Wenn er über die Zukunft der jungen Gemeinde Frankenblick spricht, beginnt der Bürgermeister mit folgender Aussage gerne: „Gemeinsam haben wir  schon viel erreicht“. Vor gut fünf Jahren fusionierten die Gemeinden Mengersgereuth-Hämmern und Effelder-Rauenstein zur Einheitsgemeinde Frankenblick. Die zu Frankenblick gehörenden neun Ortsteile umfassen eine Fläche von 60,8 Quadratkilometern und haben 6150 Einwohner. Bürgermeister Jürgen Köpper zeigte sich im Gespräch mit dem amadeus Magazin sehr zufrieden mit der Entwicklung und unterstrich, dass man in der Zeit bereits viel erreicht habe. Auch zeigte sich Köpper begeistert, dass im zwanzigköpfigen Gemeinderat, überparteilich Einigkeit bei fast allen Vorhaben erreicht werden konnte.

Jürgen Köpper

Die Gemeindefläche ist schon gewaltig, zeigt Köpper auf und verweist darauf, dass manche starke Regenschauer, die Wassermassen und Geröll mit sich tragen, den acht Mitarbeitern des Bauhofes im Extremfall schon eine erhebliche Kraftanstrengung abfordern. Auch die 15 Mitarbeiter/innen in Rathaus und Museum sind immer gut ausgelastet. „Das in den letzten Wochen ins Rollen gebrachte Thema um die Gebietsreform in Thüringen, lässt Zahlen wieder addieren und so deutet sich an, dass die erst junge Gemeinde Frankenblick mit der Stadt Schalkau und der Gemeinde Bachfeld zusammen gehen könnte“, reagiert Bürgermeister Jürgen Köpper mit den Verweis auf den Bestandsschutz für die Gemeinde Frankenblick sehr verhalten darauf. „Es gilt zu prüfen ob eine Eingemeindung überhaupt Sinn machen würde“, und fügt an: „besser wäre erst einmal abzuwägen, ob man Ziele wie gemeinsame Ämter, Tourismus, Vereine und die Freiwilligen Feuerwehren zusammenfügen kann sowie gemeinsame Aktivitäten im Rahmen der kommunalen Zusammenarbeit tätigt, was bereits heute schon im Kleinen und teilweise sehr erfolgreich praktiziert wird“. Jürgen Köpper glaubt, dass das Thema eines gemeinsamen Weges bereits vor 6 Jahren hätte geführt werden sollen. Mit Zusammenschlüssen der Gemeinden zu einer Hinterland-, einer Unterland- und/oder einer Oberlandgemeinde stellt sich für Köpper die Frage, ob hier von Seiten der Thüringer Landesregierung dies nicht so gesteuert werde, um dadurch den Landkreisstatus von Sonneberg mit Sitz in Sonneberg in Frage stellen zu können. Dass dies sowohl die Bürgermeister, wie auch die Landrätin und auch die Bevölkerung überhaupt nicht wollen, zeigt der starke Protest der Sonneberger aus Stadt und Landkreis in diesen Wochen.

Sanierung Neues Schloss Rauenstein

Stolz ist BM Jürgen Köpper darauf, dass die Sanierung am Neuen Schloss in Rauenstein im letzten Jahr fertig gestellt werden konnte. Die Dauerausstellung von „Rauensteiner Porzellan“ und den „Schildkröt“- Puppen kommen bei den Besuchern sehr gut an, was im letzten Jahr für eine stetig steigende, aber noch nicht befriedigende Besucherzahl im Museum sorgte. Eine weitere Ausstellung, die „Das Geheimnis der Bleßberghöhle“ erzählen soll, ist derzeit in Vorbereitung, hier muss noch der finanzielle Rahmen vollständig abgeklärt werden, so Köpper. Weiterhin sei man im guten Gespräch mit der Deutschen Bahn, um das sich derzeit in Goldisthal befindliche Infozentrum der DB zum Bau der ICE-Strecke von Ebensfeld nach Erfurt dauerhaft in das Rauensteiner Museum zu verlegen – was für weitere Besucher sorgen könnte. Die Burgruine ist gemeinsam mit dem Thüringischen-Fränkischen Geschichtsverein restauriert worden und wird von diesem dankenswerterweise sehr gut gepflegt.

Neuer Spielplatz

Die letzten beiden „Baustellen“ in Frankenblick, die fertiggestellt werden konnten, waren der Radhauptweg von Mengersgereuth nach Effelder, der Schlosshof vor dem Rathaus in Effelder und der Kinderspielplatz neben der Grundschule in Rauenstein. Derzeit laufen noch größere, länger andauernde Straßenbauarbeiten in der Schwarzwälder Straße im OT Meng.-Hämmern und in der Georgiistraße im OT Rauenstein. Hier werden gemeinsam mit dem WAZ Sonneberg die Trinkwasser- und Abwasserleitungen verlegt, dazu erhält die Straße eine neue Einfassung und eine Bitumendecke. Die Bauarbeiten erfolgen unter Vollsperrung beider Straßen im jeweiligen Bauabschnitt.

Wohnen im Alter

Große Pläne hat Bürgermeister Jürgen Köpper nach wie vor noch in punkto Grundschulstandort im OT Meng.-Hämmern und Wohnen im Alter in der Gemeinde Frankenblick, wobei für ihn schon ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen ist. Gemeinsam mit dem Träger, der AWO-AJS gGmbH Erfurt wird man im September 2017 mit den Bauarbeiten für ein Wohnanlage für das altersgerechte Wohnen in Ortsteil Meng.-Hämmern in der Bahnhofsallee beginnen. Wichtig ist für Köpper auch, dass im Sonneberger Hinterland alle drei Schulstandorte erhalten werden. Der Neubau einer einzügigen Grundschule ist aber nur realisierbar, wenn die Kinder aus den umliegenden Ortsteilen auch hier in die Schule gehen, zeigt Köpper auf.

Ein Sorgenkind für den Bürgermeister ist derzeit die örtliche Nahversorgung im Grundlebensmittelbereich. Hier gibt es nur noch im Ortsteil Meng-Hämmern einen größeren Markt und wenige kleinere Geschäfte, die ein Grundsortiment anbieten. Für die Gemeinde Frankenblick ist es schwer, Investoren zu finden, so Köpper. Man bleibe aber seitens der Gemeinde intensiv „am Ball“.

Sanierter Schlosshof an der Gemeindeverwaltung Effleder

Kulturell hat die Gemeinde viel zu bieten. Die „Arena“ in Meng.-Hämmern bietet Platz auch für größere Events. So konnten hier schon eine Vielzahl an bekannten Künstlern auftreten und sorgten fast immer für ein volles Haus. An diesem Konzept soll weiter festgehalten werden. Auch die traditionellen Kirchweihen in fast allen Ortsteilen tragen zum kulturellen Leben der Gemeinde Frankenblick bei. Unser Schützenfest in Schichtshöhn und das überregional bekannte Köhlerfest dürfen hier aber nicht unerwähnt bleiben. Teil des kulturellen Lebens der Einheitsgemeinde ist auch das Lindenfest in Effelder, welches in der letzten Woche stattfand.

Nicht ohne Stolz zeigt Frankenblicks Bürgermeister Jürgen Köpper auf, dass die Gemeinde Frankenblick viel zu bieten hat und besonders im Blick auf die Querelen der Gebietsreform wird der Ortsname wohl zukünftig an Bedeutung gewinnen. Vielleicht steht dann irgendwann auf dem Ortsschild: Frankenblick / Landkreis Sonneberg, Regierungsbezirk Oberfranken.  mb/che

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