Überregionale Bekanntheit 

Die Aufnahme der Sportlerin bedeutet einen Meilenstein in der Entwicklung des mittlerweile größten Rödentaler Mehrspartenvereins, der im Jahr 1973 aus der Fusion zweier Oeslauer Traditionsvereine, dem TSV 1881 und dem TSR 02  hervorging.

In den siebziger bis neunziger Jahren vollzog sich ein scheinbar unaufhaltsamer Aufstieg der Hummelstädter mit höherklassigen Auftritten im Handball, Fussball oder Volleyball.

International besetzte Fussball- Jugendturnieren oder die Rosenau-Crossläufe mit nationaler Läuferprominenz machten ebenso Furore wie Trainingslager von Profi-Fussballvereinen und diverse Showauftritte nationaler Sportgrößen auf der vom Hauptsponsor, der Firma Wilhelm Goebel Porzellanfabrik errichteten Sport- und Freizeitanlage. Zu den Gästen zählten damals Ulrike Meyfahrt, Thomas Wessinghage und die deutsche Nationalmannschaft der Zehnkämpfer unter Werner von Moltke. Bei den 1976 bis 1988 durchgeführten SG Sportlerbälle gaben sich Jahr für Jahr internationale Größen des Showbiz, darunter  Karel Gott, Howard Carpendale, Udo Jürgens, Wencke Myrrhe oder die Max Greger Big Band ein Stelldichein in der Franz-Goebel-halle.

Ende des Höhenflugs

Mitte der 90er Jahre zählte der Verein noch ca. 1400 Mitglieder. Mit dem Rückzug des Hauptsponsors Anfang 2002 kam das Ende des Höhenflugs.

Im Zuge des Sanierungsprozesses musste ein neues Vereinskonzept her.  Ab sofort galt die Parole: Verzicht auf bislang für selbstverständlich gehaltene Leistungen und deutlich mehr Eigenleistung durch die Mitglieder. Sportangebot und Infrastruktur wurden analysiert, gesellschaftliche Veränderungen und Bedürfnisse der Bevölkerung fanden ab sofort größere Berücksichtigung. Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung wurden frühzeitig erkannt und nahmen entscheidenden Einfluss auf die ab Jahresmitte 2004 eingeleitete Neuausrichtung. Bewährtes, wie die ständige Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter oder eine zentrale Vereinsverwaltung mit hauptamtlicher Geschäftsstelle wurde beibehalten. Nicht zielführende Strukturen, wie der kostenträchtige Fuhrpark fielen allerdings dem neuen Konzept zum Opfer.

Kehrtwende geschafft

Heute nehmen der Gesundheits- und Freizeitsport und nachgefragte Sportarten einen zentralen Stellenwert ein. Der ganzheitlichen, Körper und Geist umfassenden Betreuung der Kinder und Jugendlichen und der Schaffung eines Netzwerks aus Kindergärten, Schulen, Elternhaus und Verein genießen  besondere Aufmerksamkeit.

Mit  einem Jugendanteil von über 50 % und mehr als drei Dutzend lizensierten Übungsleiterinnen und Übungsleitern steht die SG auch ohne einen Hauptsponsor auf gesunden Füßen.  Ein „revitalisiertes“ Vereinsheim, die Modernisierung des Festzelts und des Jugendheims sowie der Bau einer Beachanlage sind Zeugen einer gelungenen Kehrtwende.

Dass diese in erster Linie auf so altmodischen Tugenden wie Uneigennützigkeit und Gemeinschaftsgeist beruht und nicht abhängig ist von einem nur vermeintlich unerschöpflichen materiellen Füllhorn, darauf dürfen die Mitglieder heute stolz sein. 

Die Aufnahme des 1200. Mitglieds in den Verein, der zuvor auf einen Bestand von weniger als 1000 Mitgliedern abgesunken war, ist ein schlagender Beweis für die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges.

Das vor allem für junge Familien mit Kindern interessante, überaus vielseitige Sportangebot ist unter www.sgroedental.de abrufbar. (ds)