Die traditionelle Spielzeuggeschichte der Stadt Sonneberg in der Weihnachtszeit wiederaufleuchten lassen – das wollten Verantwortliche der Stadtverwaltung und der Kulturausschuss des Stadtrates gemeinsam mit der SBBS, dem Deutschen Spielzeugmuseum und der Akademie der Kinder der Weltspielzeugstadt. Dafür holten sie ein besonderes Messe-Exponat ins Herz der Innenstadt. Letzten Freitagvormittag wurde der Nachbau des historischen Weihnachtsschlittens der Pariser Weltausstellung von 1900 hinter den Schaufenstern des City-Centers in Sonneberg von Bürgermeister Dr. Heiko Voigt enthüllt.

Kaum waren die Figurengruppe, der festlich geschmückte Weihnachtsbaum von der Glasfachschule Lauscha und die vielen Lichterketten zu sehen, blieben auch schon erste Passanten stehen und fotografierten die festlich-weihnachtliche Szenerie. Während der gesamten Advents- und Weihnachtszeit wird das komplette Gespann mit Schlitten, Weihnachtsmann, Hirsch und staunenden Kindern zu sehen sein, samt historischer Dekoration vom Haida-Teddy-Bär übers Schaukelpferd bis hin zu Puppen aus dem Fundus der Kinderakademie, die Sonneberg einst Weltrang verliehen haben. Das einst von Sonneberger Spielzeugmachern entworfene Schaustück für die Pariser Weltausstellung existiert zwar im Original nicht mehr, wurde jedoch von Gestalter-Studenten der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg (SBBS) 1997 nachgebaut und reiste anschließend von einem Museum und einer Ausstellung zur nächsten durch ganz Deutschland. Danach war es einige Zeit im Foyer der Medinos-Kliniken aufgebaut, allerdings die letzten Jahre nicht mehr öffentlich zu sehen. Christian Dressel, Hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Sonneberg, blickte zurück in die Historie um die letzte Jahrhundert-Wende. „Die Amerikaner fanden das Sonneberger Exponat so toll, dass sie es als Vorbild für den roten „Coca-Cola Weihnachtsmann“ benutzt haben“, erläuterte er. Die Figurengruppe sei so gesehen der beste Beweis dafür, dass ursprünglich in Sonneberg die Werkstatt des Weihnachtsmarktes gewesen sei.