Im Februar hatte das Sonneberger Kreißsaal-Team außergewöhnlich viel zu tun. Trotz Corona. Oder womöglich als freudiges Resultat des ersten Corona-Lockdowns…?

31 Babys erblickten im Februar in Sonneberg das Licht der Welt – 17 Jungen und 14 Mädchen. Seit Jahresbeginn waren es insgesamt 61 Kinder. Besonders in der zweiten Februarhälfte ging es im Sonneberger Kreißsaal richtig rund. Im Vergleich zum Vorjahr kann sich das Team der Geburtshilfe über einen deutlichen Anstieg freuen: Im Februar 2020 wurden hier lediglich 21 Babys geboren, mit dem Januar zusammen waren es 49 Geburten.

Nun könnte man natürlich unken und den ersten Corona-Lockdown im vergangenen Frühjahr als Auslöser für besonders zahlreiche Schwangerschaften vermuten. Aber die Sonneberger Geburtshilfe zeichnet durchaus einiges aus, weshalb sich Schwangere bewusst für eine Entbindung hier entscheiden können. „Unsere große Stärke ist eine sehr familiäre Atmosphäre, die in einem großen Klinikum so nicht zu finden ist“, wirft Romina Zimmermann, die Stationsleitung der Gynäkologie und Geburtshilfe, in die Waagschale, und Chefarzt Dr. Jens Reimann ergänzt: „Wir Ärzte, Schwestern und Hebammen sind ein eingespieltes Team, die meisten sind schon so lange an Bord, dass wir uns ohne lange reden zu müssen vollkommen aufeinander verlassen können. So bleibt mehr Zeit für eine individuelle und liebevolle Betreuung unserer Patientinnen.“ Beiden liegt es sehr am Herzen, gerade diese besonderen Stärken kleinerer Geburtshilfe-Abteilungen hervorzuheben.

Nachdem der REGIOMED-Konzern kürzlich die Schließung der Geburtshilfe am Standort Hildburghausen verkünden musste, kochte verständlicherweise auch in Sonneberg die Gerüchteküche hoch. Die Befürchtung lag nahe, dass Sonneberg womöglich das gleiche Schicksal ereilen könnte. Doch Krankenhausdirektor Michael Renziehausen kontert hier ganz eindeutig: „Eine Schließung der Sonneberger Geburtshilfe steht nicht zur Debatte.“

Schwangere aus Hildburghausen und Umgebung müssen übrigens auch nicht um eine sichere Geburt bangen. „Mit einem „Storchenmobil“ werden wir im Verbund eine prima Lösung für die Hildburghäuser Frauen installieren. Wenn die Wehen einsetzen, können sich Schwangere damit kostenlos in ihre REGIOMED-Wunschklinik bringen lassen. Der Wagen ist mit einem Rettungssanitäter besetzt, sodass die werdenden Mütter direkt unter fachlicher Betreuung stehen. Und auch ein Transport im Liegen ist im „Storchenmobil“ natürlich möglich“, stellt Michael Renziehausen die Neuerung vor. Und Dr. Reimann ergänzt: „In Sonneberg können wir eine vergleichbare familiäre Atmosphäre bieten, wie die Frauen sie in Hildburghausen vorgefunden hätten. Und auch mit den dortigen Hebammen stehen wir in regem Austausch.“

Selbstverständlich sind neben den Schwangeren auch die werdenden und frisch gebackenen Papas in der Sonneberger Klinik herzlich willkommen. Es ist heute Standard, dass der Vater bei der Geburt dabei ist, und durch die besondere Struktur der Abteilung können sie in Sonneberg auch danach bei ihrer kleinen Familie bleiben. Laut Aussage des Chefarztes steht hierfür jederzeit ein Familienzimmer zur Verfügung. Auch Einzelzimmer werden auf Wunsch ermöglicht. Für alle Fragen rund ums Stillen stehen den Mamas und Babys neben den erfahrenen Kranken- und Kinderkrankenschwestern auch zwei Still- und Laktationsberaterinnen zur Seite – übrigens nicht nur während der Zeit in der Klinik, sondern über eine 24-Stunden-Still-Holtline auch darüber hinaus.

Die Vorteile eines großen Verbundes werden bei REGIOMED gerade in der Geburtshilfe täglich gelebt: Es gibt am Standort Sonneberg eine Hebammenambulanz mit einem gemeinsamen Betreuungsangebot mit den Ärzten des gynäkologischen MVZ – einer davon ist Chefarzt Dr. Reimann. Tagsüber steht der Abteilung mit Dr. Andrea Bode eine erfahrene Neonatologin (Kinderärztin mit Zusatzqualifikation in der Neugeborenenmedizin) zur Verfügung. Ihre Praxisräume im MVZ sind auf der gleichen Ebene wie der Kreißsaal, sodass sie bei Geburten und Kaiserschnitten schnell zugegen sein kann. Auch die U1-/U2-Untersuchungen können somit direkt während des Klinikaufenthaltes erfolgen. Am Standort Coburg schließlich verfügt der Verbund über eine Kinderklinik mit Perinatalzentrum Level I als höchste Stufe der Neugeborenen-Versorgung – sozusagen das „Netz“ für den Fall der Fälle und mittels eines speziell besetzten Rettungsteams innerhalb kürzester Zeit erreichbar.

Ob nun also der Lockdown für den diesjährigen Babyboom verantwortlich war oder ob sich die Frauen ganz bewusst für eine Geburt im Klinikum Sonneberg entschieden haben, wird sich wohl nicht so eindeutig beantworten lassen. Sicher ist jedoch, dass hier alles dafür getan wird, dass sich Mutter und Kind rundum gut aufgehoben fühlen können.