Neuhaus-Schierschnitzer Hauptamtsleiter Karl-Heinz Körner wurde feierlich verabschiedet

Nach 23 Jahren im Amt als 2. Bürgermeister und Hauptamtsleiter, verlässt nach Bür­germeister Hennrik Ober­en­der im vergangenen Jahr, auch der 2. Mann der „erst­en Stunde“, Karl-Heinz Körner das Neuhaus-Schierschni­tzer Rathaus.

Bei einer Feierstunde im Festsaal des Schierschnitzer Rathauses wurde der scheidende Hauptamtsleiter Karl-Heinz Körn­er in den wohlverdienten Ruhe­stand verabschiedet. Neben den Bürgermeistern Albrecht Morgenroth (Judenbach), Jürgen Köpper (Frank­enblick) und Ro­land Rosenbauer (Föritz) kamen zahlreiche Vertreter aus den umliegenden Behörden und Ver­waltungen, um dem 61-jährigen Körner ein herzliches Lebewohl zu sagen. Auch sein langjähriger Begleiter Hennrik Oberender, Bürgermeister der Gemeinde von 1990 bis 2012, nahm an der Verabschiedung teil. Beide gingen über 20 Jahre gemeinsam durch „dick und dünn“, immer zum Wohl der Ge­meinde Neuhaus-Schierschnitz. Der amtierende Neuhaus-Schierschnitzer Bürgermeister Andreas Meusel dankte Karl-Heinz Körner für dessen großen Einsatz, besonders in den ersten Jahren nach der Wende. „Oberender und Sie, lieber Karl-Heinz Körner gestalteten gemeinsam und zielstrebig das ‚Neue‘ Neuhaus-Schierschnitz“, so der Bürgermeister. Es wurden Strukturen für Neuhaus-Schierschnitz geschaffen, die sich die beiden Verantwortlichen in den benachbarten Gemeinden aus dem oberfränkischen Raum „einfach abguckten“, er­läutert Meusel schmunzelnd. Auch wurde in Neuhaus-Schierschnitz schnell und un­kompliziert umgesetzt, was in Erfurt gerade beschlossen wur­de. Auf dieser Grundlage kann heute die Gemeinde sogar ein Einwohnermeldeamt ihr Eigen nennen. Mit den Worten „bleib einfach unser Kelly“ verabschie­dete Bürgermeister Andreas Meusel dankend den scheiden­den Hauptamtsleiter. Auch Dorf­pfarrer Christian Weigel überbrachte „Gottes Segen“ der Schierschnitzer Kirchgemeinde und wünschte den zukünftigen Pensionär alles Gute. Auch Karl-Heinz Körner dankte in seiner kleinen Ansprache den Mitarbeiterinnen und Mitarbei­tern aus dem Neuhaus-Schierschnitzer Rathaus für die ge­meinsame arbeitsreiche, aber auch schöne Zeit, denn, so Körner „ohne das uneingeschränkte Tun meiner Mannschaft wäre Neuhaus-Schierschnitz nicht das was es jetzt ist. Ich konnte mich immer auf meine Mitarbeiter verlassen, egal wie schwierig die Situation auch war, dafür möchte ich mich herzlich bei Euch bedanken“, so Körner. Auch be­dankte er sich bei den Bürgermeistern der Nachbargemeinden für die vertrauensvolle Zu­sammenarbeit, wie auch bei Bernd Hubner, Geschäftsführer des WWS und bei der Landtagsabgeordneten Beate Meiß­ner. Mit den Worten „Ihr wisst, wo ich wohne“ und dem Hinweis „Neuhaus-Schierschnitz ist der schöne Vorgarten Oberfrankens, nicht der Hinterhof Thüringens“ verabschiedete sich Körner unter großen Beifall.

Martin Backert

 

Interview mit Bürgermeister Andreas Meusel

 Nachdem Bürgermeister Henn­rik Oberender im Juli letzten Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde, verlässt nun auch Karl-Heinz Körner alias „Kelly“ als Hauptamtsleiter der Ge­meinde in diesen Tagen das Rathaus, um in den wohlverdienten Ruhe­stand zu gehen. Wir nahmen dies zum Anlass, wieder einmal ein kleines Interview mit Bürgermeister Andreas Meusel, der jetzt seit über 8 Monaten die Geschicke der Ge­meinde leitet, zu führen.

 

Herr Meusel, Sie waren in den ersten Monaten viel unterwegs, um Ihre ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger bei Ihren Vereinstätigkeiten zu besuchen. Haben Sie alle Vereine schon besucht?

Herr Meusel: Ja, Vereinstätigkeit gehört für mich zur kommunalen Kultur. Deswegen ist ein stetiger Kontakt wichtig für mich. In den letzten Wochen und Monaten lernte ich alle Vereine kennen. In den einzelnen Jahreshauptver­sammlungen bzw. Vorstands­wahlen konnte ich mich über In­halte des Vereinslebens und über deren zukünftige Vorhaben in­formieren. So finden z. B. vom 31.05. – 01.06.13 das 8. Kinder- und Jugendtrachtenfest sowie eine Woche später das 100 jährige Jubiläum des Obst- und Gartenbauvereins Lindenberg statt.

 

An Ihren Terminen in der Ge­meinde nehmen Sie mit viel herz­lichen Engagement teil. Sehen Sie sich als Bürgermeister der Herzen?

Herr Meusel: Ein Bürgermeisteramt sollte immer mit viel Herzlichkeit und Engagement verbunden sein. Ich bin nach wie vor jeden Tag gerne im Rathaus, neh­me anstehende Aufgaben an und versuche sie mit meinem Verwaltungsteam zu lösen.

 

Auch wurde in den letzten Monaten viel getan, Abriss des maroden Festsaals, Straßentiefbau in Sichelreuth, was steht dieses Jahr auf der Agenda?

Herr Meusel: Zunächst geht es noch um die Gestaltung der An­lage nach dem Abriss „Möller“. Im April 2013 beginnt der Kanalbau in der Bucher Straße. Die Sanierung der Burg wird weiter geführt und die Beach-volleyballanlage am Gesamtprojekt „Kolibri“ im Schwimmbad wird in Angriff genommen.

 

Mit dem Wechsel im Hauptamt, Karl-Heinz Körner geht – der „Neue“ Sven Heinze kommt, geht eine Ära zu Ende. Sehen Sie das auch als einen Generationswechsel an?

Herr Meusel: Mit mir ist schon ein Generationswechsel auf dem Bürgermeisterstuhl vollzogen worden, so jetzt auch auf dem des Verwaltungsleiters. Entschei­dend bei solch einem Wechsel ist das Mitnehmen von Erfahrungen, Ideen und Geleistetem. Dieser nahtlose Übergang sich­ert auch die Lösung künftiger Aufgaben.

 

Der Schulstandort Neuhaus-Schierschnitz ist Ihr persönlicher Top-Punkt. Was ist seitens der Ge­meinde möglich, diesen auch zukünftig über 10-15 Jahre hin­aus zu erhalten?

Herr Meusel: Wir wissen, dass die Grundschule im Jahr 2016 aus den Containern heraus muss. Wir versuchen, eine Lösung zum Verbleib der Grundschule in Neu­haus-Schierschnitz zu finden. Der Erhalt der Grundschule in unserer Gemeinde hat für uns Priorität.

Vielen Dank für das Interview.

 

„Gottes Segen für mein Neuhaus-Schierschnitz“

Karl-Heinz Körner blickt auf 23 schöne, aber auch arbeitsreiche Dienstjahre zurück

Mit 38 Jahren begann Karl-Heinz Körner seinen aktiven Dienst bei der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz als gewählter 2. Bürgermeister. Gemeinsam mit seinem Mitstreiter Hendrik Oberender gestaltete er 23 Jahre lang „mein Neuhaus“ und blickt dabei nicht ohne Stolz auf das Geschaffene zurück. „Obwohl in dieser Zeit es viele Entscheidungen zu treffen gab, die nicht immer leicht waren“, so Körner. Als gebürtiger „Gessendorfer“ verlebte er seine Kindheit in Neuhaus-Schierschnitz. Als Werkzeugmacher mit Abitur startete er in der EIO seine berufliche Laufbahn, dem sich Armeezeit und ein Studium zum Maschinenbauingenieur in Sonneberg anschlossen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums startete der Ingenieur seine berufliche Laufbahn 1976 in der EKS in Neuhaus-Schierschnitz. Mit der Wende 1989 wurde Körner durch den Gemeinderat als 2. Bürgermeister gewählt. Mit der ersten Durchführung von freien Wahlen in den neuen Bundesländern erhielt die CDU in Neuhaus-Schierschnitz gleich die absolute Mehrheit, was sich bis dato fortsetzt. Das bedeutet Henrik Oberender auf Platz 1 der Wahl, wurde 1. Bürgermeister und Karl-Heinz Körner als Drittplatzierter wurde 2. Bürgermeister, später dann Hauptamtsleiter der Gemeinde. Schnell wurden nach den Arbeitsweisen der benachbarten oberfränkischen Gemeinden neue Strukturen für die Gemeinde erarbeitet. „Wir handelten mit Herz und Verstand in der Umbruchzeit“, erklärt Karl-Heinz Körner. Eine leistungsfähige Verwaltung mit einem neuen Rathaus, wie auch wichtige infrastrukturelle Aufgaben in Neuhaus-Schierschnitz wurden realisiert. Auch die ersten Gewerbegebiete wurden ausgeschrieben, um den Einwohnern neue Arbeitsplätze anbieten zu können. Dass das, was Körner und Henrik Oberender für ihre Gemeinde taten, richtig war, zeigt die derzeitige pro Kopfverschuldung von nur 55 Euro pro Einwohner. Dass man in 23 Jahren Dienstzeit jede Menge erlebt, liegt auf der Hand. „Geschichten wie es das Leben schreibt“ so Karl-Heinz Körner haben wir realistisch erlebt. Eine der wichtigsten Hauptaufgaben war die Beschaffung von Geldern aus Erfurt, so Körner, „um die neuen, wichtigen Projekte in der Gemeinde durchführen zu können“. Hier unterstreicht Körner, dass ihm bei seiner Arbeit immer ein guter Menschenverstand wichtiger war, als jede Verwaltungsrichtlinie, die es in den Anfangsjahren nach der Wende ja noch nicht so stark gab, wie es jetzt der Fall ist. Auf Grund dieser Tatsache konnten viele Projekte wie die Sanierung der B89 als Ortsdurchfahrt, die Errichtung der drei Gewerbegebiete, der Erweiterungsbau an der Kindertagesstätte und zuletzt die Sanierung der Burg vollzogen werden.

„Gottes Segen für mein Neuhaus-Schierschnitz und das die Unterlandgemeinden doch zusammen fortgeführt werden“, das sind die Wünsche Körners für die Zukunft, denn bei der anstehenden Gebietsreform wird nicht die Leistungskraft einer Gemeinde zu Grunde gelegt, es zähle nur die Einwohnerzahl, was der scheidende Hauptamtsleiter sehr bedauert.

Martin Backert

 

Zur Person

Sven Heinze, verheiratet, zwei Kinder

wohnhaft seit 2004 in Neuhaus-Schierschnitz

seit 01.01.2013 neuer Verwaltungsleiter der Gemeinde

1995 Abitur 

1997 – 2000 Verwaltungsausbildung in München 

beschäftigt bis 31.12.2012 im Landratsamt Coburg