Mit Bewässerungssäcken den Jungbäumen durch den Sommer helfen

Weniger Trockenstress für Jungbäume, längere Gieß-Intervalle für die Bauhof-Mitarbeiter: Mit so genannten Bewässerungssäcken sind knapp 70 junge Laub- und Nadelbäume im Stadtgebiet Sonneberg in den vergangenen zwei Wochen bestückt worden. „Der Bewässerungssack wird wie eine Jacke um den Baum gelegt, geschlossen und hat oben eine Öffnung, in die per Schlauch bis zu 75 Liter Wasser eingefüllt werden können“, erklärt Philipp Schumacher vom Sachgebiet Liegenschaften/Grünanlagen des Stadtbauamtes Sonneberg.

 Eine langfristige, kontinuierliche Bewässerung soll so über die Sommermonate erzielt werden. Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Über kleine Austrittslöcher an der Unterseite des Bewässerungssackes wird tröpfchenweise Wasser abgegeben, damit das Wurzelwerk gezielt bewässert, aber nicht zu nass wird und der Boden das Wasser aufnehmen kann. „Es geht vor allem um Jungbäume, die viel Wasser für ihre Entwicklung brauchen und an Standorten stehen, an denen das Wasser sonst nur schlecht in den Boden eindringen kann. So gelangt es langsam in die Wurzelzone ohne oberflächig wegzufließen.“, beschreibt Herr Schumacher. In einem Zeitraum zwischen sechs und neun Stunden werde das Wasser abgegeben. 

 Im Stadtbild ist die grüne „Baum-Ummantelung“ an verschiedenen Standorten sicher schon aufgefallen. Beispielsweise in der Coburger Allee trägt eine ganze Baumreihe am Straßenrand das Kleid aus faserverstärkter, UV-beständiger Polyethylen-Folie. Durch ein Zwei-Kammer-System fallen die Bewässerungssäcke weder im befüllten noch im leeren Zustand in sich zusammen. Sie sind für den mehrjährigen Einsatz gedacht und sollen in Zukunft je nach Witterungslage zwischen April/Mai bis September/Oktober angebracht werden.

Selbst in diesem recht niederschlagsreichem Sommer hat der Einsatz der Bewässerungssäcke seine Berechtigung. Denn, so ergänzt Marco Häslich vom Sachgebiet Liegenschaften/Grünanlagen: „Unter den zum Teil doch bereits recht dichten Kronen kommt nur wenig von dem herabfallenden Niederschlag auf den sogenannten Baumscheiben an bzw. die Standorte sind wie bereits erwähnt für eine natürliche Versickerung anfallender Niederschläge derart ungeeignet, dass der Bewässerungssack nötig ist.“

Foto: Stadt Sonneberg/C. Heinkel