Ein zweieinhalb Meter breiter Feldweg, der bei Schneeverwehungen nicht befahrbar war und am Ende steht ein einzelnes Haus: Früher war der Gehrenweg in Sonneberg, der die Stadtteile Mürschnitz und Bettelhecken voneinander trennt, nicht mehr als das. Erst in den 1970er Jahren wurden die ersten Eigenheime entlang des Gehrenwegs gebaut und die der einstige Feldweg wurde provisorisch befestigt. Das sorgte später allerdings für Probleme: Weil die Straßenentwässerung nicht funktionierte, lief das Wasser bei Starkregen auch in die Garagen der Anwohner. Das gehört bald der Vergangenheit an: Seit Anfang August wird der Gehrenweg von Grund auf saniert, voraussichtlich im Dezember sind die Baumaßnahmen nach einem kurzen, aber sehr intensiven Baugeschehen dann abgeschlossen.

„Die Anwohner waren sehr freundlich und haben während der gesamten Zeit Geduld bewahrt“, lobt Olaf Brösicke, der den Bau geplant hat. Sonnebergs Bürgermeister Dr. Heiko Voigt könne sich das gut erklären: „Sie sind sicher sehr glücklich darüber, dass sich durch die Baumaßnahmen die Infrastruktur in ihrer Straße verbessert – gerade deshalb, weil sie dann bei starkem Regen keinen Ärger mehr haben.“ Der Gehrenweg sei eine von vielen Straßenbaumaßnahmen, die in Sonneberg durchgeführt werden. „Im Moment reparieren wir vieles, was zu DDR-Zeiten vergessen wurde“, betont Heiko Voigt. Zwar haben die Bauarbeiten im Gehrenweg vergleichsweise spät angefangen, jedoch konnte hier zügig und effizient gearbeitet werden. „Wasser- und Abwasserleitungen sind schon verlegt und eingebunden, auch die Elektro-l und Straßenlampenkabel sind an der passenden Stelle positioniert“, erklärt Bauleiter Georg Freund von STL. Zeitnah komme auch der Frostschutz auf die Straße. „Noch im November wird die Straße geteert, sodass sie für die Anwohner befahrbar ist“, sagt er.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme am Gehrenweg belaufen sich auf etwa 660.000 Euro, von denen die Stadt zirka 210.000 Euro selbst tragen muss. Es werden zunächst keine Straßenausbaubeiträge von den Anwohnern erhoben. „Informiert sind die Haushalte hier im Gehrenweg zwar schon, dass eventuell Straßenausbaubeiträge erhoben werden müssen, allerdings wollen wir erst einmal abwarten, wie sich die Gesetzeslage diesbezüglich entwickelt“, erklärt Heiko Voigt. Schade finde er, dass sich die Telekom noch zurückhaltend zeigt, was die Verlegung von Kabeln angeht. „Dann könnten auch die unschönen Masten aus der Straße verschwinden.“ Aber möglicherweise könnte das doch noch passieren: Das Bauamt der Stadt Sonneberg befindet sich in weiteren Gesprächen mit der Telekom, die mittlerweile eine mögliche Bereitschaft signalisieren.