Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen bei Kindern und Erwachsenen

Wir brauchen unsere Stimme, um uns auszudrücken. Wer schon einmal eine starke Heiserkeit oder ein völliges Stimmversagen erlebt hat, weiß, wie sehr wir auf unsere Stimme angewiesen sind. Um die Kommunikationsfähigkeit optimal zu fördern, wird in der logopädischen Therapie systematisch und in kleinen Schritten gearbeitet. Dabei werden alle Sinne und Wahrnehmungsbereiche angesprochen und gefördert. Meine Logopädin hat mich von Anfang an behandelt, oft sogar zweimal am Tag. Ich habe intensiv geübt. Ich kann ja manchmal bockig sein, aber dabei nicht – denn mir ist bewusst geworden, wie viel ich bis dahin für selbstverständlich gehalten hatte. Sprechen, Gitarre spielen, eine randvoll gefüllte Tasse zum Mund führen: Das ist alles andere als selbstverständlich! Ich bin demütig geworden. Was unser Gehirn alles leisten kann! Die Logopädie hat nach dem Schlaganfall mein Leben wieder in die richtige Spur gebracht. Mein Wunsch für die Logopädie: Die Forschung soll alles klären, was den Menschen helfen kann. Das Gehirn ist so faszinierend. Da sind noch viele Rätsel zu lösen. So Wolfgang Niedecken, der Frontmann von BAP nach der Genesung von seinem Schlaganfall. Die Logopädie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Lehre und Forschung auf den Gebieten der Stimme, Stimmstörungen und Stimmtherapie, des Sprechens, Sprechstörung und Sprechtherapie, der Sprache, Sprachstörung und Sprachtherapie sowie des Schluckens, Schluckstörung und Schlucktherapie, aber auch neurologische sowie demenzielle Erkrankungen. Logopäden arbeiten oft mit anderen Gesundheitsfachberufen, aber auch mit Ärzten, Lehrern, Patienten- und Selbsthilfegruppen zusammen. Praktiziert wir dies sowohl bei bestimmten Krankheitsbildern, wie beispielsweise dem selektiven Mutismus (eine emotional bedingte psychische Störung, bei der die sprachliche Kommunikation stark beeinträchtigt ist), dem Stottern oder bei kindlichen Dysphonien (Stimmstörungen) als auch im Zusammenhang mit besonderen Versorgungsformen, zum Beispiel bei der außerklinischen Intensivversorgung. Konkrete Netzwerke und interdisziplinäre Teams sind nicht nur zur Behandlung von Patienten da, sondern auch zur Angehörigenarbeit. Sie wollen und können dazu beitragen, die Qualität der Versorgung zu verbessern. Die Therapie findet in Einzelsitzungen, in Ausnahmefällen auch in Gruppensitzungen statt. In der Regel wird ein- bis zweimal wöchentlich eine Therapie von 45 Minuten Dauer durchgeführt. Die Dauer der gesamten Therapie kann von wenigen Sitzungen bis zu mehreren Jahren reichen. Oft ist es sinnvoll, Therapiepausen zu machen, um die weitere Entwicklung abzuwarten und die Motivation zu erhalten. Logopädische Therapie (Diagnostik, Beratung und Behandlung) wird bei vorhandener Notwendigkeit ärztlich verordnet. Die ärztlichen Verordnungen (Heilmittelverordnungen) können von HNO-Ärzten, Kinderärzten, Neurologen, Kieferorthopäden, Phoniatern, Pädaudiologen und, wenn notwendig, auch von Hausärzten ausgestellt werden.Die Kosten für die logopädische Therapie übernehmen die Krankenkassen. che