Gemeinde wartet auf die Entscheidung aus Erfurt

Eigentlich war im Vorfeld schon alles klar, die Ortsteile von Judenbach sollten mit dem Jahreswechsel 2013/2014 mit einem ordentlichen Vertrag als Stadtteile in die Stadt Sonneberg übergehen.

Doch nach einem kurzen Hin und Her zwischen der Ge­meinde Judenbach und der Stadt Sonneberg entschloss sich nun mehrheitlich der 15-köpfige Ge­meinderat der 2541 Einwohner zählenden Ge­meinde Judenbach dazu, sich nicht freiwillig der Stadt Sonneberg anzuschließen. Es wurde keine Einigkeit zwischen den Vertrags­partnern gefunden, die für die Judenbacher Gemeinderäte ak­zeptabel ge­wesen wä­ren. Bürgermeister Al­brecht Morgen­roth bedauert dies: „Zu den vertraglichen Rahmenbedingungen gab es keine Einigung.“ Und so konzentriert man sich nun auf das bevorstehende Jahr 2013. Hier­zu wurden in der aktuellen Ge­meinderatssitzung zahlreiche Bauaktivitäten beschlossen. In Heinersdorf wird das Sportlerheim für 50.000 Euro saniert. Auch in Jagdshof wird das Sportlerheim fertig gestellt, was mit 23.000 Euro zu Buche schlägt. Der Friedhof in Mönchs­berg erhält eine neue Einzäunung für 7.500 Euro und in Neuenbau stehen umfangreiche Sanierungen im Kulturhaus an. Für 50.000 Euro werden hier die Küche und die Toilettenanlagen erneuert. Am Weg zur Sportplatzanlage wird eine neue Straßenbeleuchtung errichtet und der Ausbau in der Bergluftstraße soll fortgeführt werden.

In Judenbach selbst werden an der ehemaligen Industriebrache „Koppelhund“ der Um­bau und die Sanierung weitergeführt. Hier laufen seit August 2012 die Baumaßnahmen zum neuen Multifunktionalen Zentrum, das über die Dorferneuerung gefördert wird und bis 2014 fertig gestellt sein soll. Der Wegebau in der Flurbereinigung und der Ausbau des Luther-Wanderweges werden weiter fortgesetzt. Die Kosten für diese zwei Vorhaben belaufen sich auf 12.000 Euro. So haben sich jetzt die Judenbacher auf das Warten um die Gebietsreform eingestellt. Erfurt muss jetzt entscheiden, wie es mit Judenbach weitergehen wird. „Lassen wir uns überraschen, haben doch gerade in den letzten Tagen zahlreiche Äußerungen zur „großen Gebietsreform“ Wogen in Politik und Bevölkerung geschlagen“, zeigt Bürgermeister Morgenroth auf. Die Gedankenspiele der Landräte von Sonneberg und Hildburghausen, dass Sonneberg sich Bayern anschließt oder doch in Thüringen bleibt, steht derzeit in der Diskussion. Sollte Sonneberg in das Coburger Land eingemeindet werden, würde sicherlich Judenbach mit dazu kommen oder zu einem „starken Unterland“ aus Föritz und Neuhaus-Schierschnitz zusammengeschlossen werden. Das sind aber Entscheidungen, die in Erfurt und München getroffen werden.

Martin Backert

 

Judenbach die Zahlen:

Einwohner: 2541

Gesamtfläche: 4.337,8 ha

Ortsteile: Heinersdorf, Jagds­hof, Mönchsberg, Neuenbau und Judenbach

Ärzte: 1 Zahnarzt, 2 Allgemeinärzte, 1 Hautarzt

Kindergärten: 2 „Zum kleinen Glück“ in Judenbach und „Zur Hanäschaffer Bimmelbah“ in Heinersdorf

Schulen: Grundschule „Dr. Martin Luther“ in Judenbach

Pfarramt: Pfarrer Thomas Freitag

Unterkünfte: 12 Pensionen

Gaststätten: 3 Stück

Kulturbereiche: Kultursaal 100 in Judenbach, Kultursäle in Heinersdorf und Neuenbau