Coburger Studenten entwickeln Ideen für ein neues Stadtquartier
am ehemaligen Güterbahnhof in Sonneberg

 

Der ehemalige Güterbahnhof in Sonneberg soll zu einem modellhaften Stadtquartier weiterentwickelt werden.

Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, die das Gelände von der Bahn AG übernehmen wird, erarbeitet gemeinsam mit dem Studiengang Architektur der Hochschule Coburg visionäre Ansätze für das neue Quartier. Sonnebergs Bürgermeister und seit über zwei Jahrzehnten Baudezernent der südthüringischen Stadt, Dr. Heiko Voigt, zeigt im Gespräch mit dem amadeus Magazin auf, wie der Fortschritt des Projektes sich derzeit darstellt.

Die Professoren Mario Tvrtkovic und Hans-Peter Hebensperger-Hüther sowie der Dozent Renee Lorenz setzten sich gemeinsam mit ihren Studierenden des Fachbereichs Architektur mit dem Areal auseinander und konnten bereits im Juli ihre Entwürfe präsentieren.

Auftakt für die Gestaltung der „Bahn-City Sonneberg“

Das etwa sechs Hektar große Areal des ehemaligen Güterbahnhofs soll zu einem modellhaften Stadtquartier werden, so Dr. Heiko Voigt und führt aus: „Hier sollen künftig Menschen wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen“. Erste Pläne zu Vorstellungen der Stadtentwicklung im Herzen Sonnebergs konnten bereits im März präsentiert werden. Frank Krätzschmar, Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen sowie Prof. Mario Tvrtkovic, Prof. Hans-Peter Hebensperger-Hüther und Dipl. Ing. Renee Lorenz von der Fakultät Design, Studiengang Architektur an der Hochschule Coburg, und Voigt führten erst gemeinsame Gespräche und erläuterten Vorstellungen. Die Stadt, die LEG Thüringen und die Hochschule wollen in Kürze einen Masterplan für das Quartier entwickeln, nachdem die Studierenden der Hochschule Coburg im Sommersemester erste Entwürfe, im Sinne von Visionen, für die vielfältigen Nutzungen im neuen Stadtquartier „Bahn-City Sonneberg“ erarbeiteten.

„Der ehemalige Güterbahnhof eröffnet durch seine zentrale Lage zwischen der Innenstadt und dem bevölkerungsreichen Wohngebiet Wolkenrasen ein hervorragendes Entwicklungspotenzial“, erläutert Bürgermeister Dr. Heiko Voigt im amadeus-Gespräch und führt aus „Uns bietet sich hier die Chance zur Entwicklung eines innerstädtischen Areals mit überregionaler Ausstrahlung eines Stadtquartiers für Arbeiten, Freizeit und Kultur, mit Raumangeboten für die Berufsfelder der Zukunft, für junge Gründer und Kreative. Und das direkt an der Achse zur Metropolregion Nürnberg“. Der Bürgermeister zeigt auf, dass, wenn alles realisiert ist, die gesamte Region noch ein bisschen mehr zusammenrücken wird. Mit einer Schienenverbindung von Sonneberg zum ICE-Punkt Coburg sind es nur wenige Minuten und von Coburg nach Berlin nur noch zweieinhalb Stunden. Bamberg, Nürnberg und München sind ebenso in kürzester Zeit erreichbar.

Moderne überregionale Verkehrsinfrastruktur

Eigentümerin der Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs ist die LEG Thüringen, die über eine mehr als zwanzigjährige Erfahrung im Aufgabenfeld der innovativen Stadtentwicklung verfügt. „Wir verfolgen eine integrierte, ganzheitliche Strategie bei der Entwicklung des Quartiers“, kündigte LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar an. „Grundlage für die weiteren Schritte wird ein integrierter Masterplan sein, und wir beziehen aktiv wichtige Partner wie die ansässigen Wohnungsbauunternehmen, Wirtschaftsunternehmen, Vereine und Bürger mit ein.“ Das Areal soll künftig Raum bieten für neue Wirtschaftszweige aus den Bereichen Informationstechnologie, Social Media und Design, eine räumliche Verknüpfung mit dem nahe gelegenen „Campus Wolkenrasen“, der vorschulische Betreuungs- und schulische Bildungsstätten beherbergt, ist ausdrücklich vorgesehen. Wichtiger Aktivposten des Standortes ist seine Lage direkt am Umweltbahnhof Sonneberg, der einerseits als Verkehrsknoten verschiedene Verkehrsarten zusammenführt (Bahn, Bus, Auto, Fahrrad) und andererseits angebunden ist an die moderne überregionale Verkehrsinfrastruktur.

„Als Hochschule in Nachbarschaft zu Sonneberg ist es für uns eine reizvolle Herausforderung, Impulse für dieses Vorhaben innovativer Stadtentwicklung in unserer gemeinsamen Region zu geben“, erklärt Prof. Mario Tvrtkovic von der Hochschule Coburg. „Vor dem Hintergrund der Mitgliedschaft Sonnebergs in der Metropolregion Nürnberg und seiner besonderen Lage in der Verlängerung der Oberfränkischen Städteachse Nürnberg-Erlangen-Fürth-Bamberg-Coburg erlangt die hier geplante zukunftsweisende Stadtentwicklung auf einer vergleichsweise großen Potenzialfläche tatsächlich überregionale Bedeutung, können wir hier ein modellhaftes Beispiel für neue Formen der Quartiersentwicklung im 21. Jahrhundert aufzeigen“. Bürgermeister Dr. Heiko Voigt zeigt sich begeistert von der Zusammenarbeit „sowohl mit der LEG als auch mit der Hochschule Coburg“. Wie realisierbar das Vorhaben ist, weiß Voigt noch nicht einzuschätzen, hofft aber sehr auf die Lösung der noch bestehenden Probleme mit der Deutschen Bahn AG, damit die LEG hier schnellstens etwas Zukunftsweisendes auf den Weg bringen kann. Mit Beginn der 2020er Jahre könnte das neue Stadtviertel Formen annehmen. Interessierte Anleger oder Firmen können bei der Stadt Sonneberg oder direkt bei der LEG Thüringen vorstellig werden.

Entwürfe werden ausgestellt

Die studentischen Entwürfe liegen jetzt vor, wurden bereits von einer Jury begutachtet und werden in Kürze im Rathaus Sonneberg der Öffentlichkeit vorgestellt. „Die über zehn unterschiedlichsten Vorstellungen und Vorschläge zur Realisierung eines neuen Stadtviertels reichen von visionär bis durchaus realisierbar“, so Heiko Voigt. Zur Ausstellungseröffnung erwartet der Bürgermeister auch die Vertreter der LEG Thüringen sowie die Professoren und Studenten der Hochschule Coburg, die ihre Arbeiten persönlich präsentieren werden. che