Die kleinen Fans bringen ihr selbstgemalte Bilder mit und umarmen sie, nach ihrem Auftritt gibt es tosenden Applaus und sogar Elke Protzmann, die Zweite Bürgermeisterin von Neustadt, kommt vorbei und bittet sie um ein Autogramm: Als Natali Vrtkovska aus Neustadt bei Coburg als Ehrengast zu „Karaoke am See“ ins SeeCafé im Freizeitpark Villeneuve-sur-Lot kommt, wird deutlich, dass sie seit ihrer Teilnahme an der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ viel positives Feedback bekommt. Im Interview hat uns Natali verraten, wie es sich anfühlt, plötzlich so viel Zuspruch zu erhalten, wie sie die Zeit bei „Deutschland sucht den Superstar“ erlebt hat und ob sie es sich vorstellen könnte, noch einmal mitzumachen.

Hallo Natali! Wahnsinn, dass du es bei „Deutschland sucht den Superstar“ so weit geschafft hast! Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, dich bei „DSDS“ zu bewerben?

Natali: Die Musik begleitet mich, seitdem ich denken kann. Schon als kleines Mädchen habe ich gerne gesungen und seitdem zieht es mich auch auf die große Bühne. Als ich 15 Jahre alt war, habe ich es bei einer anderen Castingshow probiert, aber ich war wahrscheinlich einfach noch ein bisschen zu jung. Als ich im vergangenen Jahr den Werbespot von „DSDS“ im Fernsehen gesehen habe, hat mir mein Bauchgefühl gesagt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist – und es hat mich nicht getäuscht.

Bist du vor deinen ersten Auftritten vor der Jury nervös gewesen?

Natali: Naja, so richtig nervös war ich nicht. Aber ich habe mir schon den Kopf darüber zerbrochen, ob meine Performance am Ende reicht oder die ganze Aufregung am Ende umsonst war. Das hat mich schon etwas unter Druck gesetzt.

Was hast du gemacht, um die Zweifel bei deinem Auftritt auszublenden?

Natali: Ich habe mir vor dem Auftritt immer wieder gesagt, dass ich einfach ich selbst bleiben werde und mein bestes gebe –dann liegt es nicht mehr in meiner Hand, ob meine Leistung am Ende ankommt oder nicht.

Am Ende hat es zum Glück ja gereicht und du hast es in den Recall geschafft. Wie hat es sich angefühlt, den heiß begehrten Recall-Zettel in der Hand zu halten?

Natali: Es war ganz eigenartig, fast wie ein Traum – ich habe lange nicht realisiert, was in dieser kurzen Zeit vor der Jury eigentlich passiert ist. Ich habe den gelben Zettel eine ganze Weile anschauen müssen und nach etwa einer Woche wurde mir so langsam bewusst, was er eigentlich bedeutet.

Hast du den Recall-Zettel noch?

Natali: Natürlich! Er wurde sogar einlaminiert und hat einen ganz besonderen Platz im „heiligen Ordner“ bekommen. Da habe ich alle Unterlagen und Dokumente, die mit meiner Zeit bei „DSDS“ zusammenhängen, einsortiert, damit nichts verloren geht.

Wie war denn der Recall für dich?

Natali: Der Recall war eine wahnsinnig intensive Zeit. Ich stand eigentlich die ganze Zeit unter Hochspannung und unter großem Druck. Aber ich habe auch so viele schöne Dinge erlebt und hatte eine Menge Spaß.

Hattest du in deiner Zeit bei „DSDS“ viel mit den Jurymitgliedern zu tun?

Natali: Dieter war etwas zurückhaltender, aber Oana, Xavier und Pietro waren oft bei uns Kandidaten und sind sogar mit uns essen gegangen.

Welcher deiner Auftritte hat dir am meisten Spaß gemacht?

Natali: Am schönsten fand ich es, gemeinsam mit Momo „Love Someone“ am Strand zu singen. Die Kulisse war einfach traumhaft. Und da ich so eine „Strandmaus“ bin, war es auch von Anfang an mein Ziel, mindestens so weit zu kommen, dass ich auch einmal am Strand singen darf.

Bist du traurig darüber, dass so kurz vor den Mottoshows für dich Schluss war?

Natali: In dem Moment war ich klar traurig und enttäuscht darüber. Aber eigentlich stand die Top-10 gar nicht bei mir im Fokus, ich wollte einfach nur raus auf die Bühne. Es ist zwar schade, dass ich es am Ende nicht auf die ganz große Bühne geschafft habe, aber schlussendlich weiß man nie, wonach gerade gesucht wird und deshalb zerbreche ich mir nicht mehr den Kopf darüber.

Wie war es für dich, dich selbst im Fernsehen zu sehen?

Natali: Es war total ulkig! Ich habe mich ständig gefragt: Oh je, was machst du da eigentlich? Warum fasst du dir denn schon wieder in die Haare? Und habe ich das wirklich so gesagt? Aber mit der Zeit habe ich gelernt, immer besser mit der Kamera umzugehen und in den späteren Folgen sind mit diese Kleinigkeiten nicht mehr so stark aufgefallen. Für mich war es auch spannend, welche Ausschnitte wohl ausgestrahlt werden. Es wurde unheimlich viel Filmmaterial gesammelt und am Ende haben es die dramatischsten Szenen in die Sendung geschafft – dabei verlief die meiste Zeit eigentlich ganz harmonisch und entspannt.

Hat sich seit deiner Teilnahme bei „Deutschland sucht den Superstar“ etwas in deinem Leben verändert?

Natali: An sich hat sich nichts gravierendes verändert. Ich stehe immer noch morgens auf und gehe zur Arbeit, komme danach nach Hause, quatsche mit meiner Mama und gehe am Abend ins Bett – so wie vorher auch. Aber plötzlich bekomme unheimlich viel positives Feedback von meiner Fanbase, gerade über die Sozialen Medien. Das ist irgendwie verrückt: Ich bin doch immer noch dieselbe wie davor, aber trotzdem werde ich ganz anders wahrgenommen. Ich denke, es wird noch etwas dauern, bis ich mich daran gewöhne.

Welcher der verbliebenen DSDS-Kandidaten könnte deiner Meinung nach das Rennen am Ende machen?

Natali: Da bin ich total überfragt. Es ist in diesem Jahr schwer zu sagen, wer wohl gewinnen wird –jeder verbliebene Kandidat ist einzigartig. Talent haben sie alle, nun kommt es nur noch darauf an, was die Zuschauer sehen wollen, und das kann ich schwer einschätzen. Ich drücke einfach nur allen die Daumen, dass sie am Ende mit ihrer Platzierung glücklich sind und die Chance bekommen, danach mit der Musik weiterzumachen.

Möchtest du in deiner Zukunft mit der Musik weitermachen? Oder dich sogar noch einmal bei DSDS bewerben?

Natali: Noch einmal bei DSDS mitmachen? Also Lust darauf hätte ich auf jeden Fall. Schließlich hat in dieser Staffel alles gepasst: Meine Auftritte liefen super, mit den anderen Kandidaten habe ich mich prima verstanden und insgesamt war die Atmosphäre durchweg entspannt. Aber wenn ich noch einmal mitmache und dann läuft alles schief? Das könnte mir die schönen Erinnerungen an DSDS kaputt machen. Deshalb müsste ich mir diesen Schritt gründlich überlegen. Mit der Musik möchte ich aber auf jeden Fall weitermachen – das ist meine Leidenschaft!