Im Landkreis Sonneberg gibt es derzeit vier Kontaktbereiche in der Gemeinde Frankenblick und in den Städten Neuhaus am Rennweg, Steinach und Schalkau. Hier nehmen sogenannte KoBBs (Kontaktbereichsbeamte) alle polizeilichen Aufgaben wahr und sind erster Ansprechpartner der Einwohner. Auch für das Unterland wird von den Gemeinden und der Polizeiinspektion (PI) Sonneberg seit langem ein KoBB gewünscht, jedoch vom Innenministerium bislang nicht genehmigt. Die Landtagsabgeordnete Beate Meißner(CDU) regt nun eine erneute Prüfung an.

Da das Innenministerium bislang keinen neuen Kontaktbereich genehmigt hat, wurde am 1. November 2016 für die Gemeinden Föritz und Neuhaus-Schierschnitz ein Bürgerpolizeiposten eingerichtet, der von zwei Polizeihauptmeistern der PI Sonneberg (vertretungsweise) bekleidet wird. Diese Aufgabe wird in den normalen Schichtdienstplan beider Polizeibeamten eingearbeitet und wahrgenommen. Dazu Meißner: „Vor dem Hintergrund der angespannten Personalsituation in der PI Sonneberg kann dies keine Dauerlösung sein. Die Schaffung einer zusätzlichen Planstelle wäre daher für alle Beteiligten die beste Lösung.“

Die Abgeordnete unterstützt die Schaffung einer „echten“ KoBB-Stelle aber vor allem, weil diese das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen würde: „Ein KoBB stellt im Außendienst den Kontakt zur Bevölkerung und zu kommunalen Behörden her. Damit ist er auch hier im ländlichen Raum ganz nah am Bürger.“ Dabei müsse es nicht immer gleich um eine Anzeige gehen – vieles ließe sich im Gespräch klären. „Neben Unfällen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten sind es oft die vielen kleinen Probleme, für die Bürger im KoBB auf kurzem Wege einen Ansprechpartner finden“, so Meißner. Das hätte sich bei anderen KoBBs im Landkreis und in Thüringen gezeigt und bewährt.

Die Abgeordnete möchte in der nächsten Plenarsitzung des Landtags von der Landesregierung wissen, wie sie die derzeitige Variante eines Bürgerpolizeipostens bewertet, der aus dem Personalbudget der PI Sonneberg bestritten wird. Zudem fragt sie, ob bekannt ist, wie die Bürger von Neuhaus-Schierschnitz und Föritz den Polizisten vor Ort annehmen und ob diese Bürgernähe Wirkung zeigt. „Natürlich hake ich auch nach, ob inzwischen eine Planstelle für einen Kontaktbereichsbeamten für das Sonneberger Unterland geschaffen werden kann und fordere bei Ablehnung eine nachvollziehbare Begründung“, so Meißner. Eine letzte Frage beschäftigt sich außerdem mit der Ausstattung der vier Kontaktbereiche der Polizeiinspektion Sonneberg. „Ich bin gespannt, wie die Landesregierung beim Plenum Ende September zu dieser Frage Stellung beziehen wird!“