Thema: Mediation – eine Alternative zum Gerichtsverfahren

Lange, über Jahre dauernde Rechtsstreitigkeiten sind unbefriedigend, zermürbend und unwirtschaftlich. Spätestens seit immer mehr Rechtsschutzversicherer die Kosten für eine Mediation z. B. auch in Familiensachen übernehmen, wird Mediation eine ernstzunehmende Alternative zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Seit Inkrafttreten des deutschen Mediationsgesetzes im Juli 2012 sind die Pflichten des Mediators und der wesentliche Verfahrensablauf auch gesetzlich geregelt, das schafft Klarheit und Rechtssicherheit.  Was bedeutet nun Mediation? Mediation heißt Vermittlung und ist ein freiwilliges Verfahren, d. h. keiner der Beteiligten kann gezwungen werden, an einer Mediation teilzunehmen, jeder kann jederzeit abbrechen, der Weg ins gerichtliche Verfahren bleibt offen. Wie läuft eine Mediation ab? Die Beteiligten wählen gemeinsam einen Mediator ihres Vertrauens, der die Mediation leitet. Zu Beginn besprechen sie, welche Themen behandelt werden sollen. Danach geht es um die Frage: Was ist wem zu den festgelegten Themen wichtig? Diese Interessenklärung ist das Kernstück der Mediation. Aufgabe des Mediators ist es hier, zu deeskalieren, zu versachlichen, zu erfragen, worum es wirklich geht. Schon die Tatsache, dass man weg von gegenseitigen Schuldzuweisungen und hin zu einer sachlichen Aufstellung der eigenen Gedanken und der Bedürfnisse des Gegners kommt, öffnet den Weg für ganz andere, oft viel umfassendere Lösungen. Auch wenn die Kaffeekanne auf dem Tisch zu fast jedem Bild aus einem Mediationsverfahren gehört, täuscht das Bild der lockeren Kaffeerunde. Mediation ist immer zielgerichtet und ergebnisorientiert. Am Ende einer erfolgreichen Mediation steht eine Vereinbarung, die dann erforderlichenfalls beurkundet oder bei Gericht als Vergleich protokolliert wird. Adressen von Mediatoren in Ihrer Nähe finden Sie unter www.mediator-finden.de. Die Rechtsanwaltskammer Thüringen (www.rechtsanwaltskammer-thueringen.de, Tel.Nr. 0361 654880) führt eine Liste, in der insbesondere auch Anwälte mit Mediationsausbildung eingetragen sind.

 

Quelle: Rechtsanwältin Monika Schneider-Hölzlein