die schreckliche Hochwasserkatastrophe dazu. Hier gab es anfangs Schwierigkeiten in der Organisation der verschiedenen Hilfsmaßnahmen. „Es war für uns alle hochemotional, man sah das große Leid, wollte einfach nur helfen“, so Söllner. Umso stolzer ist er auf seine DRKler, die bei insgesamt 3 großen Einsätzen in Nordrhein-Westfalen vor Ort halfen. Das Feedback der betroffenen Bevölkerung war von großer Dankbarkeit und Vertrauen geprägt.
Schnell waren sich die beiden Gesprächspartner einig, dass das Team des DRK mit seinen 56 Festangestellten und über 180 Ehrenamtlichen hier Höchstleistungen vollbracht hat, die man nicht genug wertschätzen kann. Andy Söllner wies aber darauf hin, dass es immer schwieriger wird Freiwillige zu finden, die unentgeltlich dem Allgemeinwohl dienen. Auch die Bereitschaft so manch eines Arbeitgebers ehrenamtlich Engagierte für ihre Arbeit freizustellen lässt zusehends nach. Ein Trend, den es unbedingt aufzuhalten gilt.
Beim Rundgang durch das Katastrophenschutzlager des DRK im Sonneberger Ortsteil Steinbach zeigte sich, dass die Rettungskräfte zwar derzeit materiell besser auf solche Situationen vorbereitet sind, es an diesem Standort aber akute Platzprobleme gibt. „Wenn die Einsatzfahrzeuge wie Tetris in der Fahrzeughalle geparkt werden müssen und es keine zeitgemäßen Umkleide- und Sanitäreinrichtungen gibt, erleichtert das weder die Arbeit der Ehrenamtlichen, noch macht es das Ehrenamt attraktiver“ so Beate Meißner. Die größte Würdigung ihrer Leistungen wäre aus Sicht der Landtagsabgeordneten daher, bessere Bedingungen zu schaffen. Genau dafür versprach sie sich beim Landrat und im Kreistag einzusetzen.