30 Jahre lang war es still im „Goldenen Löwen“ in Bad Rodach. Doch nun kehrt wieder Leben in das historische Gemäuer ein: Innerhalb eines Jahres hat das Ehepaar Matthias und Grit Hartwig in dem ehemals baufälligen Gasthaus Ferienwohnungen eingerichtet. Es sei nicht das erste Mal, dass die beiden sich einem solchen Projekt widmen, wie Grit Hartwig verrät. „Bei unserem Projekt in Rödental ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz entstanden – und der hat uns dann auf den ‚Löwen‘ aufmerksam gemacht“, erzählt Grit Hartwig. Ihr Mann Matthias habe das Objekt zuerst besichtigt. „Als ich mir die Räume das erste Mal angesehen habe, habe ich ihn für verrückt erklärt“, gesteht sie. Nach mehreren Besichtigungen habe sie der Charme des „Goldenen Löwen“ dann doch überzeugt.
Dass der „Löwe“ nun bewohnt werden kann, sei allerdings ein hartes Stück Arbeit gewesen. „Besonders das Erdgeschoss war eine Herausforderung“, erklärt Grit Hartwig. Deshalb sei keine andere Wahl geblieben, als die Außenmauern aus dem 17. Jahrhundert so zu sanieren, dass sie nun nicht mehr historisch sind. Im zweiten Obergeschoss hingegen haben die Bauarbeiten bemerkenswertes zu Tage geführt: „Wir haben historische Nischen, Dielen und Türstöcke freigelegt – je weiter wir da gearbeitet haben, desto mehr Ideen hatten wir, wie wir das in die späteren Ferienwohnungen einbauen könnten.“
Landrat Michael Busch (SPD) spricht von einer klassischen Win-Win-Situation: „Die Bad Rodacher können sich freuen, dass in ihrem ‚Löwen‘ nun gehobene Ferienwohnungen sind und auch die Tourismusregion profitiert davon.“ Auch Bad Rodachs Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) falle ein Stein vom Herzen, dass das Ehepaar Hartwig den Bad Rodachern innerhalb eines Jahres so ein klasse Ergebnis präsentieren könne. „Viele verbinden Emotionen und Erfahrungen mit dem ‚Löwen‘, haben zum Beispiel dort das erste Mal Farbfernsehen geschaut“, erzählt er. Am Tag des offenen Denkmals sei das Interesse am „Goldenen Löwen“ schon groß gewesen. „Und besonders toll finde ich, dass im Erdgeschoss auch eine Ferienwohnung für Menschen mit Handicap entstanden ist – das ist in der Region einzigartig!“