Nach den durchweg positiven Erfahrungen mit dem Integrationsprojekt für junge Flüchtlinge ist nun die zweite „1+3“-Fachklasse des vierjährigen Ausbildungsmodells an der Staatlichen Berufsschule I Coburg gestartet. Die 13 jungen Männer sind bereits seit zwei Wochen in Ausbildungsbetrieben in Stadt und Landkreis Coburg, ab jetzt stehen auch Deutsch- und fachbezogener Unterricht auf dem Lehrplan. Wegen der zusätzlichen Herausforderung der Sprachvermittlung wird die Ausbildungszeit um ein Jahr verlängert. Dennoch stehen den Unternehmen qualifizierte Fachkräfte mindestens ein bis zwei Jahre früher zur Verfügung als im bisherigen abgekoppelten System mit dem vorgelagerten zweijährigen Besuch der Integrationsklasse.
Bei der Begrüßung zum ersten Unterrichtstag informierte der Schulleiter, Oberstudiendirektor Anton Staudigl, über Abläufe, Ansprechpartner sowie Organisatorisches und forderte konstruktiven, konfliktfreien Umgang miteinander. IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel verwies auf die vielfältigen Hilfsangebote von IHK-Ausbildungsakquisiteur und Betreuer für Flüchtlinge, Merouane Qsiyer. Er wünschte den „1+3“-Azubis viel Erfolg und „Durchhaltevermögen für diesen Weg“.
Über den Start des zweiten „1+3“-Jahrgangs freut sich IHK-Präsident Friedrich Herdan, der aufgrund geschäftlicher Termine aus dem Ausland sein Statement abgab: „Die bisherigen Erfahrungen mit unserem bundesweit einmaligen Pilotprojekt werden von allen Beteiligten als sehr positiv eingestuft, weil es die Integration von Geflüchteten durch die Verzahnung von Spracherwerb und beruflicher Bildung bei Zahlung der Ausbildungsvergütung und damit Möglichkeit des selbst bestimmten Lebens sehr effektiv voranbringt.
Für erfolgreichen Start und Fortsetzung gilt der Dank dem Bayerischen Kultus-, dem Wirtschafts- und dem Sozialministerium, der Agentur für Arbeit und insbesondere der gewerblichen Berufsschule I Coburg und den beteiligten Unternehmen, die sich durch ein hohes Maß an Engagement, Aufgeschlossenheit und Flexibilität auszeichnen. Wichtig für das Gelingen von ‚1+3‘ ist natürlich auch unser IHK-Ausbildungsakquisiteur und Betreuer für Flüchtlinge, Merouane Qsiyer. Für die Mitgliedsunternehmen ist Merouane Qsiyer Ansprechpartner während des gesamten Ausbildungsprozesses. Mittlerweile haben wir Anfragen von Unternehmen aus dem Bundesgebiet sowie von anderen Kammern in Bremen und Frankfurt am Main. Ich bedanke mich nochmal bei allen Beteiligten und es wäre gut, wenn unsere Coburger Initiative überregional Nachahmung findet“, schließt der IHK-Präsident.“