Für ihre Verdienste rund um das Allgemeinwohl sind auch im Jahr 2021 insgesamt 14 Ehrenamtler aus dem Stadtgebiet Sonneberg im Namen des Landkreises gewürdigt worden. Wegen Corona gab es von Seiten des Kreises kein großes Stelldichein mit Bühnenprogramm, sondern eine ganz individuelle Ehrung von Bürgermeister Dr. Heiko Voigt im Ratssaal der Stadt. Der Rathauschef bedauerte zwar, dass die Würdigung zum wiederholten Male ohne den Empfang des Landrates, ohne Live-Musik, ohne persönlichen Händedruck und vor allem ohne all die anderen Ehrenamtler aus dem Landkreis stattfinden müsse. Trotzdem wolle er seine Wertschätzung für das Geleistete in den schwierigen Zeiten der Pandemie, gerade für auch für die Gemeinschaft und die Vereinsarbeit, persönlich ausdrücken. Heiko Voigt lud, soweit möglich, zu einzelnen Terminen ins Rathaus ein und überreichte eine kleine Anerkennung seines Hauses – freilich mit gebührend Abstand. Vom Landkreis Sonneberg erhielten die Geehrten eine Dankeschön-Urkunde und ein Präsent, die von Bürgermeister Dr. Voigt stellvertretend übergeben wurden.
So vielseitig wie die Vereinslandschaft in der Stadt Sonneberg ist, so breit gefächert waren die bei Uwe Oberender, dem Ehrenamtsbeauftragten des Landratsamtes, eingereichten Vorschläge für die Ehrung. Was alle Frauen und Männer eint, ist die oft jahrzehntelange Tätigkeit für ihren jeweiligen Verein. Urgesteine wie Klaus Fischer, der seit mehr als sieben Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv ist und trotz seines hohen Alters noch besonderes Augenmerk auf die vielseitige Bewegungsschulung der kleinsten Vereinsmitglieder im 1. FC Sonneberg 04 legt, war dabei. Ebenso wurde Gewichtheber Jürgen Greiner, der seit 2010 als Vorsitzender des Sonneberger Budokan-Vereins wirkt, die Auszeichnung des Landkreises, überbracht vom Bürgermeister, zu teil. Sportlich unterwegs ist seit Beginn der 1990-er als Übungs- und Nachwuchsleiter beim TSV „Germania 1884“ Sonneberg West Uwe Stark, der vom Kreissportbund ins Rennen um die Ehrenamtswürdigung geschickt wurde. Ein weiterer Vorschlag des Kreissportbundes Sonneberg überraschte Roslin Sattler, die seit mehr als drei Jahrzehnten die Damensportgruppe des SC 06 Oberlind als engagierte Abteilungs- und Übungsleiterin leitet. Aus dem Verein selbst kam die Anregung, Burkhard Florian zu würdigen, der seit 1967 beim SC 06 Oberlind aktiv ist: „Er ist der Fels in der Brandung, führt die Fäden im Hintergrund und hält unauffällig alles zusammen“, schrieben seine Mitstreiter im Verein.
Auch Egon Drexel, langjähriger Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins T 176, nun im Judenbacher Zuchtverein unterwegs, erhielt die Ehrung des Bürgermeisters. Gartenfreund Bernd Hausdörfer, seit 19 Jahren im Vorstand der Gartenanlage Pistor e. V. aktiv, durfte sich ebenfalls über ein Dankeschön für seine Mühen freuen. „Seine ehrenamtlich geleisteten Stunden lassen sich nicht beziffern“, beschrieb es Schriftführerin Heidemarie Freitag im Namen des Vorstandes. Ulrich Bergner ist seit 2004 1. Vorsitzender des Männerchores Steinbach – ihm war stets ein Anliegen, das kulturelle Leben mit unermüdlichem Einsatz zu bereichern. Er nahm mit einem lachenden und einem weinenden Auge die würdigenden Worte entgegen. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich den Verein zu Grabe tragen muss“, sagte er. Denn zum Ende des Jahres löst sich der Männerchor Steinbach e.V. 1899 mangels Sängern auf, ließ er wissen.
Alle Vereine mühen sich auch zu Pandemie-Zeiten redlich, Kontakt zu ihren Mitgliedern zu halten. So informierte Johanna Kirchner etwa, dass eine Briefaktion des Museums- und Geschichtsvereins Sonneberg unter aktiver Mitarbeit von Gabi Lemnitzer jetzt in ein Büchlein münden soll mit Erinnerungen an das Spielzeugmuseum und in Bezug auf Spielzeug aus Sonneberg. Bürgermeister Dr. Heiko Voigt ehrte Gabi Lemnitzer unter anderem deshalb als vielseitige Organisatorin, die überdies bei keinem Fest am Deutschen Spielzeugmuseum fehlen darf. Jeden Cent des Deutschen Alpenvereins, Sektion Sonneberg, hat Sigrid Elle im Blick. Seit 2006 ist sie Mitglied und seit 2007 als Rechnungsprüferin im Einsatz. „Diese Tätigkeit hat für die Sektion Sonneberg große Bedeutung und verlangt ein hohes Verantwortungsbewusstsein, weil durch die Wirkungsstätte Purtschellerhaus am Hohen Göll bei Berchtesgaden, den Klettergarten bei Blechhammer und der Kletterhalle ein umfangreicher Zahlungsverkehr mitzahlreichen Kostenstellen und beträchtlichen Werten zu prüfen ist“, nannte der Vereinsvorstand in seinem eingereichten Vorschlag die Gründe für die Auszeichnung.
Als Neufanger Bergwachtmitglied ist Anja Hoyer in allen Bereichen sehr aktiv. Sowohl im Hinblick auf medizinische Einsätze und Weiterbildungen als auch bezogen auf Arbeitseinsätze an der Bergwachthütte – „sie ist immer dabei, wenn es um schnelle und unkomplizierte Lösungen geht“. Als Stellvertreterin des Bereitschaftsleiters und als Schatzmeisterin bringe sie sich vielfältig ein, so Volker Bätz von der Bergwacht in Neufang. Auch sie nahm die Würdigung ihres Engagements von Bürgermeister Dr. Heiko Voigt im Rathaus entgegen. Gleich zwei Aktivposten der Sonneberger Eisenbahnfreunde haben es laut Vorstand Norbert Föller verdient, einmal genannt zu werden, wenn es um das Thema Engagement geht: Carlo und Reiner Mittmeier. Diese beiden seien maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass das Lokbahnhofgelände überhaupt noch erhalten und wieder zum sehenswerten Anlaufpunkt für Gäste aus nah und fern geworden sei.
Die Sonnebergerin Beate Sommer wurde vom Vorstand des Vereins Lebenswasser auf die Auszeichnungsliste gesetzt: Seit über 20 Jahren ist sie ehrenamtlich für den Verein tätig, koordiniert die Verbindung zum Lohnbüro und organisiert die Veranstaltungen. „Außerdem unterstützt sie die Arbeit im Kinderhaus zusammen mit Beate Gundermann“, nennt Steffen Fechner, Vorstandsvorsitzender, die Verdienste im Verein. Für das Mädchen-Ferienlager in Mönchsberg opfert sie eine Woche Urlaub und ist zudem bei den Arbeitseinsätzen im Abenteuerland präsent.