Seit Ende September gibt es in Neuses eine Kinder-Feuerwehr – die nunmehr 17. im Landkreis. Die Gründung erfolgte im Rahmen eines bunten Kindernachmittags der Neuseser Feuerwehr. Die angehenden Floriansjünger waren schon sehr aktiv. 

Neuses- Früh übt sich – Das dachten sich nicht nur die Jungen und Mädchen, die an diesem schönen Samstagnachmittag schon mal die Ausstattung des Neuseser Feuerwehr-Fahrzeuges testen, sondern auch die Verantwortlichen der Wehr selbst. Diese initiierten im Frühjahr dieses Jahres einen Kinder-Feuerwehr-Informationsnachmittag im Gerätehaus und auch bei dem einige Wochen später stattfindenden „Tag der offenen Tür“ konnten alle kleinen Feuerwehr-Fans einen Einblick in das immer größer werdende Aufgabengebiet der Florianjünger nehmen. Bereits damals war das Interesse sehr groß, am Samstag wurde nun die offizielle Gründung unter Dach und Fach gebracht. Dabei wurde auch der Name verraten, den sich die insgesamt 16 Gründungsmitglieder selbst mit aussuchen durften: „Lösch-Frösch“. „Zielgruppe sind Kinder ab sechs Jahren bis zum 12. Lebensjahr, ab dem sie dann hoffentlich zur Jugend-Feuerwehr dazustoßen“, erklärt der neue Leiter der Kinder-Feuerwehr, Valentin Piontek, dem die Stellvertreterinnen Katharina Höfner und Bianca Rohde zur Seite stehen. Die Kinder-Feuerwehr ist in den Feuerwehr-Verein integriert. Es fällt kein Mitgliedsbeitrag an. Man will man damit Kinder schon in jungen Jahren in spielerischer Art und Weise an die Brandschutzerziehung heranführen und erstes feuerwehrtechnisches Wissen vermitteln. Bereits bei ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung im Frühjahr hatte die Versammlung grünes Licht für die Gründung einer Kinder-Feuerwehr gegeben. Entsprechende Satzungsänderungen wurden beschlossen und auch versicherungstechnische Regularien abgeklärt. „In Bayern kann man erst ab einem Alter von zwölf Jahren in die Jugend-Feuerwehr eintreten. Das kommt – unserer Meinung nach – zu spät. Oft sind diese Kinder für uns verloren. In anderen Vereinen oder Organisationen werden sie viel früher aufgenommen“, weiß FFW-Vorsitzender Michael Zwingmann. Er und KBM Markus Wachter, Verantwortlicher und Ansprechpartner für die Kinder-Feuerwehren im Landkreis, zeigen sich sicher, dass man bei Kindern möglichst bald das Interesse für den Dienst am Nächsten wecken und erhalten müsse. Interesse sei durchaus vorhanden. „Wenn wir Brandschutzerziehung für Kinder abhalten beispielsweise auch im Rahmen eines Ferienprogramms, sind diese immer Feuer und Flamme. Da kommt öfters auch die Frage, warum sie nicht in eine Feuerwehr dürften“, so Wachter. Unverständnis herrscht bei ihm wie auch in der Neuseser Wehr darüber, dass Bayern das einzige Bundesland in Deutschland ist, in dem man erst ab 12 Jahren in die Jugend-Feuerwehr dürfe. In den anderen Bundesländer sei dies mit zehn Jahren, in einigen sogar wesentlich früher möglich. „Ich komme aus Niedersachsen. Da liegt das Eintrittsalter bei zehn Jahren – und das klappt sehr gut. Ich kann das in Bayern nicht nachvollziehen“, schließt sich Bianca Rohe an. Eine Absenkung der Altersgrenze – beziehungsweise eine Angleichung zu den anderen Bundesländern – von zwölf auf zehn Jahren zum Eintritt in den aktiven Feuerwehrdienst als Feuerwehranwärter erscheint ihr ebenfalls als längst überfällig. Bei der nunmehr neugegründeten Kinder-Feuerwehr ist der überwiegende Anteil der Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren. Der älteste ist elf. Die „Lösch-Frösch” waren bereits vor ihrer offiziellen Gründung aktiv. So beteiligten sie sich sogar schon an der kürzlich stattgefundenen KinderfeuerwehrOlympiade in Marktrodach, wo sie sich wacker schlugen. Auch leckere Pizza wurde schon gemeinsam. So wird natürlich – trotz der Vermittlung von Wissen – auch das Gesellige und der Spaß nicht zu kurz kommen. Die Lösch-Frösch treffen sich jeden ersten Samstag im Monat von 14 Uhr bis etwa 17 Uhr im Gerätehaus sowie nach Bedarf zu zusätzlichen Aktionen. So wird man heuer beispielsweise geschlossen am Martinsumzug teilnehmen. Neuzugänge sind herzlich willkommen – natürlich auch aus den umliegenden Ortschaften. So ist beispielweise auch ein Gründungsmitglied aus Kronach. Die nächste, dann bereits 18. Kinder-Feuerwehr steht erfreulicherweise bereits in den Startlöchern beziehungsweise ist ebenfalls schon mächtig aktiv – nämlich die der Feuerwehr Wilhelmsthal, die demnächst auch ihre offizielle Gründung erfahren soll. hs