Die Coburgerin ist für Ihr ehrenamtliches Engagement für Menschen mit schwerer Borreliose-Erkrankung mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet worden. Bei einer Feierstunde im Coburger Rathaus würdigte der 3. Bürgermeister der Stadt, Thomas Nowak, die Verdienste der gebürtigen Marktredwitzerin: „Sigrid Frosch ist ein leuchtendes Beispiel für bedingungslosen Einsatz für ihre Mitmenschen. Mit ihrer Selbsthilfegruppe sorgt sie dafür, die epediemieartige Ausbreitung der Borreliose in der Region um Coburg zu bekämpfen.“

Nachdem Sigrid Frosch selbst durch einen Zeckenbiss an der Krankheit litt und von ihr gezeichnet wurde, entschloss sie sich 1999, mit Unterstützung der Kontaktsstelle Selbsthilfe der Stadt Coburg, die „Selbsthilfegruppe für Borreliose-Betroffene in Coburg“ zu gründen. Auf Grund der großen Anzahl der Betroffenen entstand schon ein Jahr später der Borreliose-Selbsthilfeverein. In den vergangenen Jahren entwicklete sich Frau Frosch zu einen wahren Koryphäe auf dem Gebiet dieser Erkrankung und hält auch im Alter von 77 Jahren noch Vorträge über die Borreliose, die, wie sie findet „noch viel zu unerforscht ist und zu selten erkannt wird“.

Mit welchem Eifer Sigrid Frosch noch immer dabei ist, machte sie auch ohne Umschweife in ihrer kurzen Rede deutlich: „Ich danke dem Freistaat Bayern und der Stadt Coburg für die Feierstunde. Ich muss aber gestehen, dass ich schon wieder den Drang verspüre meine Nase in Medizinbücher zu stecken. Denn die sind wirklich spannender als ein Krimi.“ Dass vor allem der Krankheitsverlauf der Borreliose sogar erfahrenen Medizinern Rätsel aufgibt und die schwerwiegenden Folgen wie Lähmungen und kognitive Einschränkungen zu selten oder gar nicht erkannt werden, ist zusätzlicher Antrieb für die ehrenamtlich Engagierte: „Ich habe viele junge Menschen gesehen, die mit Mitte 20 in den Rollstuhl gesteckt und mit Tabletten ruhiggestellt worden sind. Nur weil man sich nicht die Mühe gemacht hatte, die richtige Diagnose zu stellen. Ist die Borreliose nämlich erst einmal erkannt, können die Betroffen oft gut mit der Krankheit leben.“

Als Sigrid Frosch dann auch noch per Zeckenzange die richtige Entfernung der gefährlichen Blutsauger vorstellte, war der Landtagsabgeordnete Jürgen W. Heike vollends begeistert: „Das ist wohl die informativste Ehrung bei der ich jemals gewesen bin.“