Neuhaus-Schierschnitz – ein Juwel in Südthüringen

Die Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz liegt im Südosten des Landkreises Sonneberg. Eingebettet zwischen dem Frankenwald, dem Maintal und dem Thüringer Wald gehört Neuhaus-Schierschnitz zu einer besonders schönen Landschaft. Aufgrund seiner Lage bezeichnen viele Bürgerinnen und Bürger ihren Heimatort als eines der schönen Tore Thüringens nach Franken.

Neuhaus-Schierschnitz besteht als Einheitsgemeinde in seiner heutigen Form aus den Ortschaften Neuhaus-Schierschnitz, Lindenberg, Rotheul und Sichelreuth. Die Gemeinde hat eine Fläche von 23,21 Quadratkilometern. Hier leben knapp 3.300 Einwohner. Im Regionalplan Südthüringen wird Neuhaus-Schierschnitz als Siedlungs- und Arbeitsschwerpunkt eingestuft. Wohnortnah und zentral können hier alle Versorgungseinrichtungen und Dienstleister erreicht werden. Neuhaus-Schierschnitz sieht sich ländlich geprägt. Immer spürbarer wird das Interesse junger Menschen und Familien, ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz zu suchen. Dies führt natürlich auch zu einer Stabilisierung der Einwohnerzahlen und einer Verbesserung der Altersstruktur.

Bürgermeister Andreas Meusel (CDU) verweist – nicht ohne stolz – darauf, dass Neuhaus-Schierschnitz eine sehr wechselvolle Geschichte besitzt, „getragen vom Fleiß seiner Bürgerinnen und Bürger, geprägt von seinen Traditionen und geleitet von der Liebe zur Heimat“.

Eigenständiger Lebens- und Wirtschaftsraum
Die Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz war und ist ein eigenständiger Lebens- und Wirtschaftsraum. Als Lebensader läuft dieB89 durch die Gemeinde und gibt ihr somit eine überörtliche Bedeutung. Als Verkehrspunkt zwischen den Zentren Sonneberg und Kronach bestht mit der Verkehrsader B89 eine Anbindung sowohl an das Sonneberger Unterland, als auch an den oberfränkischen Kronacher Raum. Diese günstige Verkehrslage mit guter Anbindung ermöglichte auch die Ansiedlung einer Vielzahl von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Durch diese Ansiedlungen konnten Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden. Hierin kann man auch die gestiegene Lebensqualität für die Menschen der Region sehen. Neuhaus-Schierschnitz verfügt über eine bemerkenswerte Infrastruktur. Für jeden Lebensabschnitt ist die Gemeinde in der Lage, Angebote zu schaffen und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zu bedienen. Beginnend mit der Betreuung der Kleinst- und Kleinkinder in dem Kindergarten, über die Schulbildung in einer Thüringer Gemeinschaftsschule, über die Möglichkeit der Lehr- und Berufsausbildung in den zahlreichen Handwerksbetrieben über die Gestaltung des Erwerbslebens bis hin zu familiären Verwurzelung im Ort kann und will die Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz Bezugs- und Lebensmittelpunkt sein.

 

Freizeit, Sport und Tourismus
Auch auf dem Sektor der Freizeiteinrichtungen hat die Gemeinde einiges zu bieten. Neben zwei großen Sportplätzen und einer Sporthalle, einer Skaterbahn und einer Beachvolleyball-Anlage hat Neuhaus-Schierschnitz ein wunderschön gelegenes Freibad. „Die Arbeit mit unseren Kindern und Jugendlichen hat in unserer Gemeinde Priorität“, so Bürgermeister Andreas Meusel. Er verweist auf die umfangreichen Vereinstätigkeiten, bei der alle Generationen angesprochen werden und für den Bestnd von Kultur und Tradition sorgen. Neben den Kleintierzuchtvereinen un ddn Gartenbauvereinen gibt es die Sportvereine, den Trachtenverein, den Musikverein, den Burgverein sowie vier Feuerwehrvereine. Auch die Kirchengemeinde arbeitet sehr engagiert und sorgt sich um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger aller Altersschichten. „In Neuhaus-Schierschnitz wird das Ehrenamt vorbildlich ausgeübt“, so der Bürgermeister.

Auch der Tourismus ist ein Bestandteil des Gemeindelebens. Der Burgberg mit Burg, Schloss und Kirche ist unter anderem ein Anziehungspunkt. Die Burg wurde in den letzten Jahre mit viel Eigenleistung und mit Fördergeldern saniert, restauriert und ausgebaut. Das Heimatmuseum zeigt unter anderem auch auf, dass die Steinkohle in Neuhaus-Schierschnitz einst ein eigener Wirtschaftszweig war, davon zeugt noch der Steinkohlebergbau-Wanderweg.

 

Kernstück: Industrie
Das Kernstück der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz ist jedoch seine Industrie. Die eigentliche Entwicklung der Industrie von Neuhaus-Schierschnitz greift zurück in das Jahr 1803 mit der Gründung einer Ziegelhütte. In den darauffolgenden Jahren entstanden im Raum Neuhaus-Schierschnitz weitere Industriezweige. Der Unternehmer und deutsche Eisenbahnpionier Joseph Meyer, bekannt durch die Herausgabe des Meyer‘schen Conversations-Lexikons, kaufte sich 1841 in die Schürfrechte der Steinkohlevorkommen in Neuhaus ein. 1845 legte er den Grundstein für die Hüttenwerke bei Neuhaus. Er träumte damals von einem neuen deutschen Ruhrgebiet im Herzen Deutschlands. Das Schicksal der Metallindustrie in Neuhaus wurde endgültig durch die doch geringen Mengen an Steinkohle besiegelt. Doch Neuhaus-Schierschnitz hatte ein weiteres „Gold“ unter der Erde, den Porzellansand. Die Porzellanindustrie nahm einen kometenhaften Aufstieg.

In den Siemens-Schuckert Werken arbeiteten z. B. im Jahre 1925 bis zu 2.500 Arbeiter am Industriestandort Neuhaus. Mit der Herstellung von Isolatoren, Hoch- und Niederspannungsporzellanen und Installationsmaterial war ein neuer Industriezweig gefunden worden. Ohne die Funken unserer Isolatorzündkerzen wären Trabant, Wartburg und Simson nie gefahren. Neuhaus-Schierschnitz wurde nunmehr als VEB Elektrokeramische Werke (EKS) Betriebsteil II geführt. Zu dieser Zeit arbeiteten über 1.000 Beschäftigte in diesem Betrieb. Nach der Wende war das Ziel klar: Industrie nicht aufgeben, Arbeitsplätze schaffen. „Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Kommune, aus dem Landkreis und aus dem Land Thüringen begann die Neugestaltung des Industriestandortes Neuhaus-Schierschnitz.
Aus den Industriestandorten Eschenbach I und II sowie Altstandort Tridelta entstand unser heutiges Industriegebiet. Zur damaligen Zeit war dieser Standort eines der größten zusammenhängenden Industriegebiete des Landkreises“, zeigt Bürgermeister Meusel auf. Neben der Produktion gehören auch die Forschung und Entwicklung zu den Standbeinen der Neuhaus-Schierschnitzer Industriebetriebe. Hier wird nicht nur auf deutschlandweitem Niveau, sondern auch auf europaweitem, sogar auf weltweitem Niveau Arbeit geleistet. Durch die Ansiedlung der Industrie entwickelte sich im Raum Neuhaus-Schierschnitz ein Arbeitsplatzschwerpunkt. Heute arbeiten im Bereich der Industrie über 1200 Menschen.

Neuhaus-Schierschnitz hat etwa 1500 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Davon zu verzeichnen sind ungefähr 750 Einpendler. Die Industriebetriebe sowie die Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sind eng mit dem Ort verbunden. Sie unterstützen das gesellschaftliche Leben. Sie beteiligen sich am Vereinsleben, gestalten Feste mit aus und genießen traditionelle Aktivitäten.

Zur Infrastruktur gehören berufsorientierte Handwerksbetriebe, wie unter anderem Baugewerbe, Frisör, Kfz, Steinmetz, Heizung, Klempner, Maler, Gartenbau, Schneiderei, Schuster, Schmied, Floristik, Elektrik, Fotograf. Zur Nahversorgung gehören auch zwei Einkaufsmärkte, zwei Fleischereien, eine Bäckerei und eine Post. Auch die ärztliche Versorgung ist vor Ort erwähnenswert. Zwei allgemeinpraktizierende Ärzte, ein Kinderarzt, zwei Zahnärzte, eine Apotheke, zwei Physiotherapien und die Mutter-Kind-Kureinrichtung sorgen für den Gesundheitszustand der Bevölkerung.
Zwei Autohäuser, eine Tankstelle (die einzige im Sonneberger Unterland), ein Baustoffhandel, zwei Einzelfachhandel, ein Einrichtungshaus, Sparkasse und VR-Bank, ein Hotel und fünf Gaststätten unterstreichen die gute Infrastruktur.

 

Herausragendes Schulangebot
Einen großen Bezug haben unsere Betriebe zur Grundschule und Thüringer Gemeinschaftsschule Klassen 5 – 10. Für sie ist die Schulbildung vor Ort unabkömmlich. Auch sie erkennen, dass Bildung vor Ort die Grundlage für zukünftige Fach- und Führungskräfte ist. Zielgerichtete Kooperationsverträge vertiefen die Zusammenarbeit. Schulische Lehrplanziele, Bildungsinhalte und Erziehungsgrundlagen lassen sich in der Gemeinde bestens umsetzen. Stolz blicken wir auf die Verknüpfung der Dienstleistungen und der Industrie mit unseren beiden Schulen. Beide Schulen wissen um die Bedeutung des Schulstandortes und gestalten unsere Bildungslandschaft mit. Die Schulleitungen der GS Neuhaus-Schierschnitz und die TGS 5 – 10 „Joseph Meyer“ setzen die Gesetzesvorlagen einer Thüringer Gemeinschaftsschule voll um. Für sie bedeutet dies ein gemeinsames längeres Lernen an einem Schulstandort unter einer Schulleitung mit einem einheitlichen Schulkonzept. Gerade hier im ländlichen Raum mit seinen besonderen sozialen und infrastrukturellen Gegebenheiten ist die Thüringer Gemeinschaftsschule die Zukunft. Sie ist die einzige TGS Klassen 1 – 10 im Landkreis Sonneberg. che