70 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr halfen seit Mai 2020 enorm dabei, die Coronavirus-Pandemie im Landkreis Sonneberg zu bewältigen. Die breite Hilfeleistung der höchst engagierten Truppe im Kreis ging nun vorerst zu Ende.
Sonneberg, 10. Juni 2021 – Am 9. Juni 2021 endete vorerst die in mehreren Bereichen erbrachte Hilfeleistung der Bundeswehr zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie im Landkreis Sonneberg. Seit dem 18. Mai 2020 waren in allen drei Pandemiewellen im Rahmen von 39 gebilligten Hilfeleistungsanträgen des Kreises insgesamt 70 aktive Soldatinnen und Soldaten im Landkreis Sonneberg unterstützend tätig. Mit dem Auslaufen des letzten Antrags endet bis auf weiteres die äußerst wertvolle Unterstützung der Bundeswehrangehörigen vor Ort zum Schutz der Bevölkerung. Einzig verblieben ist im Amt noch das Kreisverbindungskommando des Landkreises Sonneberg, das als Mittler zum Landeskommando Thüringen ebenfalls in vorbildlicher Weise für den Landkreis eintrat und die zivil-militärische Zusammenarbeit hervorragend koordinierte.
Wichtige Unterstützung auf mehreren Wegen
Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt
Die Hilfe der Bundeswehr im bisherigen Verlauf der Pandemie wurde in mehreren wichtigen Einzelbereichen erbracht. Von großer Bedeutung war zunächst die personelle Unterstützung der Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt, die in Spitzenzeiten des Infektionsgeschehens von bis zu zwölf Soldatinnen und Soldaten unterstützt wurde. Durch die Amtshilfe bei der Ermittlung von Kontaktpersonen wurde das Landratsamt als zuständige Gesundheitsbehörde entlastet und nur so war es möglich, die zeitweise sehr hohen Fallzahlen personell abzuarbeiten.
Hilfe in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sowie im Impfzentrum
Tatkräftig zu Gange waren aktive Soldatinnen und Soldaten auch als sogenannte „helfende Hände“ in den beiden Krankenhäusern sowie in Senioren- und Pflegeeinrichtungen des Landkreises. Hier halfen sie insbesondere aus, wenn es in Folge von Ausbruchsgeschehen zu Personalengpässen kam. In einigen Alten- und Pflegeheimen übernahmen sie zudem die Durchführung von Antigenschnelltests. Und auch im Impfzentrum Sonneberg der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen halfen Bundeswehrangehörige mit, die enormen Aufgaben sicherzustellen.
Beratung durch Spezialisten
Eine weitere Säule der Hilfeleistung war die zeitweise fachliche Beratungstätigkeit von Bundeswehrangehörigen mit medizinischen Fachkenntnissen, die wiederum auf verschiedenen Ebenen stattfand. So arbeitete in der ersten Welle der Pandemie zunächst ein Bundeswehr-Epidemiologe für mehrere Wochen im Landratsamt und brachte enormes Fachwissen in die Arbeitsweise der Gesundheitsbehörde ein. In dieser Phase waren einmal wöchentlich auch eine Oberstabsärztin und eine Gesundheitsfachkraft vom Bundeswehr-Standort Erfurt im Kreisgebiet im Einsatz. Sie besuchten medizinische und soziale Einrichtungen im Kreis und gaben Hinweise, wie sie ihre Bewohner bzw. Patienten und ihr Personal noch besser vor der Pandemie schützen können. In der zweiten Welle der Pandemie erhielt der Landkreis weitere Hilfe durch einen dreiköpfigen Spezialistentrupp des Kommandos Sanitätsdienst. Die zwei Fachärzte (Mikrobiologie und Allgemeinmedizin) und ein Epidemiologe vom Bundeswehr-Standort München besuchten ebenfalls hiesige Gesundheits- und Sozial-Einrichtungen und gaben hier ebenfalls wertvolle Tipps zum noch effektiveren Infektionsschutz.
IT-Soldaten zur Einführung von SORMAS und SurvNet
Nicht zuletzt unterstützten zwei Informatiker der Bundeswehr das Landratsamt bei der Einführung und Implementierung der neuen, bundesweiten Standardsoftware SORMAS und SurvNet für das Gesundheitsamt. Mit ihrem Fachwissen ebneten sie den Weg zur digitalen Kontaktpersonennachverfolgung in der Kreisbehörde.
Kreisverbindungskommando und Landeskommando waren zuverlässige Partner
Möglich wurde all dies durch die zielgerichtete Einreichung entsprechender Hilfeleistungsanträge des Landkreises durch sein Kreisverbindungskommando der Bundeswehr und deren zügige Bewilligung durch das Landeskommando Thüringen. Im Kreisverbindungskommando engagierten sich bislang sechs Reservisten bzw. aktive Soldaten, um entsprechend der Bedarfe im Landkreis zeitnah militärische Unterstützung auf den Weg zu bringen. Auch ihnen ist der Kreis zu größtem Dank verpflichtet.
Die Verabschiedung der zuletzt im Landratsamt Sonneberg tätigen Soldatinnen und Soldaten nutzten der stellvertretende Landrat Jürgen Köpper sowie Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitsamtes, um allen involvierten Bundeswehrangehörigen aufrichtig zu danken. „Alle Soldatinnen und Soldaten, die bei uns im Einsatz waren, haben ausnahmslos hervorragende Arbeit zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger geleistet. Den Leitspruch unserer Bundeswehr – `Wir dienen Deutschland` – haben sie im größten Hilfeleistungseinsatz ihrer Geschichte mit Leben erfüllt. In allen drei Wellen der Pandemie half unsere Bundeswehr dabei, die Lage in unserer Region zu stabilisieren. Ohne ihre Unterstützung hätten wir die gewaltigen Herausforderungen so nicht bestehen können. Danken möchte ich aber auch all jenen, die hinter den Kulissen diese breite Hilfeleistung erst ermöglicht haben. Dies gilt insbesondere unserem Kreisverbindungskommando sowie unseren Partnern des Landeskommandos Thüringen und des Münchner Bundeswehr-Ärzte-Teams“, unterstreicht Jürgen Köpper.
Viel Dankbarkeit und Zuspruch erhielten die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten auch aus der Bevölkerung sowie von Seiten der Einrichtungen, in denen sie aushalfen. Auch dies war verdiente Anerkennung für ihren engagierten Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie.
Aktuelle Informationen und wichtige Hinweise zur Coronavirus-Lage finden Sie unter www.kreis-sonneberg.de.