Züchter freuen sich auf die neue Saison ohne Schauverbote. Gerade im ländlichen Raum und auf unseren Dörfern ist die Haltung und Zucht von Kleintieren sehr verbreitet. Wo es bei der Kleintierhaltung in erster Linie um die Erzeugung von Eiern und Fleisch geht- verfolgen die „Züchter“ noch einen weiteren Zweck. Denn diese halten ihre Tiere neben der sozusagen „kleinen Selbstversorgung“ auch zusätzlich mit dem Ziel, ihre schönsten Tiere alljährlich auf den Kleintierschauen zu präsentieren. Dazu zählen Kaninchen, Hühner, Tauben und Zwerg-Hühner weiterhin Enten, Gänse, Puten sowie Perlhühner. Seit neusten auch Japanische  Legewachteln. Hier gibt es für jede einzelne Rasse einen Musterstandard in dem das genaue Aussehen der Rassen und Farben beschrieben sind. So wird bei den Züchtern besonders auf die Vitalität, Gesundheit und ein festes, dichtes, glänzendes Federwerk bzw. Fell sehr großen Wert gelegt.

Die Begutachtung der Tiere übernehmen versierte Züchter die in einer dreijährigen Ausbildung den Status eines sogenannten Preis- und Zuchtrichtern, nach einer umfangreichen Prüfung, abgelegt haben. Diese müssen weiterhin in jährlich stattfinden Schulungen ihr Fachwissen immer auf den neusten Stand bringen um diese Bewertung an den Tieren durchzuführen. Das ist auch nötig gibt es doch im Geflügelbereich weit mehr als 500 Rassen und viele, viele Farbvarianten. Auch die Kaninchenzüchter können vom Deutschen Riesen bis zum Zwergkaninchen auf weit über 200 Rassen und Farbschläge eine stolze Anzahl präsentieren.

Hermann Diez Experte in der Rassegeflügelzucht leitet seit über 15 Jahren den 300 Mitglieder starken Kreisverband in Sonneberg, erklärt uns im Gespräch, warum gerade in der Zeit von Oktober bis Januar dieses Hobby ihren Höhepunkt hat. „Als Kleintierzüchter pflegt man 365 Tage seine Lieblinge. Die Zuchtzeit beginnt im zeitigen Frühjahr ja für manche Rassen schon im Spätwinter. Ende Februar und Mitte März werden die Zuchttiere verpaart und die neue Nachzucht (Küken, Gössel und Häschen) erblicken mit einsetzten des Frühlings, so ab Ende März bis in den Juni hinein das Licht der Welt. Diese Tiere werden dann über die Sommermonate, die Wachstumsphase dauert hier je nach Art und Rasse zwischen 4-8 Monate, gehegt und gepflegt.

Die Zuchttiere sind dann Ende Oktober ausgewachsen und haben weiterhin ihr Federkleid bis zu dreimal gewechselt. Dieses Wechseln des Federkleides nennt man Mauser. Deshalb finden gerade zwischen Mauser und der beginnenden Zuchtzeit (Zeitraum von Oktober  bis Ende Januar) die Kleintierausstellungen statt“. Zu dieser Zeit präsentieren sich die Tiere sozusagen in ihren Prachtfederkleid- fell. Diese glänzend und schillert in den unterschiedlichsten Farben und Strukturen. Diez verrät uns weiter, dass hier wie beim Fußball in unterschiedlichen Kategorien, sprich Klassen ausgestellt wird. So gibt es neben den Vereins- und der Kreisschauen auch Landes- und Bundesschauen.

Hier können die Züchter die Titel, Landes- Bundessieger aber auch Deutscher Meister erringen.  Abschließend ergänzt der Kreisvorsitzende Diez noch, dass die Schausaison 2017/ 2018 nun nach der Vogelgrippe im letzten Jahr wieder in ruhigen Bahnen verlaufen kann. Fielen doch letztes Jahr auf Grund der Vogelgrippe viele, viele Schauen aus. martinBackert