Das neue Halbjahr begann für die etwa 400 Sonneberger Schüler der Gemeinschaftsschule Sonneberg mit einem besonders aufregenden ersten Schultag: Vor dem Unterricht trafen sie sich ein letztes Mal vor ihrem alten Schulgebäude im Sonneberger Stadtteil Köppelsdorf, um dann gemeinsam zum Ersatzneubau in den naheliegenden Ortsteil Steinbach zu laufen. Der kollektive Fußmarsch markiert einen Neuanfang: Schüler und Lehrer lassen den alten, sanierungsbedürftigen Schulstandort hinter sich und starten gemeinsam in ihre Zukunft in einem neuen, modernen Lernumfeld nahe der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg (SBBS).

Somit sind die Schüler von nun an Teil eines in Thüringen einmaligen Bildungscampus, denn auf dem neuen Schulgelände können sowohl Hauptabschluss, Mittlere Reife oder Abitur (im Beruflichen Gymnasium der SBBS) als auch Berufsbildungsabschlüsse in vielfältigsten Gewerken und Techniker- und Fachschulabschlüsse absolviert werden. Die Schüler der Gemeinschaftsschule dürfen die vorhandenen Fachräume und Werkstätten sowie die Sporthalle und Freisportanlagen der SBBS mit benutzen und profitieren so von den vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten am neuen Bildungscampus.

Begonnen haben die Bauarbeiten im April 2017, nun ist das auf 504 Schüler ausgelegte Schulgebäude fertiggestellt – nur an den Außenanlagen wird noch weiter gearbeitet. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf etwa 5,3 Millionen Euro, der Freistaat Thüringen hat davon die größtmögliche Fördersumme von 3,4 Millionen Euro übernommen.

Sowohl die zeitlichen als auch die finanziellen Investitionen haben sich gelohnt: Schüler und Lehrer waren von den großzügigen, modernen und farbenfroh gestalteten Räumlichkeiten begeistert. Innerhalb des zweigeschossigen Atriumgebäudes der neuen Gemeinschaftsschule gruppieren sich die einzelnen Unterrichtsräume in den Gebäudeecken ringförmig um ein zentrales, von oben belichtetes Atrium mit repräsentativer Sitzstufenanlage. Dieses bildet in Ergänzung mit der hellen Eingangshalle, dem zuschaltbaren Mehrzweckraum und der angrenzenden Pausenfläche mit Freitreppe das Herzstück des Gebäudes und kann als offenes Raumgefüge für schulische Veranstaltungen genutzt werden. Im Erdgeschoss finden neben Klassenräumen auch die Verwaltung und der Mehrzweckbereich Platz. Die einzelnen Fachbereiche werden durch zusätzliche Gruppenräume und Lernbereiche in den Fluren ergänzt und bilden zusammen mit der nachhaltigen Materialwahl einen ansprechenden Rahmen für einen zukunftsfähigen, differenzierten Unterricht. Dabei werden auch die Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllt.

Zudem wurde auch die bestehende Busschleife auf dem Gelände überplant und vergrößert. Von hier wird die Gemeinschaftsschule künftig über einen großzügigen Vorplatz mit schattenspendenden Bäumen und Sitzmöglichkeiten erschlossen, welcher zugleich als allwettertauglicher Pausenbereich genutzt wird. Zur Neuhäuser Straße hin wird er durch eine teilbefestigte, untere Pausenfläche ergänzt. Eine breite Sitzstufenanlage vermittelt zwischen beiden Pausenbereichen und bietet als zentrales Element einen attraktiven Aufenthalts- und Funktionsbereich, der unter anderem als „Grünes Klassenzimmer“ oder für Theateraufführungen genutzt werden kann.